Das Heliometer der Kuffner Sternwarte, Foto: Andreas Chwatal
Heliometer der Kuffner-Sternwarte
Bild: Andreas Chwatal

Kleiner astronomischer Rückblick 2012


Zusammengestellt von Susanne Plank



Jänner:

Vor 420 Jahren:
Am 22. Januar 1592 wurde in Champter-Cier/Provence Pierre Gassendi geboren. Der franz. Mathematiker, Philosoph und Astronom unterrichtete am Collége Royal in Paris Mathematik. Er befasste sich mit dem Polarlicht und gab ihm 1621 die Bezeichnung "Aurora borealis". Am 7. 11. 1631 beobachtete er den ersten von Johann Kepler vorherberechneten Durchgang des Merkur vor der Sonne.

Vor 370 Jahren:
Am 8. Januar 1642 starb in Arcetri bei Florenz Galileo Galilei. Galilei war neben Johannes Kepler der bedeutendste Physiker und Astronom seiner Zeit. Mit 18 Jahren entdeckte er im Dom zu Pisa die Gesetze des Pendels und erfand 1586 die Wasserwaage. Nach Erfindung des Fernrohres baute er ein solches Instrument nach und entdeckte damit - unabhängig von anderen Astronomen - die Jupitermonde, die Phasengestalten der Venus und die Sonnenflecken. Sein offenes Eintreten für das Copernicus-System brachte ihn in Schwierigkeiten mit der römisch katholischen Kirche.

Vor 270 Jahren:
Am 14. Januar 1742 starb in Greenwich Edmund Halley. Halley gab 1701 erstmals eine Karte der magnetischen Deklination heraus. Im Jahr 1703 wurde er Professor der Geometrie an der Universität Oxford. 1720 wurde er "Astronomer Royal" und Direktor der Sternwarte Greenwich. Halley konnte erstmals die Wiederkehr eines periodischen Kometen voraussagen, der nach ihm den Namen Halley erhielt.

Vor 130 Jahren:
Am 24. Januar 1882 wurde in Edgerton/Wis. Harold Delos Babcock geboren. Der amerikanische Astronom arbeitete vor allem am Mount Wilson-Observatorium und beschäftigte sich mit den magnetischen Eigenschaften der Sterne und unserer Sonne. Zusammen mit seinem Sohn Horace baute er 1948 den ersten Magnetographen.

Vor 120 Jahren:
Am 4. Januar 1892 starb in London Sir George Biddell Airy. Airy wurde 1835 zum "Astronomer Royal" ernannt und war damit Direktor der Sternwarte Greenwich. Neben zahlreichen Arbeiten auf dem Gebiet der Positionsastronomie wurde im Jahre 1883, zwei Jahre nach seinem Rücktritt von der Sternwarte Greenwich, allgemein der Greenwicher Meridian als Null-Meridian anerkannt, auf den die geographische Länge bezogen wird. Airy war maßgebend an dieser Entwicklung beteiligt.

Vor 70 Jahren:
Am 8. Januar 1942 wurde in Oxford Stephen William Hawking geboren. Der englische Physiker ist trotz einer schweren unheilbaren Krankheit einer der kreativsten Forscher auf dem Gebiet der Kosmologie. 1974 wurde er in die Royal Society aufgenommen und 1979 wurde ihm in Cambridge der Titel "Lucasian Professor" verliehen. Es ist ein angesehenes Lehramt, das früher u.a. Newton und Dirac bekleideten.

Vor 20 Jahren:
Am 9. Januar 1992 wurde mit 5145 Pholus das zweite Objekt der Centauren-Klasse entdeckt. Centauren sind Kleinkörper, die ihre Umlaufbahn im äußeren Sonnensystem haben. Kein Centaur kommt der Sonne näher als Jupiter. Pholus` große Halbachse beträgt 20.38 AE, die Umlaufzeit: 92 Jahre und sein Durchmesser: 192 km. Pholus könnte ein inaktiver großer Kometenkern sein.

Februar:

Vor 250 Jahren:
Am 20. Februar 1762 starb in Göttingen Johann Tobias Mayer. Der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Mayer beschäftigte sich zunächst im Selbststudium mit der Astronomie. Ab 1751 wurde er Professor der Mathematik in Göttingen und übernahm drei Jahre später auch die Leitung der Sternwarte. Mayer war einer der bedeutendsten Astronomen des 18. Jahrhunderts. Für seine ersten vollständigen Tafeln der Mondbewegung erhielt seine Familie nach seinem Tode 20 000 Taler vom engl. Parlament.

Vor 130 Jahren:
Am 28. Februar 1882 starb John Thomas Romney Robinson in Dublin. Der irische Astronom war Professor in Dublin und entwickelte das Schalenkreus-Anemometer zur Bestimmung der Windgeschwindigkeit.

Vor 120 Jahren:
Am 2. Februar 1892 wurde in Sonneberg/Thüringen Cuno Hoffmeister geboren. Der deutsche Astronom gründete nach einer vorübergehenden Tätigkeit an der Sternwarte Bamberg 1925 eine Privatsternwarte auf dem Sonneberg, die später in eine staatliche Einrichtung umgewandelt wurde. Hoffmeister beschäftigte sich vor allem mit Veränderlichen, Meteoren, Kometen und dem Zodiakallicht.

Vor 50 Jahren:
Am 14. Februar 1962 startete die sowjetische unbemannte Sonde Luna 20 zum Mond. Nach eine weichen Landung auf der Mondoberfläche am 26. 2. 1962 entnahm die Sonde Bodenproben und kehrte damit zur Erde zurück.
Am 20. Februar 1962 startete der Astronaut John Glenn von Cape Canaveral mit Mercury 6. Es wurde die erste bemannte Erdumkreisung der USA. Nach drei Umläufen um die Erde hatte der Astronaut beim Wiedereintritt eine heikle Situation zu überstehen als das Hitzeschild der Kapsel weggerissen zu werden drohte.

März:

Vor 500 Jahren:
Am 5. März 1512 wurde in Rupelmonde/Flandern Gerhard Mercator geboren. Mercator war Lehrer der Mathematik in Duisburg und trat vor allem durch die Herstellung bekannter Erdkarten hervor. Er führte für seine Karten eine winkeltreue Zylinderprojektion ein. Ferner verwendete er für sie ein Gradnetz. Mercator war der Verfechter einer Kosmographie, die sowohl die biblische Schöpfungsgeschichte als auch die damalige Astronomie, Geologie und Ethnographie mit einbezog.

Vor 320 Jahren:
Am 18. März 1692 wurde in Sherborne/ Gloucestershire James Bradley geboren. Bradley studierte zunächst Theologie und wurde etwa von 1715 an durch seinen Onkel James Pound für die Astronomie gewonnen. 1728 entdeckte er die Aberration des Lichts am Stern γ Dra und konnte damit neben Ole Römer die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit nachweisen. Nach dem Tod von Edmund Halley wurde er Direktor der Sternwarte Greenwich und damit zum dritten "Astronomer Royal".

Vor 250 Jahren:
Am 21. März 1762 starb in Paris Nicolas Louis de Lacaille. Der französische Astronom und Mathematiker war zusammen mit Cassini und Maraldi mit der geodätischen Vermessung Frankreichs beschäftigt. Von 1750 bis 1753 stellte er am Kap der Guten Hoffnung geodätische Vermessungen an. Und er beobachtete den südlichen Sternenhimmel. Ein Jahr nach seinem Tod erschien der Katalog der Südsterne "Stellarum Australium Catalogus" Lacaille führt auch 14 neue Sternbilder am Südhimmel ein.

Vor 230 Jahren:
Am 19. März 1782 wurde in Rosslau im Harz Wilhelm von Biela geboren. Er nahm als Hauptmann in österr. Diensten an mehreren Feldzügen teil. Auf astronomischem Gebiet machte er sich einen Namen durch die Entdeckung und Bahnbestimmung des nach ihm benannten Kometen. Darüber hinaus entdeckte er auch noch zwei Kometen.
Vor 210 Jahren:
Am 28. März 1802 wurde von Wilhelm Olbers der zweite Kleinplanet, Pallas, entdeckt. Pallas hat eine Umlaufzeit von 4,61 Jahren und sein Durchmesser wird auf etwa 560 km geschätzt. Spektroskopische Untersuchungen ergaben, dass Pallas vermutlich einem Chondriten ähnelt.

Vor 150 Jahren:
Am 4. März 1862 wurde in St. Gallen Robert Emden geboren. Emden war ab 1899 Professor an der Technischen Hochschule München und Honorarprofessor für Astrophysik. In seinem klassischen Werk "Gaskugeln" (1907) übertrug er als einer der ersten die Thermodynamik auf den inneren Aufbau der Sterne.

Vor 100 Jahren:
Am 23. März 1912 wurde in Wirsitz bei Posen Werner Freiherr von Braun geboren. Braun wandte sich bereits in seiner Jugend der Raketentechnik zu und gehörte schon um 1930 unter Rudolf Nebel zu den Begründern des damaligen Raketenflugplatzes in Berlin-Reinickendorf. Während des 2. Weltkrieges entwickelte er die A4, die unter der Propaganda-Bezeichnung V2 bekannt wurde. Nach 1945 kam er in die USA und wurde Leiter des Raketen-Entwicklungsteams. Von 1970 bis 1972 war er stellvertretender Direktor der NASA.

Vor 50 Jahren:
Am 20. März 1962 starb in Tucson Andrew Ellicott Douglass. Der amerikanische Astronom arbeitete zuerst am Lowell-Observatorium und dann an der Universität von Arizona. Später wurde er Direktor des Steward-Observatoriums. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Erforschung der Sonne. Er fand den mutmaßlichen Zusammenhang der Sonnenaktivität mit der Breite der Jahresringe bei den Bäumen.

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April:

Vor 460 Jahren:
Am 21. April 1552 starb in Ingolstadt Peter Apianus (richtiger Name Bienewitz) Apianus war Mathematiker, Astronom, Geograph sowie Kartograph. Er erwarb sich die Gunst Kaiser Karl V, der ihn und seine Brüder (Georg, Gregor und Niclas) am 20. April 1541 auf dem Reichstag zu Regensburg in den Reichsritterstand erhob. Etwas später wurde Apianus zum Hofpfalzgrafen ernannt.

Vor 330 Jahren:
Am 16. April 1682 wurde in Hertford John Hadley geboren. Der englische Forscher galt lange Zeit als Erfinder des Sextanten, der von ihm ursprünglich Oktant genannt wurde. Der tatsächliche Erfinder ist jedoch Newton. Nach dem Tod von Hadley fand man nämlich unter dessen Nachlass eine von Newton stammende Zeichnung dieses Instruments. Hadley trat mit seiner Erfindung erst 4 Jahre nach Newtons Tod hervor. Er entwickelte darüber hinaus einen nach ihm bemannten Quadranten.

Vor 200 Jahren:
Am 10. April 1812 starb in Paris Joseph Louis Lagrange. Lagrange wurde bereits nach kurzem Studium mit 17 Jahren Professor der Mathematik an der Artillerie-Schule in Turin. 1766 wurde er von Friedrich dem Großen nach Berlin berufen, wo er in der Nachfolge des berühmten Mathematikers Euler die Stelle eine Direktors der mathematischen Klasse der Akademie der Wissenschaften einnahm. Später übersiedelte er nach Paris und wurde Mathematik-Professor an der Ecole normale und Ecole polytechnique. Er leistete Bedeutendes in der theoretischen Astronomie und der Himmelsmechanik.

Vor 140 Jahren:
Am 29. April 1872 wurde in Le Roy/Michigan USA Forest Ray Moulton geboren. Er beschäftigte sich zusammen mit T. C Chamberlin vor allem mit Fragen der Entstehung des Planetensystems. Ferner äußerte er als einer der ersten die Vermutung, dass die kleineren äußeren Satelliten Jupiters eingefangene Kleinplaneten sein könnten.

Vor 60 Jahren:
Am 2. April 1952 starb in Kairo Bernard Ferdinand Lyot. Lyot arbeitete lange Zeit am Observatorium Pic du Midi in den Pyrenäen. 1930 erfand er den Koronographen, 1933 den Lyot-Filter. Er stellte auch 1935 den ersten Film her, der Bewegungen von Protuberanzen auf der Sonne zeigte. Ferner beschäftigt er sich mit der Oberfläche der Planeten, insbesondere von Mars und Merkur. Er wies auf die Möglichkeit von Sandstürmen auf dem Mars hin.

Vor 30 Jahren:
Am 19. April 1982 startete vom Kosmodron in Baikonur die Raumstation Saljut 7. Saljut 7 war eine überaus erfolgreiche Raumstation, auf der insgesamt zehn Sojus-Besatzungen arbeiteten. 1984 stellten die Kosmonauten mit einem 237-tägigen Aufenthalt einen Weltraumdauerrekord auf. Saljut 7 verglühte am 7. Februar 1991 in der Erdatmosphäre.

Mai:

Vor 530 Jahren:
Am 15. Mai 1482 starb in Florenz der Italiener Paolo Toscanelli. Der italienische Wissenschaftler und Arzt.namens Paolo Toscanelli schlug 1474 Christoph Columbus vor, die Ostküste Asiens durch eine Fahrt in westlicher Richtung zu erreichen.

Vor 160 Jahren:
Am 21. Mai 1852 starb in Wien Karl Franz Anton von Schreibers. Der österreichische Arzt wurde 1806 Direktor des vereinigten Hofnaturalien-Kabinetts in Wien. Er beschäftigte sich unter anderem mit der mineralogischen Zusammensetzung der Meteoriten.

Vor 140 Jahren:
Am 6. Mai 1872 wurde in Sneek William de Sitter geboren. Der holländische Astronom war ein Schüler von J.C. Kapteyn. Von 1897 bis 1899 arbeitete er am Kapstädter Oservatorium in Südafrika. 1908 wurde er Direktor der Sternwarte in Leiden. Er beschäftigte sich vor allem mit Fragen der Kosmologie und der Anwendung der allgemeinen Relativitätstheorie.
Am 31. Mai 1872 wurde in Wilton/N.H. USA Charles Greeley Abbot geboren. Der amerikanische Astronom war viele Jahre Direktor des Observatoriums am Smithsonian Institut in Washington. Er trat vor allem durch seine Arbeiten über die Sonne, die Infrarotstrahlung und die Ausnutzung der Sonnenenergie hervor. An vielen Stellen der Erde maß er auch die Solarkonstante.

Vor 100 Jahren:
Am 31. Mai 1912 wurde in Potsdam Martin Schwarzschild geboren. Der amerikanische Astronom deutscher Herkunft (Sohn von Karl Schwarzschild) war Professor am Rutherford-Observatorium in Columbia und seit 1947 Professor in Princeton. Er beschäftigte sich vor allem mit Fragen der Struktur der Sterne und der Sternentwicklung. 1958 erschien sein Buch "Die Struktur und Entwicklung der Sterne". Daneben war er am Projekt Stratoskop - Ballonteleskop zur Erforschung der Sonne - beteiligt.

Vor 50 Jahren:
Am 6. Mai 1962 starb in Tucson/Arizona der amerikanische Astronom Edison Pettit. Pettit war am Yerkes- und am Mount Wilson-Observatorium tätig. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Sonne, insbesondere beschäftigte er sich mit den Protuberanzen. Mit Thermoelementen bestimmte er die Temperatur der Sonne aber auch anderer Sterne. 1925 erschien sein Hauptwerk "Forms and motions of the solar prominences".

Juni:

Vor 200 Jahren:
Am 9. Juni 1812 wurde in Pabsthaus bei Gräfenheinichen Johann Gottfried Galle geboren. Der deutsche Astronom war ab 1835 Assistent an der Sternwarte Berlin wo er am 23. 9. 1846 den Planeten Neptun entdeckte. Außerdem entdeckte er mehrere Kometen. Ferner wies Galle erstmals auf die Möglichkeit hin, mit Hilfe von Kleinplaneten die Parallaxe der Sonne zu bestimmen.
Am 12. Juli 1812 wurde von J. L. Pons ein Komet entdeckt und 1883 von W. R. Brooks wiedergefunden. So erhielt der Komet den Namen Pons-Brooks. Er hat eine Umlaufzeit von 70,9 Jahren. Der letzte Periheldurchgang war am 22. 5. 1954. Damals kam er gerade etwa an die Sichtbarkeitsgrenze für das bloße Auge heran. Die nächste Wiederkehr ist im Jahr 2025..

Vor 100 Jahren:
Am 28. Juni 1912 wurde Carl Friedrich von Weizsäcker geboren. Der deutsche Physiker war Professor in Straßburg, Göttingen und Hamburg. Von 1970 bis 1980 war er Direktor des Max-Planck-Institutes zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt mit Sitz in Starnberg. Wesentliche, die Astronomie betreffende Arbeiten bezogen sich auf die Energieerzeugung in Sternen (Bethe-Weizsäcker-Zyklus) sowie Fragen der Planetenentstehung (Turbulenztheorie).

Vor 90 Jahren:
Am 18. Juni 1922 starb in Amsterdam der holländische Astronom Jacobus Cornelius Kapteyn. Kapteyn war zunächst Professor in Gröningen. Unter Verwendung der photographischen Aufnahmen von Gill erstellte er einen Katalog der südlichen Himmels-Hemisphäre, der 454 000 Sterne enthält. Weitere Tätigkeitsbereiche waren die Eigenbewegungen der Sterne und der Aufbau unserer Galaxis.

Vor 45 Jahren:
Am 12. Juni 1967 startete die Raumsonde Wenera 4 vom Kosmodrom in Baikonur/Kasachstan. Es war die erste erfolgreiche Venussonde, die in die Gashülle des Planeten eindrang und die dort herrschenden Bedingungen erkundete. (Wenera 3 tauchte zwar schon 1966 in die Venusatmosphäre ein, aber der Funkkontakt riss ab). Wenera 4 stellte eine hauptsächlich aus Kohlendioxid bestehende Atmosphäre fest und maß Temperaturen um 500°C sowie einen Druck von rund 75 Atmosphären.

Vor 40 Jahren:
Am 18. Juni 1972 starb in Mendocino/Kalifornien Milton La Salle Humason. Humason war zunächst als Lieferant und Pförtner am Mt.-Wilson-Observatorium tätig. Erst allmählich wurde er auch an den Arbeiten des Observatorium beteiligt und machte vor allem Photographien weit entfernter Galaxien und deren Spektren. Er arbeitete eng mit Edwin Hubble zusammen.

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Juli:

Vor 280 Jahren:
Am 11. Juli 1732 wurde in Bourg-en-Bresse Joseph Jérome de Lalande geboren. Lalande war ursprünglich Jurist und wandte sich erst später der Astronomie zu. Er wurde 1761 Professor am College de France und Direktor der Sternwarte Ecole Militaire. Neben einem 1764 erschienenen Lehrbuch der Astronomie gab er Planetentafeln und einen Sternkatalog mit 47 000 Sternen heraus.

Vor 260 Jahren:
Am 17. Juli 1752 wurde in Garignano bei Mailand Barnabé Oriani geboren. Oriani war Direktor der Mailänder Sternwarte und berechnete als einer der ersten die Bahn des Uranus.

Vor 190 Jahren:
Am 13. Juli 1822 wurde in Berlin Heinrich Louis d`Arrest geboren. d`Arrest arbeitete auf den Sternwarten in Berlin und Leipzig, wo er Direktor des dortigen Observatoriums wurde. In Berlin fand er 1846 zusammen mit Galle den Planeten Neptun.

Vor 180 Jahren:
Am 10. Juli 1832 wurde in Fall River/Mass Alvan Graham Clark geboren. Clark war im 19. Jdt der bekannteste Linsenhersteller für astronom. Instrumente in Nordamerika. 1897 stellte er für den Yerkes-Refraktor - der mit über 1 m Öffnung bis heute das größte Linsen-Fernrohr der Welt blieb - das Objektiv her. Berühmt wurde er durch die Entdeckung des Begleiters von Sirius. Für diese Entdeckung erhielt er eine Medaille der französischen Akademie der Wissenschaften.

Vor 110 Jahren:
Am 4. Juli 1902 starb in Paris August Etienne Albans Faye. Faye war Direktor des Observatoriums in Paris und entdeckte am 22. 11. 1843 den nach ihm benannten Kometen und berechnete mehrere weitere Kometenbahnen.

Vor 100 Jahren:
Am 17. Juli 1912 Am 17. Juli 1912 starb in Paris der französische Astronom und Mathematiker Henri Poincaré. Auf astronomischem Gebiet waren vor allem seine Arbeiten auf dem Gebiet der Himmelsmechanik von Bedeutung. Ferner gab er auch eine Abhandlung über Gleichgewichtsfiguren rotierender Flüssigkeitsmassen heraus.

Vor 50 Jahren:
Am 10. Juli 1962 startete von Cape Canaveral mit einer Delta-Rakete der Satellit Telstar 1. Telstar 1 war der erste aktive Nachrichtensatellit. Er ermöglichte erstmals transatlantische Liveübertragungen im Fernsehen. Es war eine Kugel mit einem Durchmesser von 87 cm und einer Masse von 77 kg.

August:

Vor 190 Jahren:
Am 25 August 1822 starb in Slough bei Windsor/England Sir Friedrich Wilhelm Herschel. Ursprünglich war Herschel Militärmusiker. Er übersiedelte 1757 von Deutschland nach England und verdiente sich sein Brot zunächst mit Musikstunden und als Organist. Ab 1766 baute er eigene Spiegelteleskope. Am 13.3. 1781 entdeckte er den Planeten Uranus. Darauf hin wurde ihm vom englischen König Georg III eine finanzielle Unterstützung zuteil die es ihm erlaubte, sich fortan nur der Astronomie zu widmen. Seine Hauptarbeiten betrafen die Durchmusterung des Himmels. Herschel entdeckte ferner zwei Satelliten des Uranus: Titania und Oberon.
Am 19. August 1822 starb in Paris Jean Baptist Joseph Delambre. Ursprünglich war Delambre Hauslehrer. Aber nachdem er seine Tafeln der Bewegung der Sonne, des Jupiter, Saturn und Uranus veröffentlicht hatte, wurde er 1792 Mitglied und 1803 ständiger Sekretär der Pariser Akademie der Wissenschaften. 1814 erschien sein dreibändiges "Handbuch der theoretischen und praktischen Astronomie" und 1817 eine sechsbändige "Geschichte der Astronomie"

Vor 140Jahren:
Am 5. August 1872 starb in Cherbourg Charles Eugéne Delaunay. Delauny war Direktor der Sternwarte in Paris und beschäftigte sich vor allem mit der Theorie der Mondbewegung, über die 1860 und 1867 zwei Bände erschienen sind.

Vor 110 Jahren:
Am 8. August 1902 wurde in Bristol Paul Adrien Marice Dirac geboren. Der englische Physiker war ab 1932 Professor für Mathematik in Cambridge. Er arbeitete auf dem Gebiet der Wellenmechanik und äußerte bereits 1930 die Vermutung, dass es Antiteilchen geben müsse. 1933 erhielt er zusammen mit Schrödinger den Nobelpreis für Physik.

Vor 35 Jahren:
Am 20. August 1977 startete die amerikanische Raumsonde Voyager 2. Sie war eine der erfolgreichsten Raumsonden der Raumfahrtgeschichte. Sie flog an allen vier äußeren Planeten vorbei. Sie erreichte Jupiter am 9.7.1979, Saturn am 26. August 1981, Uranus am 24.1.1986 und Neptun am 24.8.1989. Dann flog Voyager 2 in die äußere Heliosphäre und wird das Sonnensystem verlassen.

Vor 20 Jahren:
Am 2. August 1992 startete mit der Raumfähre Atlantis Eureca I. Eureca I hatte eine Masse von 4,5 t und war 4,5 lang und 3,5 m breit. Eurecas Umlaufbahn war in einer Höhe von 510 km. Es war der erste Einsatz des rückführbaren, unbemannten Forschungslabors Eureca I (European Retrievable Carrier), dem schwersten bislang in Europa gebauten Satelliten, der längere Zeit im All bleiben soll.

September:

Vor 300 Jahren:
Am 14. September 1712 starb in Paris Giovanni Domenico Cassini. Zunächst war Cassini Professor der Mathematik und Astronomie in Bologna. Dann berief ihn König Ludwig XIV nach Paris und übertrug ihm die Direktion der dort neu erbauten Sternwarte. Cassini entdeckte vier Saturnsatelliten und fand die nach ihm benannte Cassini-Teilung. Als erster entdeckte er auch das Zodiakallicht. Ferner war er an der großen französischen Gradmessung beteiligt.

Vor 180 Jahren:
Am 2. September 1832 starb in Paris Franz Xaver Freiherr von Zach. Der deutsche Astronom nahm an Vermessungsarbeiten in Österreich teil und lebte dann längere Zeit in London. 1786 trat er in die Dienste des Herzogs Ernst von Sachsen-Gotha und war von 1787 bis 1806 Direktor der Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha. Er beschäftigte sich mit verschiedenen Problemen der beobachtenden Astronomie und gab 1806/1807 zwei Bände über die Aberration und Nutation heraus.

Vor 170 Jahren:
Am 21. September 1842 starb in London James Ivory. Der schottische Mathematiker war ab 1804 Professor am königlichen Militärkollegium zu Marlow und Sandhurst, lebte aber ab 1816 als Privatgelehrter in London. Er beschäftigte sich auf astronomischem Gebiet vor allem mit Problemen der Himmelsmechanik.

Vor 120 Jahren:
Am 6. September 1892 wurde in Bradford/England Edward Victor Appleton geboren. Der engl. Physiker war Professor am National Science King´s College in London, an der Universität Cambridge und schließlich an der Universität Eddington. Er beschäftigte sich schon frühzeitig mit der Ausbreitung von Funkwellen. 1924 gelang ihm der experimentelle Nachweis der die Funkwellen reflektierenden Ionosphäre. Auch den Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und dem Zustand der Ionosphäre erforschte Appleton. Und er beschäftigte sich mit der Entwicklung des Radars. Im Jahr 1941 wurde er geadelt und 1947 erhielt er den Nobelpreis für Physik.

Vor 20 Jahren:
Am 24. September 1992 startete von Cape Canaveral die Raumsonde Mars Observer. Das Ziel der 2,6 Tonnen schweren Raumsonde war, den Mars aus einer polnahen Umlaufbahn mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten zu erkunden. Seine 11 Monate lange Reise zum roten Planeten verlief problemlos, aber kurz vor dem Eintritt in die Marsumlaufbahn im August 1993 riss die Verbindung abrupt ab und konnte nicht wieder hergestellt werden.

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Oktober:

Vor 365 Jahren:
Am 25. Oktober 1647 starb in Florenz Evangelista Torricelli. Torricelli war ein Schüler von Galilei und sein Nachfolger als Mathematiker des Großherzogs von Toskana. Er beschäftigte sich mit Fragen des Luftdrucks und erfand 1641 das Barometer. Ferner entdeckte Torricelli die unregelmäßigen Schwankungen des Luftdrucks und erstellte Fernrohre.

Vor 330 Jahren:
Am 12. Oktober 1682 starb in Paris der französische Astronom Jean Picard. Picard führte die erste genauere Meridianmessung in Frankreich durch und bestimmte daraus den Umfang der Erde. Der englische Astronom Newton benutzte diese Ergebnisse bei seinen Berechnungen der Gravitation.

Vor 110 Jahren:
Am 8. Oktober 1902 wurde in Hannover Pascal Jordan geboren. Der deutsche Physiker war Professor in Rostock, Berlin und Hamburg. Neben Problemen auf dem Gebiet der Quantentheorie behandelte er vor allem Fragen der Kosmologie und Kosmogenie.

Vor 55 Jahren:
Am 4. Oktober 1957 startete der sowjetische Satellit Sputnik 1. Sputnik1 war der erste künstliche Erdsatellit. Er hielt sich bis 4. Januar auf der Erd-Umlaufbahn. Sputnik1 hatte einen Durchmesser von 58 cm und war 84 kg schwer. Seine Umlaufbahn erstreckte sich von 215 km Höhe bis zu einer Höhe von 939 km.

Vor 40 Jahren:
Am 20. Oktober 1972 starb in Boulder/Co der amerikanische Astronom Harlow Shapley. Von 1921 bis 1952 leitete er das Observatorium der Harvard-Universität, wo er Professor der Astronomie war. Mit Hilfe des 2,5 m Spiegels auf dem Mount Wilson erforschte er vor allem die Kugelsternhaufen und die darin befindlichen veränderlichen Sterne. Er eichte damit die Perioden-Helligkeits-Beziehung der Cepheiden. Aus der Tatsache, dass die meisten Kugelsternhaufen in der Richtung zum Sternbild Schütze beobachtet werden können schloss er, dass sich dort das Zentrum unserer Galaxis befinden müsse. Daraus konnte er erstmals zuverlässige Angaben über die wahren Dimensionen unserer Milchstraße errechnen.

November:

Vor 170 Jahren:
Am 12. November 1842 wurde in Maldon/Essex John William Strutt Rayleigh geboren. Der englische Physiker, der von seinem Vater den Adelstitel erbte und unter dem Namen Lord Rayleigh bekannt war, lieferte vor allem die Grundlagen für die moderne Atomtheorie und erhielt 1904 den Nobelpreis für Physik. Ein anderes wichtiges Forschungsgebiet war die Streuung des Lichts. Durch verschiedene Experimente konnte er beweisen, dass das blaue Himmelslicht auf die Streuung des Sonnen-Lichts an sehr kleinen Teilchen innerhalb der Erdatmosphäre zurückzuführen ist.

Vor 150 Jahren:
Am 27. November 1862 wurde in Königsbach/Pfalz Franz Xaver Kugler geboren. Kugler war Professor am Jesuitenkolleg in Valkenburg und beschäftigte sich vor allem mit der babylonischen Astronomie und entzifferte Keilschrifttexte. Sein Hauptwerk "Sternkunde und Sterndienste in Babel" erschien in mehreren Bänden 1907/1924.

Vor 130 Jahren:
Am 10. November 1882 starb der amerikanische Physiologe und Astronom Henry Draper. Draper war einer der ersten Pioniere bei der Einführung der Photographie in der Astronomie. Insbesondere photographierte er die Spektren der Sterne und konnte als erster auf der Sonne Wasserstoff nachweisen. Nach seinem Tod stiftete die Witwe eine größere Summe, mit deren Hilfe weitere spektrographische Untersuchungen an Sternen durchgeführt wurden. Die Existenz des Henry-Draper-Katalogs, der die Spektren von 225 000 Sternen enthält, ist vor allem dem enormen Arbeitseinsatz von Anny Jump Cannon zu verdanken.

Vor 55 Jahren:
Am 3. November 1957 startete Sputnik 2 mit der Polarhündin Laika an Bord. Laika war das erste Lebewesen, das mit einem Satelliten die Erde umkreiste.

Vor 20 Jahren:
Am 5. November 1902 starb in Wassenaa der holländische Astronom Jan Hendrik Oort. Oort studierte an der Universität Groningen und war dort Schüler von J. Kapteyn. Seit 1924 arbeitete er am Observatorium Leiden und wurde 1945 Direktor des dortigen Instituts. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Erforschung unserer Galaxis. Er ermittelte insbesondere auch die Umlaufzeit der Sonne um das Zentrum der Galaxis. 1950 publizierte er eine Theorie über die räumliche Stellung der Kometen. Die Vorstellung einer zirkumpolaren Kometenwolke um unser Sonnensystem geht erstmals auf ihn zurück.

Dezember:

Vor 400 Jahren:
Am 6. Dezember 1612 starb in Rom Christoph Clavius. Er war der Herausgeber verschiedener mathematischer Handbücher und als Jesuit und Lehrer der Mathematik am Jesuitencollegium in Rom besonders mit der Verbesserung des Kalenders beschäftigt.

Vor 350 Jahren:
Am 13. Dezember 1662 wurde in Verona Francesco Bianchini geboren. Bianchini war Bibliothekar des Kardinals Ottoboni und später päpstlicher Kammerherr. Ferner war er Sekretär der Kalenderkongregation. Astronomische Beobachtungen stellte er vor allem an der Venus an und stellte dabei 1726 fälschlich fest, dass der Planet eine Rotationszeit von 24 Tagen hätte. (Wahre Rotationszeit: 243 Tage).

Vor 340 Jahren:
Am 23. Dezember 1672 wurde von G. D. Cassini der Saturnmond Rhea entdeckt. Rhea ist mit einem Durchmesser von 1530 km nach Titan der zweitgrößte Mond des Saturn.

Vor 210 Jahren:
Am 15. Dezember 1802 wurde in Klausenburg Johann Bolyal geboren. Er entwickelte zusammen mit seinem Vater Farkas Bolyal in einem Anhang zu dem ersten Band des "Tentamen" die ersten Ansätze für eine nichteuklidische Geometrie.

Vor 180 Jahren:
Am 16. Dezember 1832 wurde in Grünberg/Schlesien Wilhelm Foerster geboren. Von 1865 bis 1904 wer Foerster Direktor der Berliner Sternwarte. Er gründete das astronomische Recheninstitut, war an der Begründung der Astronomischen Gesellschaft beteiligt und leitete den Bau des neuen astrophysikalischen Instituts in Potsdam. Auch zur Entstehung der ersten deutschen Volkssternwarte, der Berliner Urania, trug er bei.

Vor 160 Jahren:
Am 19. Dezember 1852 wurde in Strelno bei Posen Albert Abraham Michelson geboren. Der deutsch-amerikanische Physiker war vor allem Professor in Chikago. Er bestimmte die Lichtgeschwindigkeit und konnte 1881 nachweisen, dass die Lichtgeschwindigkeit unabhängig von der Erdbewegung ist. Des weiteren befasste er sich vor allem mit Interferenzerscheinungen des Lichts. 1907 erhielt er den Nobelpreis für Physik.

Vor 130 Jahren:
Am 28. Dezember 1882 wurde in Kendal/Westmoreland Arthur Stanley Eddington geboren. Schon als Kind zeigte Eddington überragende Leistungen in der Mathematik. Ab 1913 war er Professor für Astronomie in Cambridge und ab 1914 Direktor der dortigen Sternwarte. 1930 wurde er geadelt. Seine Hauptleistungen bestanden auf dem Gebiet der theoretischen Astrophysik. Darüber hinaus veröffentlichte er einige populärwissenschaftliche Bücher, vor allem "Sterne und Atome" (1928)

Vor 100 Jahren:
Am 7. Dezember 1912 starb in Cambridge George Howard Darwin. Der zweite Sohn des berühmten englischen Naturforschers und Zoologen Charles Darwin war ab 1883 Professor für Astronomie in Cambridge. Er beschäftigte sich vor allem mit dem Problem der Gezeiten und stellte die Theorie auf, dass der Mond früher von der Erde hinaus geschleudert worden sein soll. Während diese Theorie heute umstritten ist, haben die Arbeiten Darwins über das Erde-Mond-System trotzdem insofern noch Gültigkeit, als der Mond früher tatsächlich der Erde bedeutend näher war als heute.

Vor 40 Jahren:
Am 7. Dezember 1972 startet vom Kennedy Space Center, Florida, Apollo 17. Die Besatzung war Eugene A. Cernan, Ronald E. Evans und Harrison H. Schmitt. Es war die letzte Mondlandung im Tarus-Littrow-Gebiet. Evans blieb in der Umlaufbahn, während Cernan und der Geologe Schmitt mit dem Mondauto den Mond erkundeten. Bei ihren drei Ausstiegen stellten sie mit insgesamt 22,1 Stunden Tätigkeit auf der Mondoberfläche einen Rekord auf. Ebenfalls ein Rekord war die zurückgebrachte Menge von 115 kg Mondgestein.

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Verein Kuffner Sternwarte