Marssonde findet Spuren von Wasser
Die NASA-Raumsonde 2001 Mars Odyssey hat große Mengen von Wasserstoff-Ablagerungen entdeckt, die nach Meinung der Projekt-Wissenschafter auf beträchtliche Mengen von Wassereis hindeuten.
Die im April 2001 gestartete Raumsonde Mars Odyssey schwenkte im Oktober in eine Mars-Umlaufbahn ein und begann sogleich wissenschaftliche Daten zur Erde zu senden, obwohl die Raumsonde ihren Standardorbit von 400 km Höhe erst Mitte Jänner nach Abschluß der Bremsmanöver erreichen wird.
2½ Jahre lang wird die Raumsonde den roten Planeten umkreisen. In dieser Zeit werden verschiedene wissenschaftliche Instrumente das Klima, sowie die chemische und mineralogische Zusammensetzung des Planeten untersuchen.
Ein Gammastrahlen-Spektrometer wird die chemische Zusammensetzung der Marsoberfläche erforschen, um in Gesteinen und im Boden Anzeichen von Wasser aus der fernen Vergangenheit des Planeten zu finden.
Ein Neutronen-Spektrometer sucht nach Wasserstoff im Boden, was ein Hinweis auf Wasser oder Eis unter der Oberfläche wäre.
Und eine Infrarot-Kamera wird auf der dunklen Seite des Mars Gebiete durchforsten, um Anzeichen von Veränderungen an der Oberfläche durch Wasser oder durch andere Flüssigkeiten zu finden.
Mit dem Neutronen-Spektrometer konnten schon beim ersten Vorbeiflug starke Signale empfangen werden, die auf größere Mengen von Wasserstoff in der Nordpolregion hindeuten.
Die plausibelste Erklärung wäre, dass es große Mengen von Wasser in flüssiger oder fester Form unter der Oberfläche gibt.
Bedeutende, leicht erreichbare Wasservorräte knapp unter der Marsoberfläche würden für die Versorgung zukünftiger Mars-Astronauten sehr hilfreich sein.
Allerdings sind noch viele Marsumläufe nötig, um sich über die tatsächlichen Wasservorkommen Klarheit zu verschaffen. Die Raumsonde befindet sich derzeit erst in der Testphase. Die Forscher haben aber große Hoffnungen in das 300 Millionen Dollar teure Odyssey-Projekt gesteckt, das nach zwei fehlgeschlagenen Marsmissionen wieder ein Erfolg zu werden verspricht.
15. Dezember 2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte