NASA Forscher haben mittels Radar, Kraft auf Asteroiden entdeckt
NASA-Forscher entdeckten eine winzige, aber dennoch theoretisch wichtige Kraft die auf Asteroiden wirkt. Aufgrund von Radarmessungen stellten sie eine extrem feine Änderung in der Bahn erdnaher Asteroiden fest. Diese Kraft, genannt der Yarkovsky-Effekt, entsteht durch die Art und Weise wie ein Asteroid Sonnenenergie absorbiert und wieder abstrahlt.
Der Asteroid 6489 Golevka ist ein relativ unauffälliges, durchschnittlich großes erdnahes Objekt. Golevka ist rund 0,5 km groß und wiegt etwa 210 Milliarden kg. Obwohl der Asteroid ein unauffälliges Objekt ist, gilt er dennoch als relativ gut erforscht, da er in den Jahren 1991, 1995, 1999 und im Mai 2003 mittels Radar beobachtet wurde.
Ein internationales Team von Astronomen, inklusive Forscher von NASA`s JPL, verwendeten diese umfassenden Daten um eine detaillierte Analyse über die Umlaufbahn dieses Asteroiden zu bekommen.
Die Idee die hinter dem Yarkovsky Effekt steht ist die simple Tatsache, daß sich eine Asteroidenoberfläche bei Sonneneinstrahlung aufheizt und während der Nachtstunden wieder abkühlt. Weil eines Asteroiden "Nachmittagsseite" aufgrund der längeren Sonneneinstrahlung wärmer ist als die "Vormittagsseite", strahlt diese auch entsprechend mehr Wärme ab.
Der Leiter dieser Studie, JPL-Mitarbeiter Steven Chesley, schrieb in der "Science" Ausgabe vom 5. Dezember, daß erstmals bewiesen werden konnte, daß die Ungleichverteilung der Wärmeabstrahlung wie ein extrem schwaches aber permanent arbeitendes Raketentriebwerk funktioniert und die Bahn über lange Zeiträume hinweg beeinflussen kann; allerdings sehr langsam.
Der Einfluss des Yarkovsky Effektes ist im Fall des Asteroiden Golevka äußerst gering, speziell unter Berücksichtigung der Gesamtmasse des Asteroiden. Aber dennoch hat diese winzige Kraft zur Änderung seiner Umlaufbahn von rund 15 km beigetragen; und das in einem Zeitraum von nur 12 Jahren.
Wenn dieselbe Kraft über einen Zeitraum von Millionen von Jahren wirkt, kann das schon eine gewaltige Änderung in der Umlaufbahn eines Asteroiden verursachen. Asteroiden, die zwischen Mars und Jupiter ihre Umlaufbahn haben, können auf diese Weise zu einem erdnahen Objekt werden.
Dieses Phänomen wurde nach dem polnisch-russischen Ingenieur I. O. Yarkovsky benannt, der bereits vor hundert Jahren auf die Möglichkeit eines solchen Effekts hinwies.
Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/releases/2003/163.cfm
11. Dezember 2003/SP
Verein Kuffner-Sternwarte