Das Heliometer der Kuffner Sternwarte, Foto: Andreas Chwatal
Heliometer der Kuffner-Sternwarte
Bild: Andreas Chwatal

Kleiner astronomischer Rückblick 2015


Zusammengestellt von Susanne Plank



Jänner:

Vor 235 Jahren:
Am 26. Jänner 1780 wurde in Girgenti/Italien Niccolo Cacciatore geboren. Der italienische Astronom, der dem Orden der Minoriten angehörte, war zu nächst Gehilfe von G. Piazzi, dem Entdecker des ersten Kleinplaneten Ceres, der vor einigen Jahren zum Zwergplaneten aufgestiegen ist, und wurde später dessen Nachfolger. Er führte vor allem Beobachtungen an Kometen durch.

Vor 155 Jahren:
Am 27. Jänner 1860 starb in Maros-Vásárhely/Ungarn János Bolyal. Der Mathematiker Bolyal entwickelte zusammen mit seinem Vater Farkas Bolyal in einem Anhang zu dem ersten Band des „Tentamen“ die ersten Ansätze für eine nichteuklidische Geometrie.
Am 28. Jänner 1860 wurde in Fürth Julius Bauschinger geboren. Bauschinger war Direktor des astronomischen Recheninstituts in Berlin, Direktor der Sternwarten Straßburg und Leipzig. Am bekanntesten ist sein„Lehrbuch der Bahnbestimmung“.Weitere wichtige Werke sind sein „Zweites Münchener Sternverzeichnis“ und die 1901 erschienen „Tafeln zur theoretischen Astronomie“.

Vor 100 Jahren:
Am 28. Jänner 1915 starb in Berlin Arthur Auwers. Wie F. W. Bessel hat sich Auwers der Positionsastronomie verschrieben. 1889 vermaß er die Sonnen-Parallaxe mit Hilfe des Kleinplaneten Victoria. Ferner beschäftigte er sich mit den Eigenbewegungen der Sterne und organisierte das Zonenunternehmen der Astronomischen Gesellschaft, an der auch die Kuffner-Sternwarte teilnahm. Und von 1879 bis 1883 stellte er einen Katalog von Fundamentalsternen auf.

Vor 85 Jahren:
Am 8. Jänner 1930 wurde von Karl Wilhelm Reinmuth ein Asteroid entdeckt, der den Namen (1152) Pawona bekam. Mit der Benennung dieses Asteroiden wurde die Zusammenarbeit des österreichischen Astronomen Johann Palisa und des deutschen Astronomen Max Wolf geehrt.

Vor 45 Jahren:
Am 23. Jänner 1970 startete der amerikanische Wettersatellit ITO 1. ITO 1 war der erste Wettersatellit der zweiten Generation. Es war ein Doppelstart. Der zweite Satellit war OSCAR 5. Die OSCAR-Satelliten waren eine Reihe amerikanischer Erdsatelliten, die vor allem für Versuche von Radioamateuren gedacht waren. Die Bezeichnung ist eine Abkürzung von „Orbiting Satellie Carrying Amateur Radio“.

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Februar:

Vor 165 Jahren:
Am 26. Februar 1850 wurden in Reichenberg/Böhmen Karl Friedrich Ginzel geboren. Der österreichische Astronom beschäftige sich vor allem mit Fragen der Chronologie und gab von 1906 bis 1914 ein in drei Bänden erschienenes „Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie“ heraus.

Vor 160 Jahren:
Am 23. Februar 1855 starb in Göttingen Carl Friedrich Gauß. Bereits in jungen Jahren entwickelte er eine Methode zur Bahnbestimmung von Planeten, die er erstmals nach der Entdeckung des ersten Kleinplaneten, Ceres, 1801 anwenden konnte. Gauß wurde von Zeitgenossen als einer der größten Mathematiker Europas bezeichnet. Er war Direktor der Sternwarte Göttingen. Auf astronomischem Gebiet waren besonders seine Arbeiten für die Entwicklung der Fehlertheorie sowie seine ersten Hinweise auf die nichteuklidische Geometrie von Bedeutung.

Vor 140 Jahren:
Am 17. Februar 1875 starb in Bonn Friedrich Wilhelm August Argelander. Er war einer der bekanntesten praktischen Astronomen des 19. Jahrhunderts. Als Schüler von Bessel arbeitete er zunächst in Königsberg und dann auf den Sternwarten von Turka und Helsinki. Durch persönliche Beziehungen zu König Wilhelm IV gelang es ihm, eine neue Sternwarte in Bonn zu errichten, auf der er fernerhin arbeitete. Auf Argelander geht die bekannte Stufenschätzung von Veränderlichen zurück. Sein Hauptwerk ist aber die Erstellung der Bonner Durchmusterung, die auf jahrelange Beobachtungen zurück ging. 1863 begründete er die Astronomische Gesellschaft.

Vor 85 Jahren:
Am 17. Februar 1930 wurde vom amerik. Astronomen Clyde Tombaugh Pluto entdeckt. Pluto galt jahrzehntelang als der kleinste der neun Planeten unseres Sonnensystem. Als in dieser fernen Region unseres Sonnensystems andere Objekte ähnlicher Größe entdeckt wurden, hat man eine neue Klasse, die Klasse der Zwergplaneten eingeführt.

Vor 60 Jahren:
Am 27. Februar 1955 starb in Stuttgart Erich Regener. Der deutsche Physiker war Leiter des Max Planck-Instituts für die Physik der Stratosphäre. Mit Hilfe von Ballonaufstiegen erforschte e vor allem die kosmische Strahlung sowie den Sauerstoff- und Ozongehalt der Erdatmosphäre in größeren Höhen.

Vor 45 Jahren:
Am 11. Februar 1970 startete der erste japanische Erdsatellit mit Namen Osumi. Der Start erfolgte vom Kagoshima Space Center mit einer Lambda-4-Rakete. Die Bahnneigung betrug 31 Grad, das Perigäum 350 und das Apogäum 5140 km. Der Satellit wog 12 kg. Mit diesem Start wurde Japan die vierte Nation, die einen Satelliten mit einer eigenen Trägerrakete ins All beförderte.

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März:

Vor 180 Jahren:
Am 24. März 1835 wurde in St. Peter bei Klagenfurt Joseph STEFAN geboren. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende österr. Physiker wurde bereits mit 25 Jahren Professor der Physik in Wien. Er beschäftigte sich vor allem mit der Wärmetheorie und konnte aus der auf der Erde ankommenden Sonnenstrahlung erstmals die Oberflächentemperatur der Sonne bestimmen.
Am 14. März 1835 wurde Giovanni Virginio Schiaparelli in Savigliano geboren. Der italienische Astronom war ab 1864 Direktor der Sternwarte Mailand. Seine Hauptarbeiten betrafen die Untersuchung von Meteorströmen. Dabei entdeckte er den Zusammenhang zwischen den Perseiden und dem Kometen Swift-Tuttle. 1877 fand er auch auf dem Mars die sogenannten Marskanäle, die allerdings später als optische Täuschung erkannt worden sind.
Am 12. März 1835 wurde in Wallace/Neuschottland Simon Newcomb geboren. Newcomb war Professor an der John Hopkins Universität. 1857 beteiligte er sich an der Herausgabe des „American Nautical Almanac“. 1877 übernahm er die Leitung dieses Jahrbuchs. Er veröffentlichte viele populär-astronomische Bücher, die teilweise in die deutsche Sprache übersetzt wurden.

Vor 165 Jahren:
Am 27. März 1850 starb in Berlin Wilhelm Beer. Der Sohn eines reichen Bankiers lernte Johann Heinrich Mädler kennen und wurde durch ihn für die Astronomie begeistert. Zusammen mit Mädler arbeitete er eine Mondkarte aus, die über längere Zeit eine der besten topographischen Karten unseres Trabanten war. Beer wies auch als einer der ersten darauf hin, dass wegen der Atmosphärelosigkeit des Mondes eine Sternwarte dort nützlich wäre.

Vor 160 Jahren:
Am 13. März 1855 wurde in Boston Percival Lowell geboren. Der amerikanische Geschäftsmann und Privatastronom gründete 1894 in Flagstaff/Arizona eine große Privatsternwarte, die im Laufe der Zeit immer wieder erweitert wurde und heute als Lowell-Observatorium bezeichnet wird. Lowell beschäftigte sich vor allem mit der Erforschung der Planeten, besonders Mars, von dessen Bewohnbarkeit er überzeugt war.

Vor 70 Jahren:
Am 11. März 1945 starb in Essen der deutsche Ingenieur Walter Hohmann. Er beschäftigte sich bereits seit 1914 mit Fragen der Raumfahrt. 1925 erschien sein Buch „Die Erreichbarkeit der Himmelskörper“, in dem er die Flugbahnen interplanetarer Raumfahrzeuge mathematisch schilderte (Hohmann-Bahnen).

Vor 50 Jahren:
Am 18. März 1965 hat Alexei Archipowitsch Leonow als erster Kosmonaut, aus einem Raumfahrzeug (Woschod 3) ein 10 Minuten dauerndes Ausstiegsmanöver durchgeführt.

Vor 30 Jahren:
Am 3. März 1985 starb in Moskau Josif Samuelowitsch Shklovsky. Der Astrophysiker arbeitete ab 1983 als Professor in Moskau. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Radio- und Röntgenastronomie und die Erforschung von Supernovae. Als erster deutete er die Strahlung des Crab-Nebels als eine Synchrotronstrahlung.

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April:

Vor 140 Jahren:
Am 11. April 1875 starb in Dessau Samuel Heinrich Schwabe. Der deutsche Privatastronom war eigentlich Apotheker von Beruf. Sein astronomisches Hauptarbeitsgebiet betraf die Beobachtung der Sonnenflecken und der Ringe des Saturn. 1843 veröffentlichte er als erster, dass die Aktivität der Sonnenflecken in einem zehnjährigen Zyklus schwanken würde. Obwohl wir heute von einem etwa elfjährigen Zyklus sprechen müssen, geht die Entdeckung der Periodizität der Sonnenflecken-Tätigkeit auf ihn zurück.

Vor 125 Jahren:
Am 21. April 1890 wurde in Aachen Walter Grotrian geboren. Der deutsche Astrophysiker war zuletzt Direktor des astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam. Seine Hauptarbeiten erstrecken sich auf die Physik der Sonne und spektroskopische Probleme.

Vor 115 Jahren:
Am 28. April 1900 wurde in Franeker/Holland Jan Hendrik Oort geboren. Der holländische Astronom konnt 1954 eine erste Karte der Spiralstruktur unserer Galaxis auf der Grundlage von Radiomessungen des molekularen interstellaren Wasserstoffs auf der Wellenlänge 21 cm vorlegen. 1950 publizierte er eine Theorie über die räumliche Stellung der Kometen. Die Vorstellung einer zirkumsolaren Kometenwolke um unser Sonnensystem geht erstmals auf ihn zurück.

Vor 60 Jahren:
Am 18. April 1955 starb in Princeton/New Jersey, USA Albert Einstein. Einstein war Professor in Zürich und Prag. Von 1914 bis 1933 Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Perlin, dann Professor in Princeton, USA. Einstein stellte 1905 die spezielle und 1916 die allgemeine Relativitätstheorie auf. 1921 erhielt er den Nobelpreis für Physik für seine Arbeit über den Photoeffekt, die in ihrer Konsequenz zur Quantentheorie führte.

Vor 50 Jahren:
Am 21. April 1965 starb in Edinburgh Sir Edward Victor Appleton. Der englische Physiker beschäftigte sich vor allem mit der Ausbreitung von Funkwellen. 1924 gelang ihm der experimentelle Nachweis, der die Funkwellen reflektierenden Ionosphäre, die von Heaviside und Kennelly etwa 20 Jahre früher vorhergesagt wurde. 1947 erhielt er den Nobelpreis für Physik.

Vor 45 Jahren:
Am 11. April 1970 startete Apollo 13 mit den Astronomen J.A. Lovell, J. I. Swigert und F.W. Haise an Bord auf ihrem Flug zum Mond. Nach der Explosion eines Sauerstofftanks während des Fluges zum Mond musste die geplante Mondlandung aufgegeben werden. Es war technische Improvisation nötig, um die drei Besatzungsmitglieder in ihrem beschädigten Raumfahrzeug lebend zur Erde zurückzubringen.

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Mai:

Vor 250 Jahren:
Am 17. Mai 1765 starb in Paris Alexis Claude Clairaut. Clairaut war zunächst Privatgelehrter und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, nachdem er schon mit 12 Jahren vor dieser eine Abhandlung über mathematische Kurven vorlas. Clairaut war der erste, der nach langen und zunächst vergeblichen Bemühungen die Bewegung der Apsidenlinie des Mondes erklären konnte, was vor ihm so bedeutenden Astronomen und Mathematikern wie Newton, Euler und d`Alembert nicht gelang.

Vor 160 Jahren:
Am 29. Mai 1855 starb in Kopenhagen Christian Friis Rottböll Olufsen. Der dänische Astronom war Direktor der Sternwarte in Kopenhagen. Zusammen mit P. A. Hansen gab er neue Sonnentafeln heraus und arbeitete an den Berliner akademischen Sternkarten mit.

Vor 155 Jahren:
Am 25. Mai 1860 wurde in Raleigh/New Carolina Daniel Barringer geboren. Der amerikanische Bergbauingenieur und Geologe untersuchte vor allem einen in Arizona befindlichen 1,3 km großen Krater, den man früher für vulkanischen Ursprungs hielt. Barringer behauptete erstmals 1905, dass es sich um einen Meteoritenkrater handeln müsse. Diese Theorie bestätigte sich in den folgenden Jahrzehnten voll und ganz.

Vor 90 Jahren:
Am 2. Mai 1925 starb in Wien der österreichische Astronom Johann Palisa. Palisa war ein sehr erfolgreicher Kleinplanetenentdecker, der mit rein visueller Methode insgesamt 121 Kleinplaneten entdeckte. Um 1900 brachte Palisa zusammen mit Max Wolf die photographischen Wolf-Palisa-Sternkarten heraus, die sich vor allem auf die Zone des Tierkreises bezogen.

Am 11. Mai 1925 wurde in Fowey, Cornwall, Antony Hewish geboren. Der englische Astrophysiker war Professor in Cambridge und arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Radioastronomie. Unter seiner Leitung entdeckte Jocelyn Bell 1967 den ersten Pulsar. 1974 erhielt Hewish zusammen mit Sir Martin Lyle den Nobelpreis für Physik.

Vor 50 Jahren:
Am 9. Mai 1965 startete die russische Raumsonde Luna 5 zu ihrer 82-stündigen Fahrt zum Mond. Mit Luna 5 sollte die erste weiche Landung auf dem Mond gelingen. Leider schlug die Sonde auf dem Mond auf und zerschellte. Es war der erste einer Reihe von misslungenen Versuchen. Erst am 31. Jänner 1966 gelang mit Luna 9 eine weiche Mondlandung.

Vor 40 Jahren:
Am 31 Mai 1975 wurde die European Space Agency (ESA) gegründet. Die Gründer-Staaten waren Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Schweden, Niederlande, Schweiz, Spanien und Dänemark. Später kamen weitere Länder, darunter auch Österreich hinzu. Gegründet wurde die ESA zur friedlichen Weltraumforschung und Weltraumtechnologie.

Vor 20 Jahren:
Am 18. Mai 1995 starb in Amsterdam Peter Van de Kamp. Der holländische Astronom ging 1923 von Utrecht an die Universität von Kalifornien. Ab 1937 war er Direktor des Sproud-Observatoriums am Swarthmore College bei Philadelphia. Er beschäftigte sich mit den Parallaxen der Sterne sowie der Ermittlung unsichtbarer Begleiter von Sternen.

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Juni:

Vor 390 Jahren:
Am 8. Juni 1625 wurde in Perinaldo, Grafschaft Nizza Giovanni Domenico Cassini geboren. Nach seiner Zeit als Professor in Bologna wurde Cassini von König Ludwig XIV nach Paris berufen, wo er die Direktion der dort neu erbauten Sternwarte übernahm. Von Campini erhielt er mehrere Fernrohr, mit denen er z. B vier neue Saturnsatelliten entdeckte. Außerdem fand er die nach ihm benannte Cassini-Teilung. Ferner war er an der ersten großen französischen Gradmessung beteiligt.

Vor 190 Jahren:
Am 22. Juni 1825 starb in Paris der Astronom Johann Carl Burckhardt. Nach einer Ausbildung in Gotha unter dem Astronomen Zach kam er 1797 nach Paris zu Lalande und wurde Direktor der Sternwarte von Paris. Seine hauptsächlichsten Leistungen lagen auf dem Gebiet der Theorie der Planetenbewegung und der Bahnbestimmung des Kometen von 1770.

Vor 180 Jahren:
Am 12. Juni 1835 starb in London der englische Mechaniker Edward Troughton. Er leitete in London eine bekannte Instrumentenwerkstatt, zunächst zusammen mit seinem Bruder und später mit W. Simms. Die astronomischen und geodätischen Instrumente seiner Firma gehörten zu den besten seiner Zeit.

Vor 110 Jahren:
Am 25. Juni 1905 wurde in München Rupert Wildt geboren. Der deutsche Astronom arbeitete ab 1934 in den USA, vor allem an der Universität Yale. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Erforschung der Planeten, insbesondere entdeckte er im Spektrum von Jupiter Ammoniak und Methan.

Vor 100 Jahren:
Am 24. Jnni 1915 wurde in Bingley/Yorkshire Fred Hoyle geboren. Der englische Astronom und Physiker studierte bis 1939 in Cambridge, beschäftigte sich während des 2. Weltkriegs mit der Entwicklung der Radartechnik und war von 1945 bis 1972 Professor für Astronomie in Cambridge. Seine Hauptarbeiten betrafen die Kosmologie. Hier entwickelte er die Steady-State-Theorie. Hoyle trat immer wieder durch originelle Ideen hervor. Außerdem verfasste er mehrere Sciencefiction Romane.

Vor 50 Jahren:
Am 8. Juni 1975 startete die russische Sonde Venus 9 mit Landegerät an Bord. Es war die erste weiche Landung auf dem Planeten Venus. Venus-Satellit und Lander übermittelten erste Bilder von der Venusoberfläche. 53 Minuten lang wurden nach der Landung Bilder und Daten übermittelt.

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Juli:

Vor 305 Jahren:
Am 25. Juli 1710 starb in Berlin Gottfried Kirch. Kirch beschäftigte sich bis 1700 hauptsächlich mit Kalenderfragen. Danach war er an der Berliner Sternwarte tätig und entdeckte den Kometen von 1718.

Vor 105 Jahren:
Am 10. Juli 1910 starb in Potsdam Johann Gottfried Galle. Der deutsche Astronom war Assistent an der Sternwarte Berlin wo er am 23. 9. 1846 den Planeten Neptun entdeckte. Ferner entdeckte er mehrere Kometen. Von 1851 bis 1897 war Galle Direktor der Breslauer Sternwarte. Galle wies erstmals auf die Möglichkeit hin, mit Hilfe von Kleinplaneten die Parallaxe der Sonne zu bestimmen.

Vor 35 Jahren:
Am 31. Juli 1980 starb in Hamburg der deutsche Physiker Pascual Jordan. Jordan war Professor in Rostock, Berlin und Hamburg. Neben Problemen auf dem Gebiet der Quantentheorie behandelte er vor allem Fragen der Kosmologie.

Vor 30 Jahren:
Am 2. Juli 1985 startete die europäische Raumsonde Giotto zu ihrem Rendezvous mit Halley. Am 14. März 1986 flog Giotto im Abstand von nur 596 km am Halleyschen Kometen vorbei und machte zahlreiche Aufnahmen und wissenschaftliche Tests. Trotz Beschädigung der Sonde konnte sie wieder so weit hergerichtet werden, dass sie im Juli 1992 im Abstand von nur 200 km am Kometen Grigg-Skjellerup vorbeifliegen konnte und diesen auch untersuchte.

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August:

Vor 350 Jahren:
Am 21. August 1665 wurde in Perinaldo/Nica Jacopo Filippo Maraldi geboren. Der italienische Astronom wurde 1729 von Cassini nach Paris berufen und 1702 Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er zeichnete sich vor allem durch Fernrohrbeobachtungen aus. So bestimmte der die Rotation des Mars mit 24 h 39 min.

Vor 270 Jahren:
Am 30. August 1745 wurde in Erfurt Johann Hieronymus Schröter geboren. Der deutsche Privatastronom war ab 1778 Oberamtmann in Lilienthal bei Bremen. Dort errichtete er eine große Privatsternwarte die zeitweise über das größte astronomische Teleskop (nach denen von Herschel) verfügte. Schröter beschäftigte sich vor allem mit der Mond- und Planetenforschung. 1813 wurde seine Sternwarte von den Franzosen zerstört.

Vor 240 Jahren:
Am 15. August 1775 wurde in Preßburg Karl Franz Anton Schreibers geboren. Der österreichische praktische Arzt wurde 1806 Direktor des Hofnaturalienkabinetts in Wien. Er beschäftigte sich unter anderem mit der mineralogischen Zusammensetzung der Meteoriten.

Vor 210 Jahren:
Am 4. August 1805 wurde in Dublin Sir William Rowan Hamilton geboren. Der irische Mathematiker war ein Wunderkind. Obwohl er niemals in eine Schule ging, erlernte er bereits in jungen Jahren 14 Sprachen. Sein Interesse galt vor allem den Werken der bekannten Mathematiker und Astronomen. 1827 wurde er Professor für Astronomie in Dublin. Er fand das nach ihm benannte '“Hamiltonsche Prinzip“ und die „Hamiltonschen Gleichungen“. Sie geben die Beziehungen zwischen dem Ort und dem Impuls eine s in Bewegung befindlichen Körpers an.

Vor 150 Jahren:
Am 26. August 1865 starb in Spandau bei Berlin Johann Franz Encke. Encke war ab 1822 Direktor der Sternwarte Seeberg bei Gotha. Dort berechnete er die Bahn des nach ihm benannten Enckeschen Kometen. Durch die Vermittlung von Bessel wurde er 1825 Direktor der neuen Berliner Sternwarte wo er nach dem Tode von Bode auch die Herausgabe des Berliner Astronomischen Jahrbuchs übernahm. Die Hauptleistungen Enckes lagen auf dem Gebiet der Theorie und des astronomischen Rechnens. Zahlreiche bedeutende Astronomen stammten aus seiner Schule.

Vor 115 Jahren:
Am 12. August 1900 starb in San Francisco der Astronom James Edward Keeler. Der amerikanische Astronom wurde 1898 Direktor des Lick-Observatoriums. Er konnte 1895 aus den Beobachtungen der Doppler-Verschiebungen im Spektrum der Saturnringe nachweisen, dass diese aus einzelnen Teilchen bestehen müssen.

Vor 95 Jahren:
Am 16. August 1920 starb in Salcombe Regis/Devonshire Sir Joseph Norman Lockyer. Der englische Astronom war Direktor des Observatoriums South Kensington und begründete das Hill-Observatorium bei Sidmouth. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Studium der Sonne. Der Begriff Chronosphäre geht auf ihn zurück. 1868 entdeckte er im Sonnenspektrum das Helium, das erst etwa 40 Jahre später auch auf der Erde gefunden wurde. 1897 begründete er die berühmte englische naturwissenschaftliche Zeitschrift „Nature“.

Vor 40 Jahren:
Am 20. August 1975 startete die amerikanische Marssonde Viking 1. Sie bestand aus einem Orbiter und einem Lander, der am 20.7.1976 in der Landschaft Chryse niederging. Aufgabe von Viking 1 war, die Marsoberfläche zu fotografieren und die Zusammensetzung der Marsatmosphäre zu untersuchen, sowie Ausschau zu halten nach der Existenz von Kleinstlebewesen.

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September:

Vor 410 Jahren:
Am 28. September 1605 wurde in Laudun Ismael Boulliau geboren. Zunächst war Boulliau Jurist und Theologe und wandte sich erst später der Astronomie und Mathematik zu. Besonders beobachtete er den Lichtwechsel des veränderlichen Sterns Mira, aber auch Kometen und Finsternisse. Ferner verfasste Boulliau einige mathematische und astronomische Schriften.

Vor 305 Jahren:
Am 19. September 1710 starb in Kopenhagen Ole Römer. Römer bestimmte erstmals aus den Verzögerungen der Verfinsterungszeiten der Jupitermonde die Lichtgeschwindigkeit und erhielt einen Wert von 227 000 km/s. Allerdings konnte sich Römer zu seiner Zeit nur bei wenigen Astronomen mit seiner Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit durchsetzen. Römer gilt auch als der Erfinder des Meridiankreises.

Vor 110 Jahren:
Am 22. September 1905 wurde in Preßnitz Eugen Sänger geboren. Sänger war Raketenforscher und entwickelte bereits in den dreißiger Jahren Flüssigkeitsraketen. 1954 übernahm er die Leitung des Forschungsinstituts für Physik der Strahlantriebe in Stuttgart. 1963 wurde er Professor für Raumfahrttechnik an der TU Berlin. Neben zahlreichen praktischen Studien beschäftigte er sich vor allem mit der Möglichkeit, die relativistische Zeitdehnung für die interstellare Raumfahrt auszunutzen.

Vor 85 Jahren:
Am 5. September 1930 starb in Rom der österreichische Astronom Johann Georg Hagen. Der in Bregenz geborene Hagen war ab 1888 Direktor des Georgetown College-Observatory in Washington und ab 1906 Direktor der Vatikan-Sternwarte. Er beschäftigte sich vor allem mit Veränderlichen und Dunkelwolken. Am bekanntesten wurde sein ab 1899 erschienenes Werk „Atlas Stellarum variabilium“.

Vor 40 Jahren:
Am 9. September 1975 startete die amerikanische Marssonde Viking 2. Die Sonde bestand aus einem Orbiter und einer Landestufe, die am 4. 9. 1976 auf der Marsoberfläche im Gebiet Utopia Planitia niederging. Mehrere tausend Bilder und Tausende von Daten aus der Marsumlaufbahn und von der Marsoberfläche wurden gewonnen.

Vor 15 Jahren:
Am 26. September 2000 starb in Olten/Schweiz Max Waldmeier. Der Schweizer Astronom gründete 1940 das Sonnenobservatorium Arosa und war ab 1945 Direktor der Eidgenössischen Sternwarte Zürich. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Sonnenforschung. Dabei erfand er die heute übliche Klassifikation der Sonnenflecken.

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Oktober:

Vor 360 Jahren:
Am 24. Oktober 1655 starb in Paris Pierre Gassendi. Der französische Philosoph, Mathematiker und Astronom befasste sich mit dem Polarlicht und gab ihm 1621 die Bezeichnung „Aurora borealis“. Am 7.11.1631 beobachtete er den ersten von Johannes Kepler vorherberechneten Durchgang des Merkur vor der Sonne. Ferner veröffentlichte er Biographien bekannter Astronomen, vor allem von Regiomontanus, Copernicus und Tycho Brahe.

Vor 120 Jahren:
Am 22. Oktober 1895 wurde in Kulmbach Hans Kienle geboren. Der deutsche Astronom war ab 1939 Direktor des astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam und folgte ab 1950 einem Ruf nach Heidelberg, um die Landessternwarte auf dem Königsstuhl und das Ordinariat für Astronomie zu übernehmen. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Spektralphotometrie und Kosmogenie.

Vor 110 Jahren:
Am 27. Oktober 1905 starb in Edinburgh Ralph Copeland. Copeland war Professor der Astronomie in Edinburgh und Herausgeber des „Göttinger Sternkatalogs“ (1869). Zwischen 1891 und 1904 gab er drei Bände der astronomischen Zeitschrift „Copernicus“ heraus.
Am 22. Oktober 1905 wurde in Norman/Oklahoma Karl Guthe Jansky geboren. Der amerikanische Hochfrequenztechniker entdeckte 1931 bei der Untersuchung atmosphärischer Funkstörungen erstmals eine kosmische Radiostrahlung die aus der Milchstraße stammte. Da er seine Entdeckung nur in elektronischen Zeitschriften veröffentlichte, wurde sie von Astronomen kaum beachtet. Erst während des zweiten Weltkriegs, in dem die Entwicklung der Radio- und Radartechnik intensiv vorangetrieben wurde, stieß man wieder auf Janskys Beobachtungen.

Vor 50 Jahren:
Am 21. Oktober 1965 durchlief der Komet C/1965 S1 Ikeya-Seki sein Perihel. Der sehr helle Komet Ikeya-Seki flog in einer Distanz von nur 469 000 km an der Sonnenoberfläche vorbei, so dass er durch die Sonnenkorona flog. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,999 und die Umlaufzeit 880 Jahre. Die Bahnneigung des Kometen beträgt 141,9°.

Vor 25 Jahren:
Am 6. Oktober 1990 startete die Raumsonde Ulysses. Die Sonde wurde zur Erforschung des Sonnenwindes und der interplanetaren Materie eingesetzt. Am 8.2.1992 flog sie im Abstand von 450.500 km an Jupiter vorbei und bog dann in eine um 80° gegen die Ekliptik geneigte Bahn nach Süden ab und flog 1994 in einer Entfernung von 344 Mio. km über dem Südpol der Sonne und in einem Abstand von rund 200 Mio. km über dem Nordpol der Sonne hinweg.

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November:

Vor 300 Jahren:
Am 23. November 1715 wurde in Paris Pierre Charles Lemonnier geboren. Berühmt wurde Lemonnier durch eine Mondkarte, die zu Folge hatte, dass er bereits 1735 Mitglied bei der französischen Akademie der Wissenschaften wurde. Weiterhin verbesserte er verschiedene Meßmethoden.

Vor 140 Jahren:
Am 11. November 1875 wurde in Clinton/Indiana Vesto Malvin Slipher geboren. Slipher war Direktor des Lowell-Observatoriums und somit Nachfolger von Percival Lowell. Er erstellte hervorragende Spektren von Jupiter und Saturn und entdeckte Methan in der Atmosphäre Neptuns. Maßgebend war er auch an der Suchaktion nach einem transneptunischen Planeten beteiligt, der 1930 schließlich von C. Tombaugh aufgefunden wurde.

Am 14. November 1875 wurde in Berlin Bruno Hans Bürgel geboren. Bürgel wuchs unter ärmlichen Verhältnissen auf und arbeitete sich zu dem bekanntesten populärwissenschaftlichen Schriftsteller seiner Zeit hinauf. Sein Hauptwerk „Aus fernen Welten“ erschien 1910 und wurde über mehrere Jahrzehnte in immer wieder neuen Auflagen herausgegeben. Nach ihm wurde der Bruno-H.Bürgel-Preis benannt, der für herausragende populärwissenschaftliche Tätigkeiten auf dem Gebiet der Astronomie vergeben wird.

Am 27. November 1875 starb in Chart/Surrey Richard Christopher Carrington. Carrington war längere Zeit Direktor des Durnham-Observatoriums und erbaute später eine Privatsternwarte in Redhill. Er beschäftigte sich vor allem mit Sonnenflecken und erstellte einen Katalog, der über 3700 Zirkumpolarsterne enthielt.

Vor 130 Jahren:
Am 2. November 1885 wurde in Nashville Harlow Shapley geboren. Von 1921 bis 1952 leitete Shapley das Observatorium der Harvard-Universität, wo er Professor der Astronomie war. Mit Hilfe des 2,5 m-Spiegels auf dem Mount Wilson erforschte er vor allem die Kugelsternhaufen und die darin befindlichen veränderlichen Sterne und eichte damit die Perioden-Helligkeits-Beziehung der Cepheiden.

Vor 120 Jahren:
Am 26. November 1895 wurde in Örebro Bertil Lindblad geboren. Lindblad war Professor an der Universität Stockholm und beschäftigte sich vor allem mit der Rotation unserer Galaxis. Ferner entwickelte er die Dichtewellentheorie.

Vor 40 Jahren:
Am 10. November 1975 starb in Ensenado/Mexiko der deutsche Astronom Karl-Otto Kiepenhauer. Kiepenhauer war zunächst Astronom an der Göttinger Sternwarte und beschäftigte sich mit Fragen der theoretischen und praktischen Sonnenforschung. Während des 2. Weltkrieges erhielt er den Auftrag zur Gründung des Fraunhofer-Instituts (heute Kiepenhauer-Institut) das er bis zu seinem Tod leitete. Bedeutsam waren seine Entwicklungsarbeiten für das Projekt „Spektrostratoskop“.

Vor 20 Jahren:
Am 17. November 1995 startete das Infrared Space Observatory (ISO). ISO hatte ein 60 cm-Teleskop mit Kameras, Spektrometer, Polarimeter und Photometer an Bord Bis 1998 hat der europäische Satellit ISO rund 26 000 Beobachtungen durchgeführt.

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Dezember:

Vor 265 Jahren:
Am 1. Dezember 1750 starb in Nürnberg Johann Gabriel Doppelmayr. Doppelmayr wurde durch verschiedene astronomische und physikalische Schriften bekannt, besonders durch einen erst nach seinem Tod 1752 erschienen Sternatlas. Weiters beschäftigte er sich mit der Herstellung der „Nürnberger Himmelskugeln“, die vor allem für den Unterricht verwendet wurden. Einige dieser Geräte waren zum Auffinden der Sternbilder mit einer besonderen Einrichtung versehen.

Vor 220 Jahren:
Am 8. Dezember 1795 wurde in Tondern/Schleswig Peter Andreas Hansen geboren. Der deutsche Astronom war lange Zeit Direktor der Sternwarte Seeberg bei Gotha. Er beschäftigte sich vor allem mit der Störungsrechnung der Planeten, Kometen und des Mondes.

Vor 210 Jahren:
Am 13. Dezember 1805 wurde in Braemar/Schottland Johann von Lamont geboren. Der schottisch-deutsche Astronom erhielt in einem Benediktiner Kloster in Bayern seine Ausbildung. Ab 1852 war er Direktor der Sternwarte Bogenhausen. Dort beobachtete er mit dem neuen Refraktor von Fraunhofer Nebelflecke und Sternhaufen. Außerdem beschäftigte er sich mit Fragen des Erdmagnetismus und führte Messungen der magnetischen Feldstärke in ganz Europa durch.

Vor 110 Jahren:
Am 7. Dezember 1905 wurde in Harenkarspel/Niederlande Gerard Peter Kuiper geboren. Der holländisch-amerikanische Astronom ging nach seinem Studium an der Universität Leiden 1933 nach den USA und war seit 1936 am Yerkes-Observatorium tätig. Er gründete 1960 das „Lunar and Planetary Laboratory“ an der Universität von Arizona. Kuiper beschäftigte sich vor allem mit den Objekten unseres Sonnensystems. Er entdeckte die Atmosphäre des Saturnsatelliten Titan und fand den Uranusmond Miranda und den Neptunmond Nereid. Weitere Arbeiten betrafen die Planeten Mars und Pluto.

Vor 80 Jahren:
Am 1. Dezember 1935 starb in Hamburg Bernhard Woldemar Schmidt. Der estnische Optiker lebte zunächst in Mittweida/Sachsen und arbeitete ab 1926 an der Sternwarte Hamburg-Bergedorf an einem komafreien Spiegelteleskop (Schmidt-Spiegel). Obwohl er in seiner Jugend beim Spiel mit Schießpulver einen Arm verloren hatte, wurde er zu einem der erfolgreichsten praktischen Optiker des 20. Jahrhunderts.

Vor 30 Jahren:
Am 30. Dezember 1985 wurde von der Raumsonde Voyager 2 ein Mond des Uranus entdeckt. Er bekam die fortlaufende Nr. XV und den Namen Puck. Puck ist rund 154 km groß und im Mittel 86 010 km von Uranus entfernt.





Verein Kuffner Sternwarte