Das Sonnen- und Heliosphären Observatorium
(SOHO) zeichnete am Sonntag eine aussergewönlich schöne und grosse Sonneneruption auf. Die riesige Protuberanz ist mehr als 50 Erddurchmesser (mehr als eine halbe Million Kilometer) lang (Bericht von Spaceweather.com). Die Sonne befindet sich zur Zeit in der nähe des Maximums ihres etwa 11-jährigen Aktivitätszyklus.
Protuberanzen sind magnetische Schläuche in der oberen Sonnenatmosphäre in denen Plasma (ionisiertes Gas) strömt. Wenn die Magnetschläuche plötzlich zerplatzen wird das Plasma mit Geschwindigkeiten bis zu 1000 km/s (1000 Kilometer pro Sekunde!)
in den Weltraum geschleudert. (Aktueller SOHO-Film: Rotierende Sonnen im UV-Licht mit Ausschleuderung der Protuberanz vom 9. Juni:
(MPEG ,4.1MB);
kleine Version
(MPEG ,1.1MB).
Protuberanzen haben Temperaturen um 10 000 Grad Kelvin und sind damit heisser als die sichtbare Sonnenoberfläche mit 5700 Kelvin. Sie liegen in der etwa 1 Mio Grad heissen aber sehr dünnen Sonnenkorona die zuletzt bei der Sonnenfinsternis 1999 in Österreich in der Totalitäszone allgemein sichtbar war.
Bis Sonntag führt der Verein auf der
Kuffner-Sternwarte in Wien Ottakring im Rahmen der Science Week 2002 noch öffentliche Beobachtung der Sonne täglich ab 18h durch (näheres: Brennpunkt Sonne, ScienceWeek 2002).
Für die kommenden Tage bis Sonntag prognostiziert
die ZAMG
eine sonnenreiche Wetterlage die zu sehr guten
Beobachtungsbedingungen führen sollte.