Mission Dawn
Eine Reise in die Frühgeschichte unseres Planetensystems
Die NASA hat drei Kandidaten für die nächste Discovery-Mission, dessen Start 2005 oder 2006 erfolgen soll, in die engere Wahl genommen. Eine der Kandidaten ist die Dawn-Mission, die von einem Team um Christopher T. Russel von der Universität in Los Angeles, Kalifornien, ausgearbeitet wurde. Ziel der Dawn-Mission ist die Erforschung der beiden größten Kleinplaneten Ceres und Vesta, um dadurch Informationen über die Frühzeit des Sonnensystems zu erhalten, als die großen Planeten entstanden.
Ceres, dessen Entdeckung gerade 200 Jahre her ist, ist der erstentdeckte und größte Asteroid des Sonnensystems. Er hat einen Durchmesser von 913 ±43 km, enthält viel gefrorenes Wasser und dürfte seine ursprüngliche Zusammensetzung und Beschaffenheit beibehalten haben.
Vesta dagegen ist trocken. Sie besitzt vulkanisches Gestein, einen Kern und eine äußere Gesteinskruste wie ein richtiger kleiner Planet. Dieser 531 km große Asteroid besitzt von allen Kleinplaneten die größte geologische Vielfalt. Bis auf einen riesigen Krater hat auch Vesta fast unversehrt seit der Entstehung des Sonnensystems überlebt. Fast alle Asteroiden die wir heute beobachten können, sind Fragmente von größeren Asteroiden wie Ceres und Vesta. Sie wurden in der Frühgeschichte des Sonnensystems durch gigantische Kollisionen zerstört.
Durch das Studium von Ceres und Vesta könnten wir herausfinden, wie die heutigen kleineren Asteroiden einmal zusammengesetzt waren, meint Mark Sykes von der Universität von Arizona. Kleine Stücke vom Asteroiden Vesta konnten schon als Meteorite geborgen werden. Wenn wir Vesta besuchen könnten, würden wir herausfinden aus welcher Region diese handgroßen Brocken stammen.
An Bord der Raumsonde wäre ein Laser-Höhenmesser, ein Gammastrahlen/ Neutronenspektrometer und ein Magnetometer. Außerdem eine Kamera und ein Spektrometer des Instituts für Weltraumsensorik und Planetenerforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Berlin (DLR)
Ein Ionenantrieb würde die Raumsonde in den Asteroiden-Gürtel bringen. Erstes Ziel wäre Vesta, die sie in einem engen Orbit einige Zeit umkreisen würde. Dann ging es auf einer spiralförmigen Bahn tiefer in den Asteroidengürtel hinein zum Rendezvous mit Ceres. Bei dieser Gelegenheit würde die Raumsonde auch an einem guten Dutzend anderen Asteroiden vorbeifliegen.
Die beiden Konkurrenten für die Dawn-Mission sind:
Kepler-Mission (Weltraumteleskop zum Aufsuchen von erdähnlichen Planeten) und
Inside Jupiter (Erforschung der Jupiteratmosphäre und seiner Magnetosphäre).
Di
ese drei Missionen wurden aus 26 eingereichten Vorschlägen ausgewählt. Für jede dieser drei Missionen wurden $ 450 000 für eine 4-monatige Machbarkeitsstudie zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung welches Projekt dann tatsächlich realisiert wird, fällt Ende 2001.
28.1.2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte