Planetenentstehungszone um AB Aurigae
Das Hubble Space Telescope hat einen "Schnappschuß" von entstehenden Planeten um den sich noch im Entwicklungsstadium befindlichen Stern AB Aurigae gemacht. Das HST-Bild wurde im sichtbaren Licht mit dem Imaging Spectrographen erstellt und zeigt noch nie dagewesene Details. In der herumwirbelnden Scheibe zeigen sich Klumpen aus Gas und Staub, die vielleicht Keimzellen künftiger Planeten sind. Es wurde am 23. und 24. Jänner 1999 im Wellenlängenbereich von 2.000 bis 10.100 Ångström aufgenommen. Die Falschfarben lassen genauere Details in der Staubscheibe um AB Aurigae erkennen.
Der Koronograph bewirkt ein ähnliches Bild wie der Neumond bei einer totalen Sonnenfinsternis. Durch Abdeckung der Sonnenscheibe ist es möglich die Chromosphäre und die Korona zu sehen, bei einem Stern wird die (soweit vorhandene) Gas- und Staubscheibe erkennbar, so wie beim Stern AB Aurigae. Bei dieser Aufnahme ist zu erkennen, daß sich links vom Stern eine halbkreisförmige Staubscheibe gebildet hat.
Das Hubble-Bild auf der rechten Seite zeigt das innerste Gebiet um den jungen Stern (Viereck vom linken Bild). Der dunkle vertikale Streifen in der Mitte des Bildes und der leicht oberhalb der Mitte befindliche horizontale Streifen bedecken den Stern und einen Teil der Scheibe, ein Gebiet von 11,5 Mrd. km. Die diagonalen Streifen sind Überreste von Diffraktions-Spitzen von hellen Sternen. Die Scheibe ist extrem groß, 1300mal die Distanz Sonne-Erde. Bei ca. 5 Uhr ist ein schwach leuchtender Hindergrundstern zu sehen.
In der Scheibe sind eine Fülle von Strukturen zu erkennen: Helle, spiralförmige Staubbänder dehnen sich von 9 Uhr bis 6 Uhr und, näher beim Stern, von 12 Uhr bis 3 Uhr aus. Diese Bänder sind wieder aus zahlreichen kleineren Staubbändern zusammengesetzt. Die kleinsten Strukturen sind helle Materieknoten links vom Stern. Sie haben einen Durchmesser von 2 bis 5 Mrd. km und sind die kleinsten Strukturen die das HST auflösen konnte. Der hellste Knoten befindet sich bei ca. 9 Uhr.
1999/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte