Kleinplanet Davida
Mit dem Keck Teleskop gelang erster relativ guter Blick auf diesen Hauptgürtelasteroiden
Einem Team von Astronomen gelang es erstmals, eine komplette Rotationsperiode des Asteroiden (511) Davida mit einem erdgebundenen Teleskop zu beobachten.
Solche Ergebnisse sind nur durch Anwendung von adaptiver Optik möglich, mit deren Hilfe Abbildungsfehler durch Luftturbulenzen ausgeglichen werden können. Mit diesem Verfahren konnten z. B. auch schon von Ceres und Juno recht gute Aufnahmen gewonnen werden.
Die Beobachtungen von (511) Davida wurden mit dem 10-Meter Keck II Teleskop am 26. Dezember 2002 gemacht. Die Aufnahmen wurden über einen Zeitraum von 5,1 Stunden erstellt (Rotationsperiode des Asteroiden); und zwar einige Tage vor der geringsten Entfernung des Asteroiden von der Erde. Davida war zur Zeit der Aufnahme 1,617 AE (242. Mio km) von der Erde entfernt und das Asteroidenscheibchen hatte einen Winkeldurchmesser von nur einem 10-tausendstel eines Grades. Das ist etwa so, als ob man eine 20 Cent Münze aus einer Entfernung von 18 km beobachten würde. Durch die adaptive Optik war eine sehr hohe Auflösung möglich und so konnten noch Details von 46 km Größe erkannt werden.
Zur Zeit der Beobachtungen, war Davidas Nordpol zur Erde ausgerichtet, so dass für die Forscher nur die Nordhemisphäre des Kleinplaneten sichtbar war. Das Profil von Davida ist eher kantig; zwei annähernd flache Seiten sind zu erkennen und einige dunkle Areale. Obwohl aus früheren Beobachtungen der Lichtkurve des Asteroiden seine etwas eckige Gestalt bekannt war, konnten Details bis jetzt nicht erkannt werden.
Die nächste Gelegenheit von Davida ein vielleicht noch besseres Bild zu erhaschen, ergibt sich erst im Jahr 2030 wieder. Erst dann wird Davida der Erde wieder relativ nahe kommen.
11. September 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte