Meterdicke Staubschicht auf dem Marsmond Phobos
Die von der Raumsonde "Mars Global Surveyor" aufgenommenen Bilder des Marsmondes Phobos zeigen, daß seine Oberfläche großteils von einer bis zu einem Meter dicken Staubschicht bedeckt ist. Unzählige Meteoriten-Impakte haben im Laufe der Jahrmillionen das Oberflächengestein zu feinem Sand zermahlen. Der 10 km große Krater Stickney, annähernd halb so groß wie Phobos, zeigt helle und dunkle Streifen, die entlang der Innenwand des Kraters hinablaufen. Sie verdeutlichen, daß das Gravitationsfeld von Phobos nur etwa 1/1000 des der Erde beträgt, sonst wäre dieser Schutt schon bis auf dem Grund des Kraters gedriftet.
Zur gleichen Zeit und annnähernd das gleiche Gebiet, aber mit dem Thermal Emissions Spectrometer (TES) aufgenommen. Die Auswertung der TES-Daten des MOC-Bildes 50103 ergeben, daß die Oberflächentemperatur im Schatten nur -170° C beträgt, während wenige Kilometer entfernt, auf der sonnenbeschienen Seite von Phobos, die Temperatur bei -4° C liegt. Dieser extreme Temperaturunterschied zwischen der Tag- und Nachtseite weist darauf hin, daß die Oberfläche aus kleinen Partikeln besteht, die sehr schnell die gespeicherte Wärme verlieren. Phobos besitzt auch keine Atmosphäre die während der kurzen Nacht die Wärme speichern könnte (Phobos hat eine Rotation von sieben Stunden).
Die Umgebung der folgenden Bilder. Die beiden
Rechtecke zeigen die Ausschnitte, die am 19. August aufgenommen wurden. Jedes der
Vierecke umfaßt ein Gebiet von 1,92 km2.
links: Der Bildausschnitt zeigt helle und dunkle
Streifen, die auf erdrutschartige Verschiebungen von Sand im Inneren des Kraters Stickney
hinweisen.
rechts: Der Bildausschnitt zeigt große Felsbrocken am Außenrand des
Kraters Stickney. Die Auflösung der beiden Bilder beträgt 4m pro Pixel.
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte