Diones dunkle Seite
Dione wurde am 2. Juli 2004 mit Cassinis Schmalwinkelkamera aus einer Entfernung von rund 1,4 Mio. km aufgenommen. Die Auflösung beträgt 8 Kilometer pro Pixel. Der Phasenwinkel zwischen Sonne-Dione-Raumsonde beträgt 119 Grad. Das Bild wurde um den Faktor 2 verstärkt um Einzelheiten besser hervorzuheben.
Das linke Bild, welches nur leicht verbessert wurde, zeigt eine stimmungsvolle "Sichel-Dione" auf der einige größere Krater zu erkennen sind. Im rechten Bild wurde der Kontrast stark erhöht um auch die dunkle Seite von Dione, die durch das reflektierte Licht Saturns leicht aufgehellt wird, zu erkennen. Ein ähnliches Phänomen kann man von der Erde aus beobachten, wenn die dunkle Seite des Mondes durch das "Erdlicht" erhellt wird. Es handelt sich dabei um Sonnenlicht, das von der Erde (oder einem anderen Planeten) auf die Oberfläche eines Mondes reflektiert wird.
Im Krater oben im Bild ist ein vom Sonnenlicht bestrahlter Zentralgipfel zu sehen. Auf der dunklen Seite sind streifenförmige helle Regionen zu erkennen, die vermutlich die Folge von tektonischen Prozessen sind, bei denen es zu Eisablagerungen längs von Brüchen im Eismantel von Dione kam. Diese Oberflächenmerkmale wurden schon von der Raumsonde Voyager entdeckt.
Wesentlich bessere Aufnahmen sind von Dione nach dem 11. Oktober 2005 zu erwarten, wenn Cassini im Abstand von nur 500 km den Mond passieren wird.
Diones wurde 1684 von G. D. Cassini entdeckt.
Durchmesser: 1 118 km Mittlere Entfernung vom Saturn: 377 400 km
Umlaufzeit: 2d 17,7h e: 0, 002 i: 0,02 gebundene Rotation
An Dione ist dynamisch der kleine Mond Helene gebunden. Helene befindet sich im Librationspunkt L4 des Systems Saturn-Dione. Damit ist dieser Mond praktisch ein "Dione-Trojaner". Es ist ein unregelmäßig geformter Körper von 36 x 32 x 30 km der erst 1980 von P. Laques und J. Lacacheux entdeckt wurde.
23. Juli 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte