Neue Marsmeteoriten in Kalifornien entdeckt
Bob Verish durchwanderte vor 20 Jahren die Mojave Wüste in Kalifornien und entdeckte zwei Steine von nicht alltäglichem Aussehen. Die Steine hatten eine teilweise dunkle, basaltähnliche Oberfläche und schienen interessant genug um mitgenommen zu werden.
Er fügte diese Steine dann seiner Steinkollektion hinzu, die er in einem Hinterhof in Kisten unterbrachte und nicht weiter beachtete, bis er sich im Oktober 1999 an die Reinigung und Sortierung seiner Sammlung machte.
Bob hatte bis vor fünf Jahren sozusagen "interessante" Steine gesammelt, die es ihm Wert schienen mitgenommen zu werden. Erst ab diesem Zeitpunkt begann er gezielt nach Meteoriten zu suchen. Jetzt war er ein erfahrener Sammler der wußte wie ein Meteorit auszusehen hat und erkannte sofort, daß die dunkel gefärbte Oberfläche der Steine eine Verschmelzungskruste war, welche beim Durchbrausen der Steine durch die Erdatmosphäre entsteht. Bob Verish nahm von beiden Steinen Proben im Gesamtgewicht von 30 g und schickte diese an die Universität von Los Angeles, Kalifornien (UCLA) zur Untersuchung.
Am 17. Dezember teilten ihm die Wissenschafter von UCLA mit, daß es tatsächlich zwei Meteorite sind und sprachen die Vermutung aus, diese könnten vom Mars stammen. Aber zur endgültigen Identifizierung wären weitere Analysen nötig. Ein aufgeregter Bob Verish brachte daraufhin seine Steine zu Alan Rubin, dem Chef des UCLA-Teams. Die Geochemiker von UCLA arbeiteten die Weihnachtsferien durch und holten sich außerdem Verstärkung von der Universität von Arizona. Die Zeit drängte, denn die Forscher wollten die Ergebnisse der Untersuchungen Mitte März bei der Lunar and Planetary Science Conference in Houston präsentieren. Deadline für die Anmeldung war der 12. Jänner 2000.
Mitte Jänner war es zur Gewißheit geworden: Beide Steine stammen vom Mars. Sie haben die gleiche isotopische Zusammensetzung wie sie die Marsatmosphäre besitzt und außerdem enthalten die Steine große Mengen an oxidiertem Eisen, das ja die Farbe des Mars ausmacht. Die Analyse ergab weiters, daß das Verhältnis von Deuterium zu Wasserstoff dem der Shergotty-Meteoriten sehr ähnlich ist. Ihr hoher Eisengehalt macht sie für die Wissenschaft besonders interessant. Die Forscher vermuten, daß beide Meteorite aus der Nordhemisphäre des Mars stammen, aus der Tharsis-Region. Sie bekamen die Bezeichnung Los Angeles 001 und Los Angeles 002.
Jetzt gibt es schon 14 Meteorite die vom Mars stammen:
Etwas kleiner ist Los Angeles 002 (Shergottite). Er hat ein Gewicht von 245,4 Gramm.
7.2.2000/SP
Verein Kuffner-Sternwarte