Neue Hoffnung für Pluto Mission
Anfangs-Finanzierung gilt jetzt als gesichert
Nach beschwerlichen politischen Auseinandersetzungen ist jetzt die Startfinanzierung für NASA`s Mission zum Pluto und dem Kuiper-Gürtel formal genehmigt worden.
Präsident Bush unterzeichnete am 20. Febuar 2003 ein Maßnahmenpaket, in welchem finanzielle Mittel für diese Mission inkludiert sind.
Eine Summe von 110 Millionen Dollar wurden aus NASA`s Budget für das "New Horizon`s Project" bereitgestellt. (Nachfolge-Projekt des Pluto-Kuiper-Express) Ursprünglich sollten 15 Mio. Dollar für das Projekt New Frontiers abgezweigt werden, aber Alan Stern, Hauptverantwortlicher der Mission "New Horizons" konnte die NASA davon überzeugen, dass es nötig ist, die gesamten 110 Mio. Dollar für die Mission New Horizons zu verwenden.
Die Geldmittel erlauben nun Stern und Kollegen mit der Planung der Raumsonde fortzufahren, deren Baubeginn für den Sommer 2004 geplant ist. Der Start der Raumsonde soll dann 2006 erfolgen. Nach rund neunjährigem Flug durch das Sonnensystem wird New Horizons Pluto 2015 erreichen. Die Aufgabe der Raumsonde wird sein, Pluto und seinen Mond Charon, sowie weitere Objekte im Kuiper-Gürtel zu erforschen.
Um weitere 130 Millionen Dollar suchten die Forscher aus dem Budget 2004 an; diese Summe harrt noch der Genehmigung. Insgesamt werden mehr als 300 Millionen Dollar benötigt, um New Horizons auf die Reise zu schicken. Inklusive der Datenauswertung werden die Kosten für die Mission auf insgesamt 504 Millionen Dollar geschätzt; aber die Reise zum Kuiper-Gürtel ist sehr lang und in dieser Zeit wird die Restfinanzierung wohl möglich sein.
Ferner wurde von den Forschern des New Horizons Programms bekannt gegeben, ab sofort mit der Suche nach möglichen Monden im Pluto-Charon-System zu beginnen; sowohl mit erdgebundenen Teleskopen als auch mit dem Hubble Space Telescope. Mit dem Hubble könnte es gelingen, Pluto-Satelliten ab einer Größe von 10 km zu entdecken, falls sie eine ähnlich hohe Albedo wie Pluto und Charon haben.
Alan Stern meinte, dass das System Pluto-Charon eventuell KBOs eingefangen haben könnte. Es ist aber auch durchaus möglich, dass bei der Entstehung des Systems auch natürliche Satelliten mit entstanden sind.
Die New Horizons Raumsonde könnte bei ihrer Ankunft im Pluto-Charon System sogar Satelliten ab einer Größe von 1 km entdecken. Aber wenn es gelänge, größere Satelliten jetzt schon zu finden, würde das für die Verwirklichung der Mission vom Nutzen sein.
Ein möglichst baldiger Start wäre äußerst wichtig, da sich Pluto auf seiner exzentrischen Bahn immer weiter von der Sonne entfernt und seine Oberfläche zur Gänze in Kälte zu erstarren droht.
8. März 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte