Planetenentdeckung bei einem Doppelsternsystem
Es ist das erstemal, daß Astronomen glauben einen Planeten entdeckt zu haben der ein Doppelstern-System umkreist. David Bennett und seine Kollegen von der Universität Notre Dame verwendeten zur Suche die sogenannte Microlensing-Methode.
Beim Microlensing wird die Helligkeit eines weit entfernten Hintergrund-Sterns immer wieder gemessen wird. Zieht nun ein anderer Stern, der sich zwischen uns und dem Hintergrundstern befindet, nahe an der Sichtlinie vorbei, dann wird das Licht des Hintergrundsterns in sehr charakteristischer Weise verstärkt. Wenn nun um den als Linse wirkenden Vordergrundstern ein Planet kreist, kann die Verstärkungslichtkurve von der idealen, zeitlich begrenzten Lichtkurve abweichen. Solche Abweichungen können die Signatur eines Planeten sein.
Die Technik des Microlensing wird vor allem zur Suche nach Massive Compact Halo Objects (MACHOS) verwendet. Das sind im Halo unserer Milchstraße liegende schwach leuchtende Sterne oder Braune Zwerge die für das Missing-Mass-Problem verantwortlich gemacht werden. Planetenentdeckungen mit dieser Methode sind ein zusätzlicher Gewinn.
Die gegenständliche Beobachtung bekam die Bezeichnung MACHO-97-Blg-41, weil es die 41. Beobachtung 1997 in Richtung Zentrum unserer Milchstraße war. BLG ist die Abkürzung von Bulge, die zentralen Verdickung unserer Milchstraße.
Bei MACHO-97-BLG-41 war die Verstärkungslichtkurve dergestalt, daß als Erklärung ein Planet mit dreifacher Jupitermasse der ein Doppelstern-System umkreist möglich ist. Die Entfernung von der Erde beträgt 20.000 Lichtjahre.
Andere Interpretationen sind aber auch nicht ausgeschlossen. Der Microlensing-Effekt könnte z.B. durch ein Dreifach-Sternsystem entstanden sein. Es ist leider nicht möglich ein und dasselbe Gravitationslinsen-Ereignis mehrmals zu beobachten, daher bleiben bei dieser Methode immer Zweifel bestehen.
14.11.1999/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte