Epsilon Eridani Wiege zukünftigen Lebens?
Ein internationales Team von Astronomen gab dieser Tage bekannt, daß es einen Staubring rund um den nahen Stern Epsilon Eridani entdeckt habe. Die Leiterin des Forschungsteams, Jane Greaves vom Joint Astronomy Centre (JAC) auf Hawaii ist der Meinung, daß der Staubring eine auffallende Ähnlichkeit mit der Kuiper-Gürtel-Region unseres Sonnensystems hat. Außerdem zeigt die Aufnahme eine höchst interessante, hellere Region, in welcher sich verdichtende Staubpartikel zu einem jungen Planeten formen könnten. Das System um Epsilon Eridani ist vergleichbar mit unserem Sonnensystem in seiner "Jugendzeit", verkündete Jane Greaves bei einer Konferenz über Protostars und Planeten in Santa Barbara. Auch Benjamin Zuckermann, Professor für Physik und Astronomie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles meint: Wenn es für Astronomen möglich wäre unser Sonnensystem so zu sehen wie es vor 4 Milliarden Jahren war, würden sie eine große Ähnlichkeit mit dem System um Epsilon Eridani feststellen.
Die Aufnahme wurde mit dem 15-Meter-James Clerk Maxwell Telescope auf dem Mauna Kea auf Hawaii gemacht. Dies ist das größte Teleskop für Submillimeter-Astronomie welches es derzeit gibt. Das Team verwendete eine neue Kamera, genannt SCUBA (Submillimeter Common User Bolometer Array). SCUBA´s Detektoren können bis auf ein Zehntel Grad über dem absoluten Nullpunkt gekühlt werden. (-273° Celsius). Damit können winzigste Mengen von kleinen Staubpartikeln bei einer Wellenlänge von weniger als 1mm aufgespürt werden.
Das Sternsystem ist ein vielversprechender Kandidat für die Existenz von Planeten. Nur Leben könnte sich auf diesen noch nicht entwickelt haben, denn in seiner Frühgeschichte würde, so wie es bei unserem Sonnensystem war, das Große Bombardement stattfinden. Es gibt in dieser Phase unendlich viele kleine und größere Trümmer, die in ungeordneten Bahnen umherfliegen und sehr häufig mit den größeren Körpern kollidieren. Die zahlreichen Krater auf den erdähnlichen Planeten und den Monden unseres Sonnensystems sind Zeugen dieser Kollisionen. Auch die Erde wurde damals nicht verschont, obwohl durch das Vorhandensein der dichten Athmosphäre viele Einschläge abgebremst wurden und heute deren Spuren bis auf wenige Ausnahmen längst verwittert sind.
Der nur 10 Lichtjahre entfernte Stern Epsilon Eridani ist mit einer Helligkeit von 3,7 mag leicht mit freiem Auge zu sehen. Er ist ein orangeroter Stern vom Spektraltyp K2. Epsilon Eridani ist schon seit längerer Zeit für Astronomen ein Objekt der Begierde. Im Rahmen des Projektes Ozma (Beginn 1960) wurden Epsilon Eridani und Tau Ceti daraufhin untersucht, ob von ihnen möglicherweise künstlich erzeugte Radiosignale ausgehen. Im Rahmen dieser Untersuchungen sollte der Nachweis für die Existenz technisch höher entwickelter Zivilisationen erbracht werden. Das Projekt wurde mit Hilfe eines 25 m-Radiospiegels des Observatoriums Green Bank in West Virginia (USA) durchgeführt und verlief letzendlich negativ
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte