Kalliope hat einen Mond
Beim Hauptgürtelasterioden 22 Kalliope wurde gleich von zwei Teams innerhalb kurzer Zeit ein etwa 35 Kilometer großer Satellit entdeckt. Die beiden Teams arbeiten nur wenige hundert Meter voneinander entfernt auf dem Gipfel des Mauna Kea in Hawaii.
William J. Merline (SRI) und Francois Menard (Grenoble Observatorium) beobachteten mit dem 3,6 m Canada-France-Hawaii Telescope im Infrarotem den Asteroiden Kalliope und entdeckten am 2. September 01 Kalliopes Begleiter. Zur Zeit der Entdeckung war der Satellit eine halbe Bogensekunde (ca. 1000 km) von Kalliope entfernt und 90mal lichtschwächer als der Asteroid. Weitere Beobachtungen bestätigten die Existenz des Kalliope-Möndchens.
Unterdessen machte ein anderes Team die gleiche Entdeckung. Jean-Luc Margot und Michael E. Brown (Caltech) beobachteten, auch im Infrarotem, den Asteroiden seit dem 30. August 01 Margot und Brown arbeiteten mit Adaptiver Optik am 10m-Keck II Teleskop.
22 Kalliope ist etwa 187 km groß und gehört aufgrund seines Spektrum zu den M-Typ-Asteroiden, was auf höheren Nickel-Eisen-Anteil hinweist. Aber Spektren von M-Typ-Asteroiden sind auch als silikatreiche, metall-arme Objekte interpretierbar (Enstatit-Chondrite) Die Feststellung der Umlaufbahn des kleinen Satelliten wird dazu beitragen, Kalliopes Masse und Dichte zu bestimmen. Die derzeit vorhandenen Daten lassen auf eine Umlaufbahn von etwa 3 bis 4 Tagen schließen. Der neue Satellit bekam die vorläufige Bezeichnung "S/2001 (22) 1"
Eine andere Möglichkeit um mehr über Kalliope zu erfahren ergibt sich im Dezember 2001. Denn am 14 dieses Monats ist der Asteroid in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,9 mag. Ein Team unter der Leitung von Christopher Magri (Universität/Maine) wird versuchen, Radar-Echos von der Asteroiden-Oberfläche mit Hilfe des Arecibo-Observatoriums zu erhalten.
Die Zahl bekannter Doppel-Asteroiden wächst ständig. Derzeit gibt es zwölf gesicherte Dopppelasteroiden und fünf weiteren Asteroiden dies es vermutet. Heuer allein haben Forscher drei Asteroiden mit Satelliten entdeckt.
14.9.2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte