Perseïden Sternschnuppen über der Griesmoaralm
© Günther Wuchterl
Perseïden- Sommernächte der Sternschnuppen 2021
Wegen der CoViD-19 Lage haben wir uns entschlossen dieses Jahr keine Sternschnuppen-Veranstaltungen durchzuführen.
Den Himmel gibt es überall und diesmal ist es Zeit die Schnuppen mit den Liebsten alleine zu geniessen.
Wir empfehlen die Stunden ab Mitternacht von 10. bis 16., August auf einer Alm oder Hochwiese in den Ostalpen
Die Perseiden sind dieses Jahr ausgezeichnet zu beobachten. Kein Mondlicht stört.
Perseïden 2021 - Ein Sternschnuppenjahr für Genießer und echte Nachteulen
Die Perseïden sind dieses Jahr ausgezeichnet zu beobachten. Kein Mondlicht stört.
Die Perseïden blitzen vom 17. Juli bis 24. August am Nachthimmel auf. Ihre Häufigkeit nimmt bis zum Maximum der Aktivität in der Nacht von 12. auf 13. August hin zu, danach wieder ab.
Im Laufe der Nacht fliegen immer mehr Sternschnuppen, deshalb ist die bevorzugte Zeit nach Mitternacht.
Sternschnuppen und besonders die Perseïden reagieren empfindlich auf aufgehellten Himmel.
Also: weg von den Städten und warten bis das Sternbild Perseus hoch am Himmel steht – nach Mitternacht.
Vom Sternbild des Perseus strahlen die Schnuppen scheinbar aus. Steht es hoch über dem Horizont sind
sie in allen Richtungen sichtbar.
Maximum der Aktivität: 12. August 2021 zwischen 21h und 24h MESZ.
Grafik 1: Sternschnuppenraten für Österreich
Die in der Legende angegebenen Lichtwerte geben die Menge des Kunstlichts in Lux an
© Lebensraum Naturnacht und Verein Kuffner-Sternwarte
Grafik 2: Ö Karte Sternschnuppensichtbarkeit
© Lebensraum Naturnacht und Verein Kuffner-Sternwarte
Sternschnuppe und Flugzeug im Sternbild Cas; Gemeinde großmugl 2021-08-12 Bild: Günther Wuchterl, Verein Kuffner-Sternwarte
Bild: Perseïde vom Refraktorrundgang der Kuffner-Sternwarte, 2020-08-12 gegen 23:22 MESZ Bild: Günther Wuchterl, Verein Kuffner-Sternwarte
Wieviele Schnuppen wird es geben - die Prognosen
Traditionelle Vorschauen berücksichtigen den Stand der Gestirne, vor allem Sonne und Mond. Dazu kommen aktuelle Berechnungen zur Lage und zum Staubreichtum der Trümmerspuren des Mutterkörpers. Im Fall der Perseïden ist dies der Komet Swift-Tuttle.Mit der wachsenden Lichtverschmutzung, geraten diese Methoden rasch an Ihre Grenzen.
Da helfen quantitative Modelle von Natur- und Kunstlicht, gemeinsam mit aktuellen Messungen, wie sie mit dem Alpen-Lichtmessnetz des Vereins Kuffner-Sternwarte im Rahmen des Projektes Lebensraum Naturnacht, im vergangenen Jahr gewonnen wurden.
Zum zweiten Mal legen wir hier eine derartige Prognose, als Work in Progress, des Projekts am NHM Wien vor. Projekt Lebensraum Naturnacht
Das Ergebnis: Weg von den Städten und in die Höhe.
Dann sind in und um die Weltnaturerbe-Gebiete in den Ostalpen in den Nächten um das Maximum mehr als hundert Sternschnuppen pro BeobachterIn und pro Stunde zu erwarten. Unter optimalen Bedingungen wird hoch in den Alpen vielleicht sogar die 200er Grenze erreicht - doch das ist wegen des Wetters heuer nicht zu erwarten. In den lichtgeschützten Sternlichoasen, der stärker besiedelten Voralpengebiete, sind bis zu 50 Schnuppensichtungen pro Person und Stunden zu erwarten. Am Wiener Stadtrand 20, und im Zentrum Wiens bleibt immer noch die Hoffnung auf die eine oder andere helle Schnuppe, es könnten auch 5 werden.
Die Grafik 1 zeigt den Verlauf der Schnuppenrate für Naturhimmel (schwarze Linie), Sternlichoasen (blau), Stadtrand (grün) und Stadtzentrum (rot). Die Berechnungen basieren auf dem Monatsmedian des klaren Nachthimmels, für die jeweiligen Orte vom August 2021. Diese wurde aus dem Messnetz des Verein Kuffner-Sternwarte ermittelt. Veröffentlicht im Wiener Lichtbericht: https://www.wien.gv.at/umweltschutz/pdf/licht-ueber-wien-vii.pdf
Entscheidend ist also vor allem die Vermeidung der künstlichen Aufhellung der Nacht. Wo in Österreich welche Sternschnuppenbedingungen noch zu finden sind, entnehmen sie Grafik 2. Diese zeigt den Schnuppenverlust in Prozent (90% rot <10% violett). Diese Daten basieren auf dem Weltatlas der künstlichen Nachthimmelshelligkeit und sind für die Perseïden mit ihren vielen kleinen Schnuppen berechnet.
Die Empfehlung: Nutzen Sie die Sommernächte um auf den weiten Almen, den letzten Inseln des Naturhimmels, die Schnuppen in voller Pracht zu sehen. Wenn Sie wollen zählen Sie die Rate der Schnuppen pro Stunde und schätzen Sie den Grad der Himmelsaufhellung mit Hilfe eines Blicks zum Kleinen Wagen http://sternhell.at. Dort wo der kleine Wagen vollständig zu sehen ist, da ist das “Perseïden-Land“.
Hintergrund: Die Welterbe Himmel Österreichs und der Lebensraum Naturnacht (Verein Kuffner-Sternwarte gemeinsam mit NHM Wien, Umweltdachverband und e.c.o.)
Die Perseïden 2021 und das Wetter
- 18.Aug.: Heute Nacht passable Aussichten für die letzten Perseïden des Jahres mit einer Rate von mehreren pro Stunde. Das gilt für die Zeit nach dem Monduntergang um 1:40 MESZ. Ab 20h MESZ sollte sich der Wind legen, die Nacht wird trotzdem recht frisch mit einem Minimum bei 15°C - die Tipps beachten. Von 1h bis 3h MESZ (also nach Mitternacht und passend zum Monduntergang) sagt die ZAMG sehr geringe Bewölkung im NO Österreichs voraus. Das ist ein Fenster das einen Versuch wert ist.
- 17.Aug.: Nach dem Durchzug der Kaltfront gibt es morgen, Mittwoch Chancen für die letzten paar Perseïden des Jahres - am besten nach Mitternacht und nach dem Monduntergang um 1:40 MESZ. Es wird voraussichtlich nicht wieder nicht ganz wolkenlos sein, aber bei geringer Himmelsaufhellung werden in der Stunde ab 2h früh (Donnerstag früh) noch einige Schnuppen pro Stunde zu erwischen sein.
- 15.Aug.: Kein passenden Wetter in den kommenden Nächten. Die nächster Wetterchance kündigt sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (18./19.) an. Dann sind wegen des Halbmondes aber gut Lichtbedingungen erst in der zweiten Nachthälfte (ab 1h).
- 14.Aug.: Gute Perseïden-Wetterchancen für die kommende Nacht.Danach vermehrt Bewölkung während der Nacht und danach Wetterumstellung mit Kaltfron am Montag. Die nächsten Chancen sind am Mittwoch in der Nacht vom 18. auf 19. August - diese Vorhersage ist aber noch unsicher.
- 12.Aug.:Gute Wetteraussichten für das Persïden-Maximum heute Nacht, im Osten Österreich.
Am besten im Nordosten des Bundesgebietes. Es wird immer wieder Restwolken aber die sind hoch und stören nur
mit Lichtverschmutzung stärker.
Vorschau: Nach vom 13. auf 14.: mehr niedrige Wolken, die besten Bedingungen südlich der Alpen. 14./15. Gute Bedingungen, etwas hohe Bewölkung im Norden. 15./16. August. Sehr gute Bedinungen im Norden und Osten, etwas hohe Wolken im mittleren SW (Ostirol). - 10.Aug.: Die Wetterlage bleibt spannend, wie seit langem ist sie recht instabil und schwer vorhersagbar. Die Bedingungen sind generell recht gut (weniger als halb bedeckt) und die statistisch besten Chancen gibt es derzeit in den Nächten von 10. auf 11. und 14. auf 15. August, jeweils zwischen 23h und 3h. Heuer gilt: 24h vorher entscheiden und sehen was kommt.
Tipps
Für die Beobachtung von Sternschnuppen ist nicht nur ein dunkler Himmel ohne Lichtverschmutzung entscheidend sondern auch ein freier Blick zum Horizont, damit möglichst der ganze Himmel gut sichtbar ist.Wir empfehlen die Beobachtung der Sternschnuppen in der Sternlicht-Oase Großmugl. Durch die besondere Topographie ist diese, nur 35 Kilometer Luftlinie vom Stadtzentrum Wiens entfernte Gemeinde vor dem Ablicht Wiens geschützt. Großmugl setzt sich für den Schutz des Nachthimmels ein und pflegt die Beobachtungsplätze auf der Leeberg- und Glühwürmchenwiese. Vom Parkplatz des ehemaligen Gasthaus Schillinger ist der Beobachtungsplatz beim Leeberg (dem Riesen-Hügelgrab aus der Hallstattzeit) in 20 Minuten Gehzeit erreichbar. Die Fahrzeit von Wien Zentrum bis Großmugl beträgt ca 40 Minuten.
Tipps: Feste Schuhe, Picknickdecken, Taschenlampe (Rotlicht), warme Jacke, Fernglas, Operngucker
Am wichtigsten für die Beobachtung der Sternschnuppen ist ein dunkler Beobachtungsplatz ohne blendendes Licht und abseits der Lichtglocken der Städte. Als Faustregel kann ein Abstand von mindestens 100 Kilometer von Großstädten gelten. Geringere Distanzen erfordern eine sorgfältige Auswahl des Beobachtungsplatzes. Wichtig ist sich mindestens eine Stunde Zeit zu nehmen und für angenehme Beobachtungsbedingungen zu sorgen (Liegematte, warme Kleidung). GW 2020-08-15
Mehr zu den Schnuppen
➤ Himmelskamera - Liebhartstal (Heinrich Bauer)
➤ Reportage - Sommernacht der Sternschnuppen in Großmugl (2015)
➤ Großmugl-Szene in Landretter (All for the Countryside, Regie: Gesa Hollerbach)
➤ Sternlicht-Oase Großmugl
➤ Sternschnuppen - Highlights (unser Meteorschauer - Kalender)
➤ Sternschnuppen-Kalender der IMO
➤ Aktuelle standardisierte Schnuppenraten (ZHR) (IMO)
Testen Sie Ihren Himmel
Wir empfehlen in sternklaren Nächten vor dem Perseiden-Maximum die Qualität des Himmels an dem Ort an dem Sie beobachten wollen auszuprobieren. Kurz: der kleine Wagen sollte vollständig (mit intaktem Kasten) zu sehen sein. Fehlt bereits ein Stern am Kasten des kleinen Wagens geht es gerade noch. Wenn noch weniger zu sehen ist, brauchen Sie sehr viel Glück um Sternschnuppen zu sehen.
Eine einfache Anleitung zur Bestimmung der Qualität des Nachthimmels finden Sie hier: ➤ Wieviele Sterne sehen wir noch?
Bitte senden Sie uns Ihre Ergebnisse auch als ➤ Beobachtungsmeldung. Das hilft uns zu verstehen wie weit die Lichtüberflutung des Sternenhimmels über Österreich fortgeschritten ist.
Die wieviele Sterne Aktion finden Sie immer unter: ➤ sternhell.at
Aktuelle Beobachtungen
- 2020-08-13, Gemeinde Großmugl 21:30- 23:30 MESZ; Grenzgröße 3-5 (UMi) Perseiden 17 Sonstige 3 (GW) Perseiden 9 (KE)
MESZ Grenzgröße GW (kum) KE (kum) 21:30-22:00 5. 4 2 22:00-22:30 5 10 6 22:30-23:00 3-4 19 9 23:00-23:30 4-5 20 9
