Heiße blaue Sterne in alter Galaxie
Der exquisiten Auflösung des Hubble Space Telescopes ist es zu verdanken, daß erstmals tief im Inneren einer elliptischen Zwerggalaxie heiße, blaue Sterne betrachtet werden können. Es ist eine Anhäufung von etwa 8000 blauen Sternen nahe dem Galaxienkern von M 32, einer Begleitgalaxie des Großen Andromedanebels.
Mit Hilfe vom Hubble konnte festgestellt werden, daß das UV-Licht von extrem heißen Sternen stammt, in denen schon das Helium-Brennen begonnen hat (Wenn im Kern eines Sterns der Wasserstoffvorrat im wesentlichen verbraucht und die Temperatur auf mehr als 100 Millionen Grad angewachsen ist, beginnt die Fusion von Heliumkernen zu schwereren Atomkernen: Das Heliumbrennen).Vor dreißig Jahren, als die ersten Aufnahmen von elliptischen Galaxien im UV-Licht gemacht wurden erkannten die Forscher, daß diese im ultravioletten Licht überraschend hell erscheinen. Ursprünglich glaubte man, in alten Sternhaufen wären nur relativ kühle und lichtschwache Sterne die auch im UV-Licht nur schwach strahlen.
Seit dieser Entdeckung hat man im Laufe der Jahre indirekte Beweise für die Existenz einer Population von alten, heißen Sternen mit Helium-Brennen gewonnen. Hubble lieferte jetzt den ersten direkten Beweis für deren Existenz. Die Beobachtungen wurden im Oktober 1998 mit dem Space Telescope Imaging Spectrographen (STIS) im UV-Licht gemacht. Die elliptische Zwerggalaxie M 32 ist etwa 2,5 Mio. Lichtjahre entfernt.
Das "STIS" Bild zeigt nur einen winzigen Ausschnitt der Zwerggalaxie M 32 (ungefähr ein Zwanzigstel ihrer Ausdehnung). Durch die hohe Auflösung des HST war es möglich, die vielen heißen, blauen Sterne sichtbar zu machen.
31.10.1999/SP
Verein Kuffner-Sternwarte