Hubble entdeckt zwei neue Uranus-Monde
Der Pfeil im rechten Bild zeigt auf einen der beiden neuentdeckten Monde, der die vorläufige Bezeichnung S/2003 U 1 bekam. Der ca. 16 km große Mond umkreist Uranus alle 22 Stunden und 9 Minuten in einer Entfernung von 97 700 km. Der neue Mond hat seine Umlaufbahn zwischen den Monden Puck und Miranda. Puck hat seine Umlaufbahn 86 010 km und Miranda 129 390 km vom Planeten entfernt. Astronomen dachten bis vor kurzem, dass die Region zwischen diesen Monden leer wäre.
Der Pfeil im linken Bild zeigt auf einen wiederentdeckten Mond, der in nur 1200 km Entfernung von Belinda seine Bahn zieht. Dieser Mond wurde zwar einst von Voyager entdeckt, doch die Bestätigung durch ein erdgebundenes Teleskop konnte erst jetzt erbracht werden. Einige Astronomen vertreten die Meinung, dass S/1986 U 10 einst Teil von Belinda war und durch Kollision mit einem Kometen abgesprengt wurde. S/1986 U10 umkreist den Planeten in rund 15 Stunden. Mit einem Durchmesser von 12 km ist er der kleinste aller bekannten Uranusmonde.
Die beiden neuentdeckten Monde sind sehr dunkle Objekte. Sie sind 40 Millionen Mal lichtschwächer als Uranus. Nur durch die hohe Auflösung und Sensibilität von ACS in Verbindung mit überlanger Belichtungszeit konnten diese Objekte aufgespürt werden.
Das Foto ist das Ergebnis einer Serie von Aufnahmen, die am 25. August 2003 gemacht wurden. Das Licht des wesentlich helleren Uranus wurde abgeblockt und anschließend ein Foto von Uranus, das mit wesentlich kürzerer Belichtungszeit gemacht wurde, zur Referenz in das Bild eingefügt. Die Monde sind als Strichspur zu sehen; eine Folge der Bahnbewegung, die durch die extrem lange Belichtungszeit sichtbar wird. Die weißen Punkte im Hintergrund sind Artefakte.
Mit diesen beiden Entdeckungen steigt die Zahl der bekannten Uranusmonde auf 24.
3. Oktober 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte