Neue Pläne für die Rosetta-Mission
Aufgrund eines Fehlstarts der Ariane beim Flug 157 im Dezember 2002 bei dem zwei Raumsonden verloren gingen, hatte die ESA und Arianspace einvernehmlich beschlossen, den für Jänner vorgesehen Start von Rosetta auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Anschließend begannen die an dem Programm beteiligten Forscher und Ingenieure nach alternativen Möglichkeiten für eine späteren Start zu suchen. Die Ersatz-Szenarios wurden nach drei Gesichtspunkten bewertet:
a) Der zu erwartenden wissenschaftlichen Ausbeute.
b) Den technischen Risiken; weil die Sonde ja auf den Kometen Wirtanen ausgerichtet war.
c) Die zu erwartenden Kosten, die durch die Neuausrichtung der Mission entstehen.
Von den neun Missions-Szenarios mit denen sich das wissenschaftliche Arbeitsteam für die Rosetta-Mission auseinander setzte, sind drei übriggeblieben. Diese wurden bei der Sitzung des Ausschusses für das Wissenschaftsprogramm am 24./25. Februar den Delegationen der ESA-Mitgliedstaaten unterbreitet.
Bei zwei dieser Missions-Vorschläge (Start Februar 2004 oder 2005) hätte Rosetta einen neuen Zielkometen: Komet Churyumov-Gerasimenko, während der dritte Vorschlag (Start Jänner 2004) das ehemalige Originalziel, den Kometen Wirtanen, berücksichtigen würde.
Bis zur endgültigen Entscheidung werden alle drei Möglichkeiten im Detail studiert. Eine Beobachtungskampagne mit dem Hubble Space Telescope und mit Instrumenten der Europäischen Südsternwarte soll den Astronomen Gelegenheit geben, die Beschaffenheit des Kometen zu studieren, eine Missionsanalyse durchzuführen und Landungsszenarios zu ermitteln. Ferner ist auch eine genaue Beurteilung notwendig, inwieweit Hardware-Modifikationen vorgenommen werden müssen.
Parallel dazu werden von der ESA Bewertungen für die verschiedene Startanforderungen durchgeführt. Das beinhaltet auch eine Suche nach Alternativoptionen für Ariane; eine Möglichkeit wäre die russische Trägerrakete Proton.
Die endgültige Entscheidung, wann und mit welchem Ziel Rosetta starten soll, wird im Mai von der ESA getroffen.
28. März 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte