Teilchen des Saurierkillers gefunden?
Der Geophysiker Frank Kyte von der Universität in Los Angeles, Kalifornien, fand im Nordpazifik einen kleinen, versteinerten Klumpen, welcher seiner Meinung nach Teil eines großen Asteroiden war, der vor rund 65 Mio. Jahren auf der Erde einschlug und zum Aussterben der Dinosaurier führte (andere Wissenschafter vertreten die Meinung es hätte sich um einen Kometen gehandelt). Der Forscher entdeckte dieses fossile Stück unter einer 45m dicken Sedimentschicht im Meer, und obwohl der gefundene Klumpen nur die Größe von 1/10 Inch hat (1 Inch = 2,54 cm) ist er trotzdem wesentlich größer als alles andere, was bis jetzt in diesem dunkelbraunen Sediment gefunden wurde. Dieses abgesplitterte Stück des postulierten Asteroiden ist stark mit Iridium angereichert und unzweifelhaft meteoritischen Ursprungs. Erstmals wurde hiermit in der K-T-Grenze (Kreide, Tertiär) ein solches Objekt gefunden.
Frank Kyte ist der Meinung, daß dieses abgesplitterte Teilchen von einem Asteroiden stammt, der in der Gegend des heutigen Golf von Mexiko niederging. Forscher entdeckten 1989 bei der Halbinsel Yukatán Reste eines 288 km großen Kraters der wahrscheinlich durch den Einschlag des Asteroiden verursacht wurde. 99% des Asteroiden verdampfte beim Aufprall und setzten dabei mehr Energie frei als das Potential aller Nuklear-Waffen die je erzeugt wurden beinhaltet. Der Rest wurde auf tausende von Kilometern verstreut, und so landete auch im Nordpazifik ein Stückchen davon. Der Kraterspezialist Jeff Pleschia vom Geologischen Institut in Flagstaff, Arizona, schätzt den Durchmesser des Einschlagobjektes auf 10km.
Die Folgen des Impaktes löschten rund 70% der Pflanzen- und Tierwelt aus, darunter auch die Dinosaurier. Ursache waren große Mengen von Asche und Staub die in die Atmosphäre geschleudert wurden und die Sonnenstrahlung stark absorbierten. Als Beweis wird unter anderem eine überdurchschnittliche Anhäufung von Iridium in der K-T-Grenze gesehen, ein relativ seltenes Element das auch im Stück des Asteroiden gefunden wurde. Die Temperaturen auf der Erdoberfläche sanken über einen längeren Zeitraum ab und das Massensterben begann. Die 160 Mio. Jahre dauernde Herrschaft der Riesenechsen ging zu Ende.
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte