Cassini findet Atlas
Die Raumsonde Cassini hat den kleinen Saturnmond Atlas gesichtet, der einst von der Raumsonde Voyager bei deren Vorbeiflug im Jahr 1980 entdeckt wurde.
Mit der Schmalwinkelkamera an Bord von Cassini wurde eine Serie von 112 Bildern im sichtbaren Licht aufgenommen, aus denen ein Filmchen zusammengestellt wurde. Dieses Movie zeigt Atlas und andere Monde, wie sie in den äußeren Bereichen der Saturnringe um den Planeten kreisen. Über einen Zeitraum von beinahe 5 ¼ Stunden hat Cassini die Monde observiert und alle 12 Minuten eine Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 1,2 Sekunden gemacht. Diese Bilder sind Teil einer Sequenz, die speziell für die Suche nach kleinen Monden entwickelt wurde die nahe dem F-Ring den Planeten umkreisen. Der Kontrast wurde in den Bildern verstärkt und die Ringe wurden gezielt überbelichtet, um die kleinen Monde sichtbar zu machen.
Auf dem rechten Loop umrundet eine Gruppe von drei Monden den Planeten; gefolgt von einem vierten Mond. Der Mond außerhalb des dünnen, mit Knoten versehenen F-Rings ist Epimetheus (Ø 116 km). Die beiden anderen Monde die innerhalb des F-Rings ihre Bahn ziehen sind Prometheus (Ø 102 km) und der kleine, noch gänzlich unerforschte Atlas (Ø 32 km). Der vierte Mond der dieser Dreiergruppe folgt ist Pandora (Ø 84 km). Dieser Mond läuft außerhalb des F-Ringes den anderen Monden hinterher.
Zu gleichen Zeit ist links Janus (Ø 181 km) zu sehen. Janus setzt seine Umlaufbahn fort und taucht dann im Movie auf der rechten Seite wieder auf, während das „Mondquartett“ bald auf der linken Seite zum Vorschein kommt. Ein sehr schwacher 11 mag. heller Stern in gleichbleibender Entfernung vom rechten Loop zeigt an, dass die Entfernung immer konstant ist.
Cassini befand sich beim fotografieren der Monde unterhalb der Ringebene auf einem südlichen "Aussichtspunkt". Die Ebene, in der die Monde kreisen, ist um 67 Grad gegenüber dem Betrachter geneigt.
Die Bilder, aus denen das Filmchen zusammengestellt wurde, stammen vom 26. und 27. Mai 2004. Die Auflösung beträgt rund 114 km pro Pixel.
2. Juli 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte