Jetzt auch am Südhimmel
Suche nach gefährlichen Asteroiden
Die Jagd nach potentiell gefährlichen Asteroiden war bis vor kurzem auf die Nordhemispshäre beschränkt. Aber seit Ende März 2004 wird auch am Südhimmel nach solchen Objekten gefahndet. Mit einem restaurierten Teleskop am Siding Spring Observatorium in Australien, wurden schon am 29. März zwei erdnahe Asteroiden gefunden.
Gordon Garradd, ein Astronom vom Siding Spring Survey Programm (SSS) entdeckte beide Asteroiden mit dem 0,5 Meter Uppsala Teleskop. Der kleinere Asteroid ist etwa 100 Meter groß und der größere etwa 300 Meter. Sein Kollege Robert H. McNaught bestätigte beide Entdeckungen noch in der gleichen Nacht mit dem 1-Meter Teleskop; gleichfalls am Siding Spring Observatorium.
Asteroid 2004 FJ29 (unten) auf seiner Wanderung vor dem Hintergrund des Sternenhimmels.
Der 100 Meter große Asteroid bekam die Bezeichnung 2004 FH29. Für eine Sonnenumkreisung braucht er 2,13 Jahre. Am 30. März passierte 2004 FH29 im Abstand von 3 Millionen Kilometer die Erde. Seine Relativgeschwindigkeit betrug 10 km/sec.
Der 300 Meter große Asteroid bekam die Bezeichnung 2004 FJ29. Dieser Asteroid braucht für eine Sonnenumkreisung nur 46 Wochen. Am 30. März passierte 2004 FJ29 im Abstand von 20 Millionen Kilometer die Erde. Seine Relativgeschwindigkeit betrug 18 km/sec.
Keines der beiden Objekte stellt derzeit eine Gefahr für die Erde dar.
Dieses Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit der Universität von Arizona und ANU`s Institut für Astronomie und Astrophysik durchgeführt. Finanziert wird dieses auf zehn Jahre anberaumte Projekt von NASA`s "Near Earth Object Observation Programm". In diesem Zeitraum sollen rund 90% aller NEOs aufgespürt werden, die größer als 1 km sind.
Das Uppsala Schmidt Teleskop wurde in den 50iger Jahren für das Uppsala Observatorium in Schweden gebaut. Es wurde nach Stromlo, einer Außenstation in der Nähe von Camberra, gebracht um Aufnahmen des Südhimmels zu machen. Aufgrund zunehmender Lichtverschmutzung wurde das Teleskop1982 nach Siding Springs in Neu Südwales umgesiedelt.
In den letzten Jahren wurde es modernisiert und mit einem automatischen Suchprogramm ausgestattet. Jetzt findet es für das Siding-Spring-Survey Programm Verwendung. McNaught und Garradd werden an 20 Tagen im Monat im Rahmen dieses SSS-Programms den Himmel nach beweglichen Objekten absuchen. Ausgenommen sind nur die hellen Nächte um den Vollmond. Mit dem modernisierten Teleskop können Objekte bis zu einer Helligkeit von 20 mag. aufgespürt werden.
8. April 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte