Hubble findet Krater mit frischen Eis auf Centauren
Eine unerwartet mannigfaltige Oberfläche wurde auf einem Objekt entdeckt, dessen Heimat das äußere Sonnensystem ist. Der Centaur 8405 Asbolus bewegt sich auf einer stark exzentrischen Bahn in rund 76 Jahren um die Sonne. Im Perihel nähert er sich der Sonne bis auf 6,8 AE und im Aphel entfernt er sich bis auf 29 AE. Asbolus hat einen Durchmesser von 80 km.
Astronomen, die mit dem Hubble Space Telescope den Centauren beobachteten, entdeckten zu ihrer Überraschung auf der Oberfläche von Asbolus einen relativ jungen Krater (max. 10 Mio. Jahre alt) in welchem das unter der Oberfläche befindliche Eis freigelegt ist. Das zeigt, daß diese mysteriösen weit entfernten Objekte keine einfache, homogene Oberfläche besitzen wie bisher angenommen wurde.
Das Hubble Space Telescope hat den Krater nicht direkt gesehen, dazu ist das Objekt zu klein und zu weit weg. Aber eine Spektralanalyse der Asbolus-Oberfläche zeigte eine komplexe Chemie. Es könnte ein Impakt gewesen sein, der die Oberfläche erhitzte und die Ursache für das Vorhandensein unterschiedlicher Verbindungen von Kohlenwasserstoff ist.
Ferner wurde Eis entdeckt, daß in dieser Zusammensetzung bis jetzt im Sonnensystem nicht gefunden wurde. Auch in einem Labor wurde es noch nicht erzeugt. Obwohl das Eis starke Ähnlichkeit mit dem uns bekannten Wassereis hat, ist es in dieser Zusammensetzung ein Novum meint Susan D. Kern, eine führende Wissenschafterin aus den USA.
Die Messung der Oberflächenbeschaffenheit von 8405 Asbolus ist Teil eines Beobachtungsprogramms, daß sich der Erforschung von 10 Centauren widmet.
Die Centauren sind eine Gruppe von Himmelskörpern, deren mittlere Sonnenentfernung zwischen Saturn und Neptun liegt. Ihre Bahnen sind stark elliptisch und sie nähern sich in Sonnennähe und Sonnenferne meist der Bahn eines großen Planeten. Keiner der Centauren kommt der Sonne näher als Jupiter, obwohl manche die Bahn des Riesenplaneten kreuzen.
Sie stammen wahrscheinlich aus dem Kuiper-Gürtel und sind durch Bahnstörungen von seiten der großen Planeten auf diese Bahnen gezwungen worden. Bis jetzt wurden 21 Centauren entdeckt.
24. Sept. 2000/SP
Verein Kuffner-Sternwarte