Ein gewaltiger Sandsturm verhüllt Mars
Am 13. Juni kam Mars in Opposition zur Sonne und erreichte eine Helligkeit von - 2,3 mag. und einen scheinbaren Durchmesser von 20,8". Obwohl der Planet für Mitteleuropa nur eine Deklination von etwa - 26° erreichte und Einzelheiten nicht so gut zu erkennen waren wie viele Sternfreunde sich dies erhofften, war er doch der Glanzpunkt der ganzen Nacht.
Im Juli geht er schon kurz nach Mitternacht unter. Seine Helligkeit geht auf -1,5 mag zurück und sein Durchmesser schrumpft auf 17 ". Es wäre also sozusagen die letzte Gelegenheit (bis zur nächsten Opposition in ca. 2 Jahren) gewesen, Details auf dem roten Planeten zu beobachten.
Aber leider machte das Marswetter einen Strich durch die Rechnung. Seit Tagen ist ein gewaltiger Sandsturm zu beobachten, der sich immer weiter ausbreitet und droht den ganzen Planeten einzuhüllen.
Mit Hilfe des Thermal Emissions Spektrometers an Bord des Mars Global Surveyor beobachtete das Planetologen-Team der NASA die Entwicklung des Sandsturms.
Erstmals wurde am 15. Juni über einem kleinen Teil der Hellas-Beckens in der südlichen Hemisphäre eine Staubwolke gesichtet die sich immer weiter ausbreitete. Inzwischen hat sich der Sturm auch auf die Nordhalbkugel ausgedehnt und droht den ganzen Planeten zu verschlingen.
Der letzte große Sandsturm auf dem Mars wurde vor 30 Jahren von Mariner 9 aus beobachtet. Die Raumsonde umkreiste 1971/72 den Planeten und machte tausende Fotos von der Marsoberfläche. Ferner beobachtete die Sonde einen wachsenden Sandsturm, der nach und nach den Planeten völlig einhüllte.
Wie lange dieser Sturm anhalten wird, können die Astronomen nicht mit Sicherheit sagen. Bis dahin heißt es warten und hoffen, dass der Sturm sich beruhigt und der Staub sich legt.
Quelle:
http://www.skypub.com/news/news.shtml
14.7.2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte