Europas eisige Oberfläche
Die Raumsonde Galileo hat neue, detailreiche Bilder von der Oberfläche des Jupitermondes Europa zur Erde gesandt. Die Aufnahmen stammen von der südlichen Hemisphäre des Mondes. Die braunen Rillen, die kreuz und quer die Oberfläche durchziehen, sind mit Sand und Gestein vermischtes Eis, das durch eine Art "Eisvulkanismus" aus den Tiefen hervorbricht und, bei den niederen Temperaturen die auf Europas Oberfläche herrschen, sofort gefriert. Dunkle Punkte die auf der ganzen Oberfläche verteilt zu sehen sind, sind Gebiete von einigen Kilometern Durchmesser. Bläulich in der Farbe ist ein geologisch älteres, flacheres Gebiet, daß tiefer liegt als die dunklen Rillen. Die blauen Gebiete auf der Oberfläche bestehen fast nur aus Wassereis. Woraus die dunklen, braunen Punkte und Rillen bestehen ist nicht sicher. Vielleicht sind Mineralsalze im Eis enthalten.
Die Fotos entstanden durch Überlagerung von zwei Aufnahmen. Eine ältere, unschärfere Aufnahme vom Juni 1996 überlagert eine hochauflösende Aufnahme vom Mai 1998, die aus einer Höhe von 24000 km gemacht wurde. Durch Bildbearbeitung und Kontrastverstärkung konnten Oberflächendetails anschaulich gemacht und die Farben des Bildes verstärkt werden. Würde ein Astronaut den Mond Europa in dieser Entfernung umkreisen, würde er die eisige Oberfläche wohl heller sehen aber nicht so kontrastreich.
Mit jeder Aufnahme die von Europas Oberfläche gemacht wird, steigt die Hoffnung, daß sich unter der kilometerdicken Eisschicht ein Ozean aus Wasser befindet, der vielleicht sogar primitives Leben enthält.
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte