Ethan-Eis auf Pluto entdeckt
Japanische Astronomen haben mit dem neuen 8,3m Subaru-Teleskop am Mauna Kea interessante Informationen über den sonnenfernsten Planeten erhalten. Aufgrund einer Spektralanalyse entdeckten sie gefrorenes Ethan (C2H6) auf Plutos eiskalter Oberfläche. Die Wissenschafter vermuten, daß diese Zusammensetzung im Nitrogen-Eis (Stickstoff) eingebunden ist, welches in großen Mengen auf Plutos Oberfläche vorhanden ist.
Zwei Theorien dürften für die Existenz von Ethan auf Pluto in Frage kommen:
Entweder war Ethan eine Komponente des Primordial-Materials welches das äußere Planetensystem formte, oder es entstand langsam über einen langen Zeitraum hinweg, als Produkt einer Reaktion zwischen Methan und UV-Licht.
Der gigantische Spiegel des Subaru-Teleskops ermöglichte eine deutlich getrennte Aufnahme von Pluto und Charon. Dadurch konnten Spektral-Untersuchungen an beiden Himmelskörpern getrennt durchgeführt werden. Das führte zu der überraschenden Entdeckung, daß Charons Oberfläche völlig verschieden ist von der Plutos. Charons Oberfläche ist mit Wassereis bedeckt, während auf Plutos Oberfläche Stickstoff, Methan, Kohlenmonoxid und das neu entdeckte Ethan-Eis vorhanden ist.
Die unterschiedliche Zusammensetzung der beiden Himmelskörper drängt einen Vergleich mit dem System Erde-Mond auf. Führende Wissenschafter glauben, daß das System Pluto-Charon auf ähnliche Weise entstanden ist, wie das System Erde-Mond. Auch der junge Pluto könnte knapp nach der Entstehung des Sonnensystems mit einem anderen Himmelskörper kollidiert sein. Die Kollision riß die äußeren, leichteren Schichten beider Himmelskörper auf und formte daraus Charon. Das schwerere Material des zweiten Himmelskörpers vermengte sich mit dem von Pluto. (Auch unser Mond hat im Vergleich zur Erde eine geringe Dichte).
Susanne Plank
1999
Verein Kuffner-Sternwarte