Pläne zur Landung auf Merkur
Japaner planen gemeinsam mit der ESA eine Sonde auf Merkur abzusetzen
Japan wird im Laufe des nächsten Monats (Mitte Juli) ihr OK geben für ein gemeinsames Projekt mit der Europäischen Raumfahrtbehörde: Einer Mission zum Merkur, deren Hauptziel die Landung einer Sonde auf dem sonnennächsten Planeten ist. Die Finanzierung dieses Projekts wird im März 2005 entschieden, wenn die Machbarkeitsstudie ein positives Ergebnis bringt.
Damit ist die bis jetzt nur im Planungsstadium befindliche Merkur-Raumsonde BepiColombo der Realisierung wieder einen Schritt näher gekommen.
Die Mission wird aus zwei Orbitern und einer Landesonde bestehen und soll die erste umfassende Erforschung Merkurs bringen. Ein Orbiter wird über die Merkurpole fliegen und mit zwei Kameras und diversen Spektrometern ausgestattet sein. Der zweite Orbiter wird mit 7 Detektoren bestückt sein und das Magnetfeld und seine Wechselwirkung mit dem Sonnenwind untersuchen. Die Landekapsel wird in der Nähe eines der beiden Pole abgesetzt werden, wo die Temperatur milder ist. Kameras, Seismometer und Detektoren werden die Beschaffenheit der Merkuroberfläche untersuchen.
Japan und die ESA planen, die Raumsonden Ende 2010 oder Anfang 2011 mit einer russischen Sojus-Rakete ins All zu bringen. Nach einer Flugdauer von rund 4 Jahren werden die Raumsonden 2014 beim Merkur eintreffen.
Es gab bis jetzt nur eine einzige Raumsonde die den Planeten Merkur erforschte; die amerik. Raumsonde Mariner 10. In den Jahren 1974 und 1975 hatte Mariner 10 insgesamt drei Vorbeiflüge an Merkur, bei der aber nur rund 40% der Planetenoberfläche fotografiert werden konnte.
Die NASA plant im März 2004 die Mission „Messenger“ zum Merkur zu entsenden. Eine Landesonde ist aber nicht vorgesehen.
Die Kosten für BepiColombo werden insgesamt etwa 542 Millionen Euro betragen.
27. Juni 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte