Weg von den Städten und in die Höhe
Sternschnuppen und besonders die Perseïden verschwinden in
aufgehelltem Himmel.
Deshalb weg von den Städten und wenn möglich in die Höhe.
In den Ostalpen sind in den Nächten um das Maximum mehr als hundert Sternschnuppen pro BeobachterIn
und pro Stunde zu erwarten.
Entscheidend ist vor allem die Vermeidung der künstlichen Aufhellung
der Nacht. Wo in Österreich welche Sternschnuppenbedingungen noch zu
finden sind, entnehmen sie Grafik 1. Diese zeigt den
Schnuppenverlust in Prozent (90% Rot und Braun <10% Violett und Blau).
Diese Daten basieren auf dem Weltatlas der künstlichen
Nachthimmelshelligkeit und sind für die Perseïden mit ihren vielen
kleinen Schnuppen berechnet.
Perseïden 2023 - Warten bis der Mondschein abklingt!
Der August 2023 beginnt mit viel Mondschein der am 9. abebbt. Bis dahin scheint der
abnehmende Mond besonders in der besten Schnuppenzeit, nach Mitternacht.
Der Schnuppenkalender für Großmugl gibt Zeiten und die
berechnete Anzahl der Sternschnuppen pro Stunde an.
Nur Termine mit einer Erwartung von mindestens zwei Schnuppen
pro Stunde, im Mittel(!), sind angegeben, denn auch
bei ˷Zwei" kann es leicht eine Stunde ˷Schnuppenpauseʺ geben.
Die Berechnung
berücksichtigt Dämmerung, Mondschein und künstliche Aufhellung. Sie
ist experimentell und bei beobachteten Differenzen bitte
Uhrzeit, Beobachungszeit, Dauer und Ort an Verein@Kuffner-Sternwarte.at.
➤ Zum Sternschnuppenkalender für Großmugl
Die Perseïden 2023 und das Wetter
Aktuelle Schnuppen-Wetteraussichten für Niederösterreich
- Stand Fr., 17. August, 11h15:
- Um Mitternacht der kommenden Nacht, von Donnerstag auf Freitag, gibt es noch Beobachtungsmöglichkeiten.
Es ist die letzte der von uns empfohlenen Nächte.
Nach wolkigem Nachmittag und Abend soll es nach den Prognosen mehr und mehr auflockern
und dann, ab 23h, also Beginn der Schnuppenzeit bis in den Morgen recht gute Bedingungen
geben. Deutlich mehr als die Hälfte des gesamten Himmels erlauben dann nach dem
Modellen den Blick zu den Sternen. In Großmugl gibt es dann nach dem Schnuppenkalender für Großmugl
noch immer 6 Schnuppen im Sehfeld einer Person pro Stunde die sich bis 4h früh auf 9 steigern.
Etwa die Hälfte sind nach den Wetterprognosen dann auch zwischen den Wolken zu sehen.
Die Tiefstemperatur der Nacht auf 300 m bleiben um 20°C.
- Stand Fr., 16. August, 14h:
- Gemischte Aussichten für die letzen beiden empfohlenen Schnuppennächte.
In der kommen Nacht von heute, Mi 16. auf Do. 17 sind Beobachtungen in Wolkenlücken möglich,
die Bedingungen sind aber in NÖ nicht gut. Etwas mehr Chancen im NW-lichen Waldviertel,
Seewinkel und Südburgenland.
In der letzten empfohlen Schnuppennacht, von morgen Do auf übermorgen Fr, 18. August zeigen
die Wetteraussichten
dann ab 23h, also Beginn der Schnuppenzeit bis in den Morgen sehr gute Bedingungen.
Die Tiefstemperatur der Nacht auf 300 m, steigt richtung 21°C.
- Stand Fr., 14. August, 15h:
- Sehr gute Wetteraussichten für die kommende Nacht, danach mehr Bewölkung.
Die kommenden Nächte ist hoher Wahrscheinlichkeit wolkenlos, die Luft ist mit
dem aufkommende Föhn wieder trockener und transparenter als in den letzten
Nächten, und die Temperatur bleibt auf 300 m, die ganze Nacht über 20°C.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dann noch im Osten Niederösterreichs klar,
ab Mittwoch dann je nach Modell stärkere Bewölkung, da ist noch abzuwarten.
- Stand Fr., 11. August, 15h:
- Weiter ausgezeichnete Wetteraussichten für die gesamte empfohlene Schnuppenzeit.
Die kommenden beiden Nächte sind mit hoher Wahrscheinlichkeit wolkenlos, insbesondere nach Mitternacht.
Ab Sonntag fallen auch die Nachttemperaturen im Alpenvorland nur bis 20°C, in den Alpen auf 1100 m auf 13°C und versprechen,
angenehme Beobachtungsbedingungen beinahe windstill, mit nur einem leisen Lüftchen von wenigen km/h.
- Schnuppen-Wetteraussichten, Stand Do., 10. August, 13h:
- Derzeit gute Wetteraussichten für die gesamte empfholen Schnuppenzeit.
Nach den Nachmittagsquellwolken - Achtung auf mögliche Gewitter - sollte der Himmel jeweils
in den Abenstunden aufklaren und gute Bedingungen für die Schnuppen.
Ab Sonntag sind dann auch die Nachttemperaturen und die für die Schnuppen wichtigen Zeiten nach
Mitternacht wieder wärmer.
- Schnuppen-Wetteraussichten, Stand Di., 8. August:
- Für die erste empfohlene Schnuppennacht von Do.,10. auf Fr. 11. sind klare
praktische wolkenlose Bedingungen für die empfohlenen Beobachtungsplätze schon
sehr wahrscheinlich. Zur in der Nacht besten Schnuppenzeit, um 0h wird es aber noch recht
frisch sein (12°C in Großmugl, um die 6°C auf 1700 m in den Alpen).
Von Fr., 11. auf Sa 12. ist es dann schon etwa 3 Grad wärmer und die Wolkenprognosen
zeigen schon zu 50% wolkenlose Bedingungen, Regenschauer und Gewitter sind aber auch
noch nicht ausgeschlossen.
Danach werden die Nächte wieder wärmer und nähern sich in Wien wieder der 20° Grenze,
Wolken sehen nicht schlecht aus, aber noch ist nix fix.
- Schnuppen-Wetteraussichten, Stand Sa., 5. August:
- Nach den Prognosen Geosphere-Austria (GSA), DWD, ECMWF kommt die Wetterberuhigung am
kommenden Dienstag/Mittwoch 8./9. August rechtzeitig für die empfohlene
Schnuppen-Beobachtungszeit ab dem 10. August.
In der Prognose des Europäischen Zentrums für Mittelfrist-Wettervorhersage ist die Bewölkung in
der Hälfte aller mögichen Fälle gering und bleibt das über Tage.
Mit dem Abklingen des aktuellen Regenwetters sollten die
Aussichten dann besser abschätzbar werden.
Einschätzung und Empfehlungen
Der Sommer legt es besonders nahe die Höhen aufzusuchen die sowieso für die
Schnuppen viele Vorteile bringen - klarere Luft und oft Abschattung von
störendem Licht durch die Berge.
Mondlicht das die Beobachtung der Schnuppen stört kann beim
Gehen zum Beobachtungsplatz gut genutzt werden. Entweder geht man noch
in der Dämmerung, nach Sonnenuntergang, weil das kühler ist zum
Beobachtungsplatz und beobachtet bis zum Mondaufgang, oder steigt im Mondlicht
auf, wartet auf den Monduntergang, beobachtet die Schnuppen und steigt
im Licht der Morgendämmerung ab bevor die Hitze zurückkehrt.
Unsere Empfehlung: Bei Tag einen passenden Beobachtungsplatz suchen
und sicherstellen dass eine Blickrichtung existiert in die praktisch nur
Himmel zu sehen ist. Das kann durchaus auch der senkrechte Blick zum
Zenit sein - bequeme Lage auf Liege oder Picknickdecke vorausgesetzt. Es ist
nicht so wichtig in welche Richtung beobachtet wird solange der Himmel dort
frei und dunkel ist.
Fazit: Öffentliche Plätze wie Wiesen oder Hochwiesen
aussuchen und Seehöhen von 1000 m anstreben - aber jeder Höhenmeter hilft weil damit
der Dunst mehr und mehr unter Beobachtungsplatz und Schnuppenblickrichtung
liegt. 200m ist besser als 100m, 500 besser als 200 und mit der richtigen Kleidung
und ohne Absturzgefahr sind 2000m ideal.
Bitte dabei bedenken dass die meisten Arten nachtaktiv sind - das macht ja auch
den Reiz des Sommernachtskonzertes der Natur aus - und Tiere nicht durch Lärm
und Licht verschrecken.
Wieviele Schnuppen wird es 2023 geben? - Die Prognosen
2023-06-22 GW
Gute Mondbedingungen um das Maximum der Aktivität, mit den bekannten maximalen
Bezugsraten von 100 pro Person pro Stunde (ZHR = 100) nach dem Sternschnuppenkalender
der
Internationalen Meteororganisation
(IMO). Im vergangengen Jahr wurden (bei schwierigen Bedingungen) Maximalwerte
in
den
50ern beobachtet, also die Hälfte des obigen Wertes.
Traditionelle Vorschauen berücksichtigen den Stand der Gestirne, vor allem
der Sonne und des Mondes die den natürlichen Tag-Nacht-Lichtwechsel bestimmen.
Dazu kommen aktuelle Berechnungen zur Lage und zum Staubreichtum der Trümmerspuren des
sogenannten Mutterkörpers, von dem die Teilchen stammen - üblicherweise ein alter Komet.
Im Fall der Perseïden ist dies der Komet Swift-Tuttle. Die tatsächlichen
Raten werden dann nach den beobachteten Verhältnissen vor Ort im Nachhinein korrigiert.
Das geht von intaktem Himmel aus, den es immer weniger gibt.
Mit der wachsenden künstlichen Aufhellung des Nachthimmels (Lichtverschmutzung),
geraten diese Methoden rasch an Ihre Grenzen.
Da helfen quantitative Modelle von Natur- und Kunstlicht, gemeinsam mit aktuellen
Messungen der Nachthimmelsaufhellung,
wie sie mit dem Wiener- und dem Alpen-Lichtmessnetz des Vereins Kuffner-Sternwarte
seit 2010 gewonnen werden.
Zum vierten Mal legen wir hier eine derartige Prognose vor, als "Work in Progress".
Eine stundenweise Übersicht, eingetragen in einen Kalender bietet der
➤ Sternschnuppenkalender für Großmugl der
zur Orientierung an allen Orten mit deutlicher Milchstraße verwendet werden kann,
die Schnuppenraten werden dann mehr oder weniger abweichen.
Für Großmugl sind die Raten über 10 Sternschnuppen pro Stunde auch im
neuen
➤ Nachkalender
eingetragen.
Die Perseïden sind jährlich vom 17. Juli bis 24. August "aktiv", dann sieht man mehr als
die "zufälligen", sogenannten "sporadischen" Schnuppen, die es immer gibt. In der ersten
Wochen sind es im normalen Verlauf immer wenige Perseïden, ab. 30. Juli
schluckt heuer die meisten Schnuppen das Mondlicht.
Sobald der Mondschein, ab 10. August abgeebbt ist, sind unter guten Bedinungen, etwa
in der Sternlichtoase Großmugl
bereits in der Stunde vor Mitternacht einige Schnuppen zu sehen.
In und um die Weltnaturerbe-Gebiete in den Ostalpen sind in den Tagen darauf in den
Spitzen bis zu hundert Sternschnuppen pro Beobachter:in und pro Stunde zu erwarten (Grafik 1)
In den lichtgeschützten Sternlichtoasen, der stärker besiedelten Voralpengebiete, sind
in den von uns empfohlenen Nächten die Zwanziger dominierend, es sind aber
immer wieder Stunden mit 25 Schnuppensichtungen pro Person und Stunde zu erwarten
(Grafik 2a, punktierte, schwarze Linie für Großmugl).
Am westlichen Wiener Stadtrand sind wir dann im Bereich von 2 bis einem Dutzend in
den Stunden nach Mitternacht (Grafik 2a - strich-punktierte, blaue Linie für die
Kuffner-Sternwarte)
und im Zentrum Wiens bleibt, bei ausreichender Geduld immer noch die Hoffnung auf die
eine oder andere helle Schnuppe.
Länger und bis in die Morgendämmerung schauen hilft heuer an diesen Tagen, da erst
die Morgenämmerung das Schnuppenspektakel beendet.
Die Grafik 2 zeigt den Verlauf der Schnuppenrate für Naturhimmel (schwarze Linie), Sternlichtoasen (blau),
Stadtrand (grün) und Stadtzentrum (rot).
Die Berechnungen basieren auf dem Monatsmedian des klaren Nachthimmels, für die jeweiligen Orte
vom August 2021. Diese wurde aus dem Messnetz des Verein Kuffner-Sternwarte ermittelt.
Veröffentlicht im Wiener Lichtbericht:
https://www.wien.gv.at/umweltschutz/pdf/licht-ueber-wien-vii.pdf
Entscheidend ist heuer zu warten und vor allem die Vermeidung der künstlichen Aufhellung der Nacht.
Die Empfehlung: Nutzen Sie die acht Sommernächte ab dem 10. August und wählen
Sie die Nacht nach dem Wetter, nicht primär dem ˷Maximum", es bezieht sich auf die Aktivität des
Stromes und die dichtesten Teile der Kometenstaubspuren, also der Quelle der Schnuppen.
An geeigneten Orten die Schnuppen heuer am richtigen Ort in voller Pracht zu sehen.
Wenn Sie wollen, zählen Sie die Rate der Schnuppen pro Stunde und schätzen Sie den
Grad der Himmelsaufhellung mit Hilfe eines Blicks zum Kleinen Wagen
http://sternhell.at.
Dort wo der kleine Wagen vollständig zu sehen ist, da ist das “Perseïden-Land“.
Die empfehlenswerten Schnuppennächte liegen 2023 zwischen 10. und 18. August - wobei
die Beobachtung der Schnuppen heuer relativ früh (vor Mitternacht)
lohnt, die Höhepunkte liegen um 2h MESZ (Sommerzeit).