Mars im Mai 2010, → VMC Mars Webcam
Video: ESA/Mars Express/VMC, CC BY-SA 3.0 IGO
Aktueller Erdabstand: 100,5678 Mio km | Helligkeit: -1,0823 mag (Datenquelle: IMCCE)
Opposition: 27. Juli 2018, 07:13 MESZ | Erdnähe: 31. Juli 2018, 09:50 MESZ
Ende Juli kommt Mars im Sternbild Steinbock in Opposition. Und damit erwartet uns diesmal wieder ein spannendes Marsjahr. Denn 2018 findet die größte Annäherung des Roten Planeten an die Erde seit 2003 statt. Der Abstand zur Erde beträgt dann nur 57,59 Millionen Kilometer. Näher kommt uns Mars erst wieder im September 2035. Die Rekordnähe von 2003 wird erst im August 2287 unterboten. Da unser Nachbarplanet heuer um 10 Grad weniger hoch am Himmel aufsteigt als 2003 sind gute Wetterbedingungen besonders wichtig. Da die günstigste Sichtbarkeit die Monate Mai bis Oktober überdeckt, hat man die Möglichkeit auf ruhige Luft zu warten.
Der scheinbare Durchmesser des Marsscheibchens von Februar 2018 bis Februar 2019. Berechnet jeweils für den Zeitpunkt der Kulmination über Wien. Abbildung erstellt mithilfe des JPL Solar System Simulator (zum Vergrößern anklicken)
Wie die Abbildung oben zeigt, wird sich 2018 der scheinbare Durchmesser des Marsscheibchens stark verändern. Von 6,0 Bogensekunden im Februar auf 24,3 Bogensekunden am 31. Juli. Möglich macht dies die unterschiedliche Entfernung. Mitte Februar beträgt der Abstand noch mehr als 233 Millionen Kilometer. Zum Zeitpunkt der nächsten Annäherung an die Erde nur noch 57,590 Millionen Kilometer. Damit ändert sich auch die scheinbare Helligkeit des Planeten. Diese liegt im Februar bei nur knapp 1 mag, Ende Juli erreicht sie -2,8 mag. Mars wird damit heller als Jupiter, der zu dieser Zeit -2,13 mag erreicht. Im Februar braucht das Licht vom Mars bis zur Erde 13 Minuten. Am 31. Juli beträgt die Lichtlaufzeit nur noch 3 Minuten und 12,10 Sekunden.
Datum | Entfernung | Helligkeit | Durchmesser |
---|---|---|---|
12. 02. 2018 | 233,9 Mio km | 1,0 mag | 6,0'' |
25. 03. 2018 | 175,2 Mio km | 0,4 mag | 8,0'' |
20. 04. 2018 | 140,1 Mio km | -0,1 mag | 10,0'' |
09. 05. 2018 | 116,5 Mio km | -0,5 mag | 12,0'' |
31. 07. 2018 | 57,5 Mio km | -2,8 mag | 24,3'' |
31. 10. 2018 | 117,6 Mio km | -0,6 mag | 11,9'' |
21. 11. 2018 | 140,2 Mio km | -0,2 mag | 10,0'' |
21. 12. 2018 | 175,8 Mio km | 0,3 mag | 8,0'' |
06. 02. 2019 | 235,6 Mio km | 1,3 mag | 5,9'' |
Datum Aufgang Transit Untergang 01. 05. 01:49 06:01 10:13 08. 05. 01:33 05:47 10:01 15. 05. 01:17 05:32 09:48 22. 05. 00:59 05:16 09:33 29. 05. 00:41 04:59 09:16 05. 06. 00:22 04:40 08:57 12. 06. 00:01 04:19 08:36 19. 06. 23:36 03:56 08:11 26. 06. 23:13 03:30 07:44 03. 07. 22:48 03:02 07:12 10. 07. 22:22 02:32 06:38 17. 07. 21:54 01:59 06:00 24. 07. 21:23 0125 05:21 27. 07. 21:10 01:09 05:04 31. 07. 20:52 00:49 04:42 07. 08. 20:20 00:14 04:04 14. 08. 19:47 23:35 03:28 21. 08. 19:15 23:04 02:57 28. 08. 18:44 22:35 02:29 04. 09. 18:15 22:09 02:06 11. 09. 17:48 21:46 01:46 18. 09. 17:22 21:25 01:30 25. 09. 16:58 21:06 01:17 02. 10. 16:35 20:49 01:06 09. 10. 16:13 20:34 00:57 16. 10. 15:51 20:20 00:49 23. 10. 15:30 20:06 00:43
Die schwachen und in unseren Breiten zudem niemals hoch über den Horizont aufsteigenden Sterne der Sternbilder Schütze und Steinbock sind in lichtverschmutzten Städten kaum einmal zu sehen. Der Mond hingegen ist am Himmel leicht aufzufinden. In den Stunden in denen er hellen Planeten begegnet, kann er als Himmelswegweiser zu diesen Gestirnen benutzt werden. Einige der Suchkarten zeigen wie das funktioniert.
Die Darstellung der Gestirne in den Abbildungen, erstellt mit der Planetarium-Software Stellarium, entsprechen nicht den tatsächlichen Größenverhältnissen. Der Mond mit einem scheinbaren Durchmesser von knapp einem halben Grad erscheint am Himmel immer wesentlich größer als Mars oder andere Planeten.
Marsopposition und Totale Mondfinsternis
Die erste Abbildung zeigt den Himmelsanblick am Tag der Opposition. Das Besondere daran: an diesem Tag ereignet sich Abends eine → totale Mondfinsternis, deren Verlauf in Österreich fast vollständig zu sehen ist. Wir verpassen zwar den Beginn, da der erste Kontakt bereits vor Mondaufgang stattfindet, die Totalität, welche 1 Stunde und 43 Minuten dauert, ist jedoch vollständig beobachtbar. Der Rote Planet wird sich in dieser Nacht knapp unterhalb des sich rot verfärbenden Mondes aufhalten und ist damit ganz leicht zu finden.
Alle äußeren Planeten, das heißt alle Planeten, abgesehen von Merkur und Venus stehen in regelmäßigen Abständen in Opposition zur Sonne. Dieser Fall tritt immer dann ein wenn sich einer der äußeren Planeten in einer geraden Linie mit der Erde und der Sonne befindet. Diese Stellung nennt man Opposition weil sich der Planet dann von der Erde aus betrachtet genau gegenüber der Sonne aufhält. Um den Zeitpunkt der Opposition herrschen die besten Bedingungen für die Planetenbeobachtung. Der Planet befindet sich dann nämlich in Erdnähe und bei einer sehr günstigen Opposition (Periheloppositionen) kommt er der Erde dabei sogar wesentlich näher als sonst. Außerdem ist der Planet während der Opposition die ganze Nacht am Himmel zu sehen. Er geht am Horizont auf wenn die Sonne untergeht.
Durchschnittlich alle zwei Jahre und zwei Monate überholt die Erde den roten Planeten und es kommt zu einer Marsopposition. Zu diesen Zeiten wird er zu einem auffälligen Gestirn am Nachthimmel. Allerdings kommt uns Mars nicht zu allen Oppositionszeiten so nahe wie 2018. Im Extremfall, wie dies 1995 der Fall war, näherte sich Mars zur Oppositionszeit nur auf 101 Millionen Kilometer und erreichte daher nur eine Helligkeit von -1,2 mag und einen scheinbaren Durchmesser von 13,9".
Diese unterschiedlichen Marsoppositionen haben ihre Ursache in der relativ stark elliptischen Marsbahn mit einer numerischen Exzentrizität von 0,093. Die Folge davon ist, dass Mars in Sonnennähe knapp 207 Millionen Kilometer und in Sonnenferne fast 250 Millionen Kilometer von unserem Heimatstern entfernt ist. Wenn nun die Erde den roten Planeten überholt wenn dieser sich gerade in Sonnenferne befindet, bleibt Mars weit von der Erde entfernt. Man nennt dies eine Aphelopposition. Überholt die Erde den Mars, wenn dieser sich in Sonnennähe befindet, so spricht man von einer Perihelopposition. Wobei nicht alle Periheloppositionen gleich günstig ausfallen. Dies hängt davon ab, wie nahe Oppositionstag und Periheldatum beisammen liegen.
Näher als 2018 kommt uns Mars erst am 11. September 2035. Dann wird er sich auf 56,8 Millionen Kilometer annähern. Fast so nahe wie im Jahr 2003 kommt der rote Planet erst wieder am 15. August 2050 an die Erde heran (55,9 Millionen Kilometer). Und näher als 2003 kommt Mars erst im August 2287! Mit einer Entfernung von 55,69 Millionen Kilometer wird dann fast die Minimaldistanz erreicht werden.