Goodby NEAR-Shoemaker - Ende der Mission - Auftakt zur Datenauswertung
Nach der geglückten Landung der Raumsonde auf der Eros-Oberfläche am 12. Februar 2001 sandte das Gammastrahlen-Spektrometer noch mehr als zwei Wochen lang Daten zur Erde. Am 28. Februar verstummte dann die Raumsonde nach einem letzten großen Datentransfer.
Während des ein Jahr dauernden Orbits um Eros sandte die Raumsonde zehnmal mehr Daten zur Erde als ursprünglich erwartet wurde. Darunter waren 160 000 Fotos des 33 km langen Asteroiden.
Die unerwartet hohe Datenflut ist vor allem dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass das Gammastrahlen-Spektrometer auch noch nach der Landung über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen funktionsfähig war.Gerade die Daten die sozusagen vor Ort gemacht werden konnten sind besonders aufschlussreich, weil das Oberflächenmaterial bis zu einer Tiefe von 10 cm untersucht werden konnte, während die Messungen vom Röntgen-Spektrometer nur zu bis zu einer Tiefe von 0,1 cm möglich waren.
Für die Klassifizierung des Oberflächenmaterials von Eros ist das Verhältnis von Eisen zu Silizium entscheidend, weil der Anteil an Kalium (ein flüchtiges Element, das während einer Erwärmung in den Weltraum entweicht) Hinweise liefert, ob Eros einst teilweise geschmolzen ist.
Die grobe Auswertung der Daten die durch das Gammastrahlen-Spektrometer übermittelt wurden wird einige Wochen dauern, meint Jacob Trombka vom NASA/Goddard Space Flight Center. Zur ganz genauen Analyse werden sogar noch 6 bis 8 Monate vergehen. Eine gute Schätzung aufgrund schon bekannter Fakten war aber möglich.
Die NASA beendet jetzt die Verbindung mit NEAR-Shoemaker. Aber Robert Farquhar, der Leiter der NEAR-Mission ist der Meinung, dass dies nicht die letzten Lebenszeichen der Raumsonde waren.
Im August 2002, wenn die Solarzellen-Paneele wieder im vollen Sonnenlicht sind, wird die Raumsonde aus ihrem langen, kalten Winterschlaf erwachen. Dann könnte die NASA den Kontakt noch einmal mit NEAR-Shoemaker aufnehmen.
17.3.2001/SP
Verein Kuffner-Sternwarte