Neue Suche nach außerirdischen Intelligenzen
Die Planetarische Gesellschaft hat in Zusammenarbeit mit der Universität von Kalifornien in Berkeley, dem SETI Institut und dem Arecibo Radio-Observatorium am 5. Oktober 1998 das Projekt SERENDIP IV gestartet und damit die Suche nach außerirdischen Intelligenzen weiter intensiviert. Mit einem Durchmesser von 305m ist das Arecibo-Radioobservatorium das größte Radioteleskop der Welt. Er wurde in eine Bergmulde gebaut und ist in Richtung Zenit ausgerichtet. Mit Hilfe neuartiger Detektoren die an das Radioteleskop angeschlossen wurden, analysiert das Serendip IV-Equipment 168 Mio. Radio-Kanäle gleichzeitig, unter besonderer Berücksichtigung des Bereichs nahe der 1420 MHz-Wasserstoff-Frequenz. Aufgrund der essentiellen Bedeutung des Wassers für das Leben auf der Erde postuliert man diese auch für außerirdisches Leben und vermutet daher, daß andere Lebensformen diesen Frequenzbereich als Trägersignal für ihre Botschaften zu anderen Welten verwenden könnten.
Zu den kosmischen Radioquellen innerhalb unseres Sonnensystems gehören die Sonne und einige Planeten, und außerhalb des Sonnensystems u.a. Überreste von Supernovae, Pulsare, Quasare, Galaxien, Radiogalaxien und helle Nebel. Die Aufgabe der hochempfindlichen Radioteleskope liegt darin, aus diesem "Wellensalat" eventuell vorhandene außerirdische Signale intelligenter Herkunft herauszufiltern.
Die erste Radiosuche nach außerirdischen Signalen intelligenter Lebensformen war das Projekt "Ozma". Es wurde 1960 in Green Bank durchgeführt; leider erfolglos. Weitere Projekte folgten, so unter anderen:
SERENDIP I: Es wurde 1976 am Hat-Creek-Radioobservatorium in Kalifornien mit dem 26m Teleskop gestartet. Verschiedene Instrumente wurden so überarbeitet, daß sie im Huckepackverfahren auf das Teleskop montiert werden konnten. An das hinterste Ende des Teleskops wurde eine kleine Black Box angehängt, sozusagen ein kleiner Spion, der die Astronomen mit der gleichen Radioenergie versorgte wie die "rechtmäßigen" Forscher. Serendip blieb neun Jahre in Hat Creek ( von 1976-1985), bevor es nach Green Bank verlegt wurde.
Als SERENDIP II arbeitete es reibungslos auf dem Rücken des 91,5m Teleskops von Green Bank. Die Symbiose klappte hervorragend, bis wegen eines Materialfehlers das Teleskop 1988 zusammenstürzte. Vorübergehend, da heimatlos geworden, ging man mit Serendip nach Arecibo, wo es bei Untersuchungen über Radiostörungen mitwirkte und kehrte später nach Berkeley zurück.
Als SERENDIP III kam dann die nächste Huckepack-Generation in Arecibo zum Einsatz, die jetzt von SERENDIP IV am 5. Oktober 1998 abgelöst wurde.
SERENDIP bedeutet "Search for Extraterrestrial Radio Emission from Nearby Developed Intellligent Populations"
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte