Entwurf für Pluto-Mission ausgewählt:
Bis 2006 sollte die Raumsonde startklar sein.
In der harten Auseinandersetzung um die Realisierung einer Mission zum fernen Pluto ist ein erster Erfolg zu verzeichnen. Die NASA gab einem Team den Auftrag, eine Studie für eine Pluto-Kuiper-Gürtel Mission zu erstellen.
Die ausgewählte Mission mit Namen New Horizons wird Pluto und andere sonnenferne Himmelskörper erforschen. Unter der Leitung von Alan Stern werden Forscher vom John Hopkins University Applied Physics Laboratory (APL), Ball Aerospace Corporation in Boulder, vom JPL und NASA´s Goddard Flight Center einen Plan für eine Pluto-Kuipergürtel-Mission ausarbeiten. Damit hat sich das Team um Alan Stern gegen die starke Konkurrenz von Lockheed Martin Astronautics (Denver, Col.orado) durchgesetzt.
In einem Statement vom 30.November machte die NASA deutlich, dass der wissenschaftliche Wert der Mission von einem Start bis 2006 abhängt, damit ein Vorbeiflug an Pluto bis 2020 gewährleistet ist. Ein "Schleuder" flyby an Jupiter würde die Reise zum Pluto sogar um Jahre verkürzen, sodass die Raumsonde schon 2016 bei Pluto und seinem Mond Charon eintreffen könnte.
Der Kongreß stellte für das Finanzjahr 2002 eine Summe von 30 Millionen $ als Startkapital zur Verfügung. Damit kann mit der nötigen Entwicklung wissenschaftlicher Instrumente für die Pluto-Kuiper-Mission begonnen werden. Die New Horizons Mission kostet aber insgesamt 288 Millionen $, die im Budget-Plan der Regierung Bush leider nicht eingeplant sind. Aber vielleicht kann durch Sponsoring das nötige Geld aufgetrieben werden.
Vier Instrumente, darunter zwei Kameras, sollen Oberflächendetails, chemische Zusammensetzung dieser fernen Objekte sowie eine eventuell vorhandene Atmosphäre bei Pluto analysieren.
Pluto und andere Kuiper-Gürtel-Objekte zu besuchen, bedeutet tiefgefrorene Materie aus der Entstehungszeit des Sonnensystems zu erforschen. Einer Materie, aus der alle Planeten einschließlich der Erde entstanden sind meint Dr. Colleen Hartman, Direktor für die Erforschung des Sonnensystems bei der NASA: Aber das aufregendste daran ist, dass wir zu einem noch unerforschten Planeten fliegen und wir nicht wirklich wissen, was wir dort finden werden.
7. Dezember 2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte