Saturn neuer König der Monde
Astronomen entdeckten vier neue Saturn-Monde
Ein internationales Team von Astronomen hat am 25. Oktober 2000 die Entdeckung von vier neuen Monden um Saturn bekannt gegeben. Damit stieg die Gesamtzahl der derzeit bekannten Saturnmonde auf 22 (Beim Uranus sind bis dato "nur" 21 Monde bekannt).
Es sind lichtschwache Objekte, deren Durchmesser aufgrund ihrer Helligkeit auf 10 bis max. 50 km geschätzt wird. Die neuen Monde umkreisen den Planeten auf retrograden Bahnen in Entfernungen zwischen 10 und 20 Mio. km. Wahrscheinlich haben sie elliptische und stark geneigte Umlaufbahnen. Zur genauen Bahnbestimmung sind aber in den nächsten Monaten noch weitere Beobachtungen nötig.
Bis jetzt war bei Saturn lediglich ein Mond, nämlich Phoebe, mit einer retrograden Bahn bekannt. Die 220 km große Phoebe wurde 1898 von William Pickering entdeckt und galt für mehr als hundert Jahre als einziger irregulärer Saturnmond. Diese Sonderstellung hat Phoebe nun verloren.
Die neuen Monde bekamen die vorläufigen Bezeichnungen S/2000 S1, S2, S3 und S4. Wenn durch weitere Beobachtungen genauere Bahndatem vorliegen, bekommen sie, so wie die anderen Saturnmonde, Namen aus der griechischen Mythologie.
Die Astronomen benützten weltweit die besten Teleskope zur Entdeckung der vier lichtschwachen Objekte:
- Das kanadisch-französische 3,5 m Teleskop auf Mauna Kea
- das MDM 2,4 m Teleskop in Tucson, Arizona
- das 1,5 m Teleskop des Steward Observatoriums (Arizona)
- und in Chile das 2,2 m Teleskop und das New Technology Teleskop der ESO
Zwei der vier neuen Saturnmonde wurden mit dem Wide Field Imager (WFI) am 2,2 m Teleskop der ESO auf La Silla in Chile entdeckt.
Dieses Bild ist eine Kombination von drei aufeinanderfolgenden Aufnahmen, die der Wide Field Imager vom zweiten Mond (S/2000 S2) machte.
29.10.2000/SP
Verein Kuffner-Sternwarte