Mini-Raumsonden die durch den Asteroiden-Gürtel kreuzen
Beim Herbst-Meeting der Amerikanisch-Geophysikalischen Union wurde ein Weltraumprojekt der Zukunft vorgestellt: Eine Schar Nano-Roboter sollen zum Asteroidengürtel fliegen, dort ausschwärmen und eine möglichst große Anzahl von Asteroiden zu untersuchen.
Eine kleine Arbeitsgruppe am Goddard Space Flight Center der NASA hat vorgeschlagen, eine große Anzahl von Miniatur-Raumsonden in den Asteroidengürtel zu senden. Die ANTS "Autonomous Nano Technology Swarm" sollen mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden und fähig sein untereinander zu kommunizieren. Die Mission soll sich über einige Jahre erstrecken und rund tausend Asteroiden erforschen.
Jede dieser zukünftigen etwa 1 kg schweren Mini-Sonden wird ihr eigenes Sonnensegel "hissen" und mit Hilfe der Sonnenwind-Energie zum Asteroiden-Gürtel fliegen. Das Zielgebiet wird nach etwa dreijähriger Reise erreicht. Das ANTS-Geschwader soll aus etwa 100 Verwaltungs-und Botensonden bestehen die rund 900 Arbeitersonden befehligen, denen der größten Teil der Arbeit zugedacht ist. Die Arbeitersonden werden hochspezialisiert sein. Jede wird nur ein Instrument an Bord haben. Etwa ein Magnetometer, einen Gammastrahlensensor oder eine Kamera. Ferner wird ein kleiner Teil der Botensonden die Rückreise zu einem Weltraumstützpunkt antreten um die gewonnen Daten "abzuliefern".
Der Asteroiden-Gürtel ist ein unerschöpfliches Reservoir an Rohstoff-Resourcen. Einige der Asteroiden bestehen aus Erzen, die vielleicht in einigen Jahrzehnten für die Erforschung des Weltraums genutzt werden könnten. Durch die Untersuchung der Kleinplaneten vor Ort könnten die Astro-Geologen bzw. Planetologen dann eine Auswahl treffen, bei welchen Asteroiden sich der Abbau von wichtigen Erzen lohnen würde. Es wäre wahrscheinlich kostengünstiger, wenn für den Bau von Raumstationen und Weltraumsonden die Rohstoffe sozusagen vor Ort zu beschafft werden könnten und nicht von der Erde mit Trägerraketen geholt werden müssten.
Jetzt gilt ANTS noch als ein Projekt der Zukunft und falls es realisiert werden sollte, ist der Start nicht vor 2020 zu erwarten. Voraussetzung dazu ist eine mit Menschen besetzte Raumstation, die in einem der Lagrange-Punkte parkt.
Falls dieses Projekt realisiert wird, ist der Start nicht vor 2020 zu erwarten. Voraussetzung dazu ist eine mit Menschen besetzte Raumstation, die in einem der Lagrange-Punkte parkt.
7.1.2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte