Pioneer 10 ist für immer verstummt
Pioneer 10 war die erste Raumsonde die das äußere Sonnensystem erforschte. Jetzt hat sie nach einer jahrzehnte langen Reise durch das Sonnensystem ihre letzten Signale zur Erde gesandt.
Die NASA gab am 25. Februar bekannt, dass am 22. Jänner die letzten Signale von den Antennen des Deep Space Network empfangen worden sind. Zu dieser Zeit war Pioneer 10 schon 12,2 Mrd. km von der Erde entfernt; das Signal brauchte aus dieser Entfernung schon 11 Stunden und 20 Minuten bis es die Erde erreichte.
Sowohl dieses Signal wie auch schon zwei vorhergehende Signale waren schon sehr schwach. Ein Versuch vom JPL, am 7. Februar mit Hilfe des Deep Space Network nochmals Kontakt mit Pioneer 10 zu bekommen, scheiterte. Weitere Versuche zur Kontaktaufnahme sind nicht geplant.
Pioneer 10 startete am 2. März 1972 und durchquerte als erste Raumsonde den Asteroidengürtel. Am 4. Dezember 1973 flog sie im Abstand von 132 000 km am Jupiter vorbei. Pioneer 10 sandte die bis dahin besten Aufnahmen des Riesenplaneten zur Erde. Die Umlaufbahn Plutos erreichte die Raumsonde im Jahr 1983. Offiziell endete die Mission der Raumsonde schon 1997, aber die Forscher verfolgten dessen Spur weiter, um Kommunikationstechnologien für NASA`s künftige Interstellare Raumsonden zu erproben. Jetzt reicht die Energie der Nuklearbatterie nicht mehr aus, um Daten zur Erde zu senden.
Die Raumsonde aber setzt unbeirrbar ihren Weg fort und wird in ferner Zukunft endgültig unser Sonnensystem verlassen. Pioneer 10 fliegt in Richtung Aldebaran, dem Hauptstern im Sternbild Stier und wird diesen in etwa 2 Millionen Jahren erreichen.
Für den Fall, dass sie eines fernen Tages vielleicht von einer intelligenten Zivilisation im Universum geborgen werden sollte, hat man der Sonde eine goldüberzogene Aluminiumplatte mitgegeben. Die Platte zeigt, wie die Erbauer der Sonde aussehen und gibt eine Darstellung des Wasserstoffatoms als Basis. Ferner zeigt sie die Pioneer-Antenne als Maßstab für die dargestellten Menschen, sowie das Sonnensystem und den Ursprungsort der Sonde.
28. Februar 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte