|
Die Europäische Südsternwarte ruft zur gemeinsamen Bestimmung der Entfernungen von Sonne und Venus auf:
Alle können mitmachen!
Anmeldung
Wenn Sie sich an diesem Projekt beteiligen wollen, müssen Sie sich zunächst auf der VT-2004 Beobachtungsseite, zu finden unter: http://vt2004.imcce.fr/vt2004/Index.php anmelden.
Bei der Anmeldung müssen Sie folgende Angaben machen:
1. Name
2. Beobachtungsort (inkl. Koordinaten, also Längengrad und Breitengrad)
3. Beobachtungsmethode
Sollten Sie (oder Ihre Gruppe) beabsichtigen, mit mehreren Instrumenten zu beobachten, dann müssen Sie für jedes Beobachtungsinstrument eine Registrierung machen. Falls Sie die Koordinaten Ihres Beobachtungsortes nicht genau kennen, können Sie diese auf der Seite: Heavens-Above in Erfahrung bringen.
Die Beobachtung
Zu bestimmen sind:
Die geographischen Koordinaten (Längengrad und Breitengrad),
sowie den möglichst exakten Zeitpunkt der vier entscheidenden Momente während des Transits:
1. Erste Berührung des Sonnenrandes (1. Kontakt)
2. Venusscheibchen erstmals vollständig vor der Sonne (2. Kontakt)
3. Venus zum letzten Mal vollständig vor der Sonne (3. Kontakt)
4. Letzte Berührung von Venus und Sonne (4. Kontakt)
Es ist wichtig, dass Sie beim Übermitteln Ihrer Messungen die "korrekte Zeit" angeben. Das ist die Weltzeit (Universal Time = UT). Sie ist für Österreich im Juni 2 Stunden hinter der gesetzlichen Zeit (MESZ).
Sie müssen also von der Uhrzeit 2 Stunden abziehen. Die erwartete Weltzeit für den ersten Kontakt in Österreich ist etwa 5h 20m, die für den letzten Kontakt etwa 11h 23m Weltzeit. | Bildquelle: Fred Espenak, NASA/GSFC |
Einsenden der Beobachtung
Am Tag des Venustransits (8. Juni 2004) führen Sie die Beobachtung dieser vier Kontaktzeiten wie beschrieben durch.
Wenn Sie fertig sind, senden Sie die Zeitmessungen sobald als möglich an den zentralen VT-2004 Computer. Das sollten Sie mit dem VT-2004 Webformular durchführen. Sie finden dort auch die notwendigen Anleitungen.
Der Empfang Ihrer Beobachtung wird sofort bestätigt und Sie erhalten Zusatzinformationen über die Genauigkeit, die Sie erreicht haben.
Tips und Informationen zur Durchführung der Beobachtung finden Sie auch unter:
ESO Projektseite Venustransit
Bestimmung des Abstandes Sonne /Erde
Wenn Venus zwischen der Sonne und der Erde durchläuft, zieht sie für Beobachter, die sich an verschiedenen Orten der Erde befinden, verschiedene Bahnen über die Sonnenscheibe (Abb. 1). Der Unterschied ist umso größer, je weiter die beiden Beobachtungsorte auseinander liegen.
Zur Bestimmung des Abstandes Erde-Sonne reicht es, den Abstand des Venusscheibchens vom Zentrum der Sonne, so wie er von den beiden Beobachtungsstandorten aus erscheint, zu bestimmen. Aus dem Unterschied der beiden Venusabstände vom Mittelpunkt des Sonnenscheibchens lässt sich dann der Abstand Erde-Sonne errechnen. Zur Bestimmung dieses Unterschiedes gibt es zwei Methoden, nämlich
- die Methode der Kontaktzeiten und
- die Vermessung von Bildern des Transits.
Kontaktmethode:
Diese Methode nützt die Tatsache, dass das Venusscheibchen genau um einen Sonnenradius vom Zentrum der Sonne entfernt ist, wenn es den Sonnenrand zum ersten Mal scheinbar berührt (Erster Kontakt). Das findet von verschiedenen Orten der Erde aus betrachtet zu verschiedenen Zeiten statt. Aus den zwei Zeitpunkten zu denen das Venusscheibchen genau einen Sonnenradius vom Mittelpunkt entfernt ist wird dann der Sonnenabstand errechnet.
Bildvermessung:
Es werden während des Transits von mindestens zwei Beobachtungsorten Bilder der Sonne aufgenommen. Auf den Bildern wird der Abstand des Venusscheibchens zum Sonnenmittelpunkt gemessen. Aus diesen beiden Messungen lässt sich ebenfalls der Abstand Erde/Sonne errechnen. Die Berechnung vereinfacht sich, wenn die Messungen zum exakt gleichen Zeitpunkt erfolgt.
Abbildung 1: Schematische Darstellung zur Bestimmung des Sonnenabstandes aus Beobachtungen des Venustransits von zwei weit auseinanderliegenden Orten auf der Erde. (ASTRONOMY, The Transit of Venus,
By J. A. GILLET, and W. J. ROLFE, POTTER, AINSWORTH, & CO., NEW YORK AND CHICAGO. 1882)
Quelle: The Book Page
|