Meteoriten brachten neues Mineral auf die Erde
Ein Stück Mondgestein, das als Meteorit auf der Erde landete, enthält ein neues Mineral, welches Wissenschafter nach einem Forscher benannten, der bereits vor Jahrzehnten einen solchen Entstehungsprozess für Mineralien auf (fast) atmosphärelosen Himmelskörpern voraussagte.
Auf Himmelskörpern mit Atmosphäre, wie z. B. Erde, Venus oder Saturnmond Titan verdampfen Mikrometeoriten, bevor sie deren Oberfläche erreichen. Auf atmosphärelosen Himmelskörpern wie unser Mond schlagen dagegen Mikrometeoriten mit hoher Geschwindigkeit auf und zertrümmern das Gestein. Dabei erzeugen sie soviel Energie, dass sie Eisen zum verdampfen bringen; es entstehen kleine Körnchen aus Eisen und Silizium.
Ein solches Eisen-Silizium-Mineral haben Geologen erstmals in einem Mondmeteoriten nachgewiesen, der im Jahr 2000 auf der Arabischen Halbinsel in Oman niederging. Forscher der Universität Tennessee haben das Mineral nach Bruce Hapke (Universität Pittsburgh) "Hapkeit" benannt, der schon vor mehr als 30 Jahren einen solchen Entstehungsprozess für Mineralien auf atmosphärelosen Himmelskörpern voraussagte.
Bruce Hapke, darauf angesprochen, sagte amüsiert: "Ich sagte dies so" und ergänzte: "Die Benennung ist eine große Ehre für mich."
Die chemische Formel von Hapkeit ist Fe2Si; daraus ist das Verhältnis von zwei Eisenatomen zu einem Siliziumatom erkennbar.
30. April 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte