Und wieder wurden zwei extrasolare Planeten gefunden
Debra Fischer, eine Forscherin von der San Francisco State University, gab beim Meeting der American Astronomical Society in Austin, Texas, die Entdeckung von zwei Planeten bei sonnenähnlichen Sternen bekannt:
Beim Stern HD195019 im Sternbild Delphin wurde ein Planet mit 3,5 Jupitermassen entdeckt. Der Riesenplanet umkreist seinen Heimatstern in 18,3 Tagen in einer Entfernung von 0,14 AE.
Der zweite Planet wurde beim Stern HD217107 im Sternbild Fische gefunden. Dieser Planet umkreist seinen Heimatstern alle 7,1 Tage in einer Entfernung von 0,072 AE. Er ist "nur" 1,3 Jupitermassen groß.
Mit diesen zwei Neuentdeckungen ist die Zahl der extrasolaren Planeten auf 17 angewachsen.
Im Sommer 1998 wurde am Lick-Observatorium eine Suche nach extrasolaren Planeten gestartet. Es war vorgesehen, bei 200 ausgewählten Sternen nach dem Vorhandensein von Planeten zu forschen. Um die Effizienz zu steigern, wurden nur fünf Beobachtungen pro Stern gemacht. Die Forscher fanden die neuen Planeten unter den ersten 88 ausgewählten Sternen. Zusätzliche Überprüfungen bestätigten die Umlaufdaten der gefundenen Planeten. Aufgrund der überaus erfolgreichen Suche, die in relativ kurzer Zeit zur Entdeckung von zwei Planeten führte, sind die Astronomen der Meinung, daß zwei Prozent der Sterne in unserer kosmischen Nachbarschaft Planeten besitzen. Die zwei neuen Planeten gehören zur 51 Pegasi-Klasse, von denen es jetzt acht gibt. Benannt nach dem "Prototyp" bei 51 Pegasi. Dazu zählt man Planeten, deren Umlaufzeit unter drei Wochen liegt.
Am Lick Observatorium, 21km östlich von San Jose in Kalifornien, wird seit 1987 immer wieder nach extrasolaren Planeten gesucht. Das Forscherteam verwendet zur Suche die Radialgeschwindigkeits-Messung (Doppler-Wobble). Schwankungen in der Radialgeschwindigkeit können jetzt schon mit einer Genauigkeit von bis zu 3m/sec gemessen werden, was der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit eines Radfahrers entspricht.
1998/Susanne Plank
Verein Kuffner-Sternwarte