Totale Mondfinsternis 21. Februar 2008
Bild: Christoph Goldmann, David Hornyik und Christoph Vorlicek
Beobachtungen mit dem Verein Kuffner-Sternwarte in Großmugl
Der Verlauf dieser Mondfinsternis ist in Österreich fast ganz zu sehen. Wir verpassen zwar den Beginn, da der Eintritt in den Kernschatten bereits vor dem Mondaufgang beginnt. Die Totalität, welche 1 Stunde und 43 Minuten dauert, ist jedoch vollständig beobachtbar.
Das besondere an dieser Finsternis: es ist die längste Mondfinsternis in diesem Jahrhundert und sie findet genau am Tag der → Marsopposition statt, nur vier Tage vor der größten Annäherung des Roten Planeten an die Erde seit 2003. Und knapp 2 Wochen vor dem Perseiden-Maximum. An einem Ort mit prächtiger Milchstraße wie Großmugl, besteht bei vollständig verfinstertem Mond die sehr seltene Gelegenheit die Milchstraße und mit Glück auch Sternschnuppen bei Vollmond zu sehen. In dieser Kombination ein praktisch einmaliges Naturschauspiel.
Mondlicht, Marslicht und Sternlicht wechseln in dieser Nacht in einzigartiger Dynamik. Während der Mondfinsternis nimmt das Mondlicht so stark ab, dass an Orten mit naturnahem Himmel wie in Großmugl gleichzeitig mit dem verfinsterten Vollmond die Milchstraße sichtbar wird. Ein Naturphänomen das in Städten und lichtverschmutzten Gebieten verschwunden ist. Während der Finsternis entsteht aus dem reflektierten Sonnenlicht des Mondes sein oft mit Bluttönen verglichenes Finsternisrot. Neben dem sich rot verfärbenden Mond, leuchtet das Rostrot unseres Nachbarplaneten Mars. Weil es bei der Mondfinsternis in Gegenden ohne Lichtverschmutzung auch wirklich finster wird gibt es ein paar Stunden auch gute Bedingungen für Sternschnuppen bei Vollmond. Das ermöglicht eine Chance auf die ersten Perseiden des Jahres. Der Planet Venus wird Anfangs in großem Glanz sein weißes Sonnenlicht mit Brillanz zeigen - die Helligkeit erreicht -4,18 mag. Das Farbenspiel der Planeten wird vervollständigt vom ruhigen weißen Glanz des Jupiters und dem matten Cremeweiß des Saturns.