Zwei neue Discovery-Missionen
Die NASA wählte zwei neu Missionen im Rahmen des Discovery-Programms aus, einem Sparprogramm, das in Zeiten sinkenden Budgets entwickelt wurde um die wissenschaftliche Effizienz und den finanziellen Aufwand für Raumsonden zu optimieren (Die ersten Discovery-Missionen waren die Raumsonde NEAR und der Lunar Prospector).
Eine Raumsonde wird zum Merkur, dem sonnennächsten Planeten fliegen, die zweite hat den Kometen P/Tempel 1 zum Ziel.
Die Mercury Surface Space Enviroment, Geochemistry and Ranging Mission (MESSENGER) ist eine Raumsonde zur Erforschung des Merkur. Es ist die zweite Raumsonde die den Merkur besucht. Die erste Mission zum Planeten Merkur war Mariner 10, die von 1974 bis 1975 drei Vorbeiflüge am Planeten machte. Die damals entstandenen Fotos sind die einzigen, die von der Oberfläche des sonnennächsten Planeten aufgenommen wurden.
Der Start von MESSENGER ist im Jahre 2004 mit einer Delta-Rakete geplant. MESSENGER wird in den Jahren 2006 und 2007 an der Venus vorbei fliegen und 2008 zwei flybys am Merkur machen. Im Jahr 2009 wird die Sonde in eine Umlaufbahn um den Planeten einschwenken. Sieben Instrumente werden sich an Bord von MESSENGER befinden. Diese werden die erste vollständige Kartierung der glühend heißen Kraterlandschaft auf Merkur vornehmen, das Planeteninnere erforschen und die Magnetosphäre untersuchen.
Die zweite ausgewählte Mission heißt Deep Impact, so wie ein Science-Fiction-Abenteuer aus Hollywood. Es ist aber auch der Name einer ganz speziellen NASA-Raumsonde, die im Jahr 2004 gestartet wird. Ein Jahr später wird "Deep Impact" ein 500 kg schweres Projektil auf den Kometen P/Tempel 1 abfeuern. Die Wucht des Aufpralls wird ein Loch von der Größe eines Fußballfeldes verursachen, das obendrein tief genug sein wird, um ein siebenstöckiges Gebäude darin verschwinden zu lassen. Instrumente an Bord der Raumsonde und leistungsstarke Teleskope auf der Erde werden das Auswurfmaterial untersuchen: Eisige Trümmer von der Oberfläche des Kometen, die geologische Beschaffenheit von eventuell vorhandenen Kraterwällen und tiefer gelegenes, von kosmischer Strahlung noch unberührtes Material.
Jede Mission kostet vom Start bis zum Abschluß weniger als 300 Mio. Dollar und wird damit der "Discovery-Devise" von schneller, besser und billiger vollauf gerecht.
1999/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte