Entdeckungen von Planeten um andere Sterne gehört heute fast schon zur Routine. Die neuesten Erfolge auf diesem Gebiet stammen von einem der weltbesten Teams: Den Schweizer Astronomen vom Genfer Observatorium. Sie behaupten nicht weniger als acht Begleiter bei sonnenähnlichen Sternen gefunden zu haben. Die Masse dieser Objekte schwankt zwischen knapper Saturnmasse bis 15-facher Jupitermasse.
Die Entdeckung wurde mit dem Spektrographen "CORALIE" gemacht, der 1998 am 1,2 m Leonhard Euler-Teleskop bei der ESO in Chile montiert wurde und schon zu einigen Planetenentdeckungen beitrug.
Drei Planeten mit 1,07, 2,2 und 2,96 Jupitermassen umkreisen die Sterne HD 52265 (Sternbild Monoceros), HD 82943 (Sternbild Hydra) und HD 169830 (Sternbild Sagittarius). Ihre recht exzentrischen Orbits von 0,38, 0,61 und 0,34 in Verbindung mit einer Umlaufperiode von 119, 443 und 230 Tagen sind typisch für extrasolare Planeten mit größerem Radius.
Die beiden größten Begleiter fand das Schweizer Team bei den Sternen HD 162020 (Sternbild Skorpion) und HD 202206 (Sternbild Capricorn). Es sind wahrscheinlich Braune Zwerge mit geringer Masse. Das Objekt bei HD 162020 hat mindestens 13,7 Jupitermassen und umkreist den Stern in 8,43 Tagen auf einer leicht exzentrischen Umlaufbahn. Der zweite Kandidat hat etwa 14,7 Jupitermassen und umkreist den Stern in 259 Tagen auf einem exzentrischen Orbit.
Seit der ersten Entdeckung eines extrasolaren Planeten beim Stern 51 Pegasi im Jahr 1995 durch Michel Mayor und Didier Queloz vom Schweizer Team stieg die Zahl der entdeckten Objekte auf 43. Mit dem höchst genau arbeitenden Spektrographen "CORALIE" hoffen die Wissenschafter, eine komplette Bestandsaufnahme aller existierenden Riesenplaneten zu erstellen, die rund 1600 sonnenähnliche Sterne in unserer kosmischen Nachbarschaft umkreisen.