Hyperion – ein taumelnder Mond
Die Aufnahme wurde am 15. Juli 2004 mit der Schmalwinkelkamera an Bord von Cassini aus einer Entfernung von 6,7 Millionen km gemacht. Der Phasenwinkel zwischen Sonne-Hyperion-Raumsonde beträgt 95 Grad. Die Auflösung ist 40 km pro Pixel. Zur Unterstützung der Bildqualität wurde die Aufnahme um den Faktor vier verstärkt.
Dies ist die bis jetzt beste Aufnahme der Raumsonde von dem devastierten und chaotisch rotierenden kleinen Mond Hyperion. Cassini entfernte sich zu diesem Zeitpunkt auf einer langgestreckten Bahn vom Saturn-System. Wesentlich bessere Bilder von Hyperion wird es erst Ende September 2005 geben, denn am 26. September 2005 wird die Raumsonde im Abstand von nur 1000 km an Hyperion vorbeifliegen.
Hyperion hat eine sehr unregelmäßige Form, die am besten mit einem dreiachsigen Ellipsoid verglichen werden kann mit Achslängen von 350, 240 und 200 km. Seine Oberfläche ist mit zahlreichen Kratern und Furchen versehen und besteht wahrscheinlich aus Eis, das mit Gesteinsteilen (vielleicht meteoridischen Ursprungs?) durchsetzt ist.
Dieser Mond hat auch keine geregelte Rotation, sondern führt eine Taumelbewegung aus, die keinerlei Periodizität erkennen lässt. Die Folge davon: Unregelmäßige Helligkeitsschwankungen.
Die taumelnde Bewegung von Hyperion und seine kantige Form lassen vermuten, dass er das Bruchstück eines einst größeren Objektes ist.
Entdeckt wurde Hyperion 1848 von W. Bond.
Durchschnittliche Entfernung vom Saturn: 1,481 Mio. km.
Umlaufzeit: 21d 6,6h
e: 0,104
i: 0,43º
17. August 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte