Wasser auf dem Mond
Die am 6. Jänner gestartete Raumsonde Lunar Prospector fand große Mengen von Wassereis auf dem Mond. In Regionen am Nord- und Südpol, die immer im Schatten liegen, hat die Raumsonde 6 Md. Tonnen gefrorenen Wassers entdeckt. Das ist 20mal mehr als die Wissenschafter im März, basierend auf Daten der seit zwei Monaten arbeitenden Instrumente, vermuteten. Besonders bemerkenswert ist, daß sich diese Funde auf einer relativ kleinen Fläche von 2000 km2 befinden. (Ursprünglich wurde angenommen, daß sich das Wassereis auf einer Fläche von 15000 bis 70000 km2 befindet).
Die deutlichsten Hinweise auf Wassereis kommen vom Inneren der Krater Peary, Hermite, Rozhdestvenskiy und Plaskett nahe dem Mondnordpol, und aus dem riesigen Südbecken Aitken. Nach Meinung der Wissenschafter liegen diese Wassereis-Vorkommen unter einer 40cm dicken Regolith-Schicht oder einer Schicht aus entsprechendem Felsgestein. Das Wassereis wurde nicht direkt entdeckt, sondern das an Bord des Lunar Prospector befindliche Neutronenspektrometer folgerte dessen Existenz aus dem Vorhandensein von Neutronen die in Verbindung mit Wasserstoffatomen vorkommen. Die starke Konzentration schließt aus, daß der im Regolith vorhandene Wasserstoff von Sonnenwind-Partikeln stammen könnte.
Unabhängig davon deuten weitere Meßergebnisse darauf hin, daß der Mond einen kleinen eisenreichen Kern von 600 km Durchmesser besitzt.
Detaillierte wissenschaftliche Ergebnisse der Raumsonde Lunar Prospector werden in der 4. Ausgabe des Sience Journals veröffentlicht.
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte