Perseïden 2003
Maximale Tätigkeit zwischen 10. und 16. August
Leider stört heuer der Vollmond diesen wohl schönsten und reichsten Meteorstrom des Jahres. Man soll sich aber dadurch nicht entmutigen lassen und trotzdem dieses schöne Himmelschauspiel, so weit es möglich ist, genießen. Auch lässt sich der Vollmond in den frühen Morgenstunden, zu Beginn der astronomischen Dämmerung vermeiden.
Perseidenbeobachtungen 12./13. August 2003
Visuelle Grenzgroesse 3 .... Vollmond
mittlere Bedeckung 10%
Beobachtet ca 2 Quadranten = 90x180 grad^2
2230-2400 10
2400-0200 15
0100-0200 70% Bedeckung
0200-0300 15
0300-0400 15
0400-0430 4 davon 3 Boliden in der Daemmerung
Gesamt 59 Perseiden davon 6 Boliden sowie 1-2 sporadische Meteore
Chwatal, Einhorn, Wuchterl + co
Die Perseïden sind vereinzelt schon ab Anfang August zu beobachten. Aber das Maximum wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet, wobei sich die Aktivität bis zur Morgendämmerung hin steigert. Dabei können bis zu 110 Sternschnuppen pro Stunde auftreten. Helle Objekte um 0 m und heller sind keine Seltenheit. Sie werden Feuerkugeln oder Boliden genannt.
Der Radiant der Perseïden liegt im Sternbild Perseus. Infolge der Bewegung der Erde in bezug auf den Meteorstrom verschiebt sich der Radiant der Perseïden im Laufe seiner Aktivität deutlich. Am 10. August, zu Beginn seiner maximalen Phase, liegt der Radiant nahe dem Stern g Persei im nördlichen Perseus an der Grenze zur Kassiopeia. (Blickrichtung Ost-Nordost).
Wichtig ist ein dunkler Beobachtungsort, da der Einfluss einer nahen Stadt die Zahl der beobachtbaren Meteore auf die Hälfte oder noch weniger reduziert.
Als Ursprung der Perseïden gilt der Komet Swift Tuttle (1862 II). Die mittlere Geschwindigkeit der Perseïden durch die Erdatmosphäre beträgt 60,4 km/s. In einer durchschnittlichen Höhe von 130 km über der Erdoberfläche leuchten sie auf und verlöschen in 90 km Höhe. Die Weglänge durch die Erdatmosphäre beträgt etwa 80 km.
Die Perseïden wurden früher oft als „Laurentiusschwarm“ oder „Laurentiustränen“ bezeichnet. Laurentius, Erzdiakon des Papstes Sixtus II., wurde nach der Legende im Jahr 258 in Rom auf einem Rost zu Tode gefoltert. Daraus entstand vor allem in Italien ab dem 4. Jdt und in Frankreich ab dem 6. Jdt ein Kultfest, das am 10. August stattfand; also etwa zur Zeit des Perseïdenschwarms. Es verbreitete sich die Meinung, dass diese Sternschnuppen die Schweißperlen des Laurentius sein sollen.
Jedenfalls sind die Perseïden schon lang als Sternschnuppenschwarm bekannt. Die frühesten Berichte stammen aus China. Nach unserer Zeitrechnung aus dem Jahr 36 n Chr.
7. August 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte