Forscher entdeckte 18. Uranusmond
Erich Karkoschka von der Universität von Arizona, USA, entdeckte kürzlich den 18. Uranusmond. Jetzt ist Saturn nicht mehr der einzige Planet mit 18 Monden. Die Entdeckung des jüngsten Uranusmondes ist außergewöhnlich, weil das Entdeckerbild, eine Voyager-Aufnahme aus dem Jahr 1986, schon mehr als dreizehn Jahre alt ist.
Die Raumsonde Voyager 2 machte im Jänner 1986 bei ihrem Vorbeiflug am Uranus nicht weniger als sieben Aufnahmen, auf denen dieser Satellit des Uranus zu sehen gewesen wäre. Niemand erkannte dies, bis Karkoschka diese Bilder kürzlich genauer unter die Lupe nahm. Er studierte die Uranus-Satelliten anhand von aktuellen Hubble-Space-Bildern, verglich sie mit den Aufnahmen von Voyager 2 aus dem Jahr 1986, und entdeckte dabei den neuen Uranus-Mond.
Obwohl dieser Satellit des Uranus erst im Jahr 1999 entdeckt wurde, bekam er trotzdem die Bezeichnung S/1986 U 10 weil die Entdeckerbilder aus dieser Zeit stammen. Die Namensgebung durch die Internationale Astronomische Union wird aber noch eine Weile auf sich warten lassen. Wenn die Tradition fortgesetzt wird, bekommt S/1986 U 10 den Namen einer Shakespeare-Figur, so wie die neun anderen innersten Uranusmonde. Diese heißen: Ophelia, Cressida, Portia, Cordelia, Desdemona, Bianca, Juliet, Rosalind und Belinda.
S/1986 U 10 hat einen Durchmesser von rund 40km und umkreist Uranus in nur 15 Stunden und 18 Minuten. Der Nachbarmond Belinda hat fast den gleichen Orbit wie S/1986 U 10. Die beiden begegnen einander einmal im Monat.
1999/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte