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Insitut für Astronomie der Universität Wien |
Jahrhundertfinsternis in Österreich
Zum erstenmal seit dem 8. Juli 1842 wird sich am 11. August des nächsten Jahres der Mond so zwischen Sonne und Österreich schieben, daß es am hellen Tag dunkel wird. Entlang eines Streifens der Salzburg, Linz und Graz enthält wird der Tag zur Nacht und Sterne werden am Mittag sichtbar. Im gesamten übrigen Bundesgebiet wird die Sonne zu mehr als 97 Prozent vom dunklen Neumond abgedeckt. Am dämmrigen Mittagshimmel scheint dann nur noch eine schwache Sichelsonne. Die nächste totale Sonnenfinsternis findet in Österreich erst wieder am 3. September 2081 statt.
Jetzt letzte Testmöglichkeit
In den nächsten Tagen besteht die letzte Möglichkeit rechtzeitig die Finsternis zu proben. Die Sonne bewegt sich so über den Himmel wie sie es am 11. August des nächsten Jahres tun wird. Gleichzeitig herrschen die entsprechenden jahreszeitlichen Wetterbedingungen. Wer an einem Testbeobachtungsplatz oder während eines Finsternispazierganges die Sonne von 11h10 bis 14h20 weder hinter Baum, Haus, Berg oder einer "typischen" Wolke verschwinden sieht sollte auch nächstes Jahr keine Problem bei der Beobachtung des einzigartigen Naturschauspiels haben. Der Schatten des Mondes wird dann mit Überschallgeschwindigkeit vorbeiziehen, die Sonnein der Totalitätszone bis über zwei Minuten lang hinter dem schwarzen Neumond verschwinden, und Sterne werden am Mittag hervortreten.Nähere Information finden sich auf der Finsternis Homepage der Linzer Astronomischen Gemeinschaft, http://www.planet.co.at/lag/sofi99/sofi99.html und beim Verein Kuffner-Sternwarte (Tel. 0664/23 00 336). Die Burgenländischen Amateurastronomen haben einen Finsternisrechner eingerichtet, der für jeden Ort in Österreich interaktiv die Daten für die Finsternis berechnet: http://www1.arcs.ac.at/baa/projekte/sofi-9908/start.htm
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Österreichkarte der Finsternis; © Linzer Astronomische Gemeinschaft.
Hohe Auflösung: GIF, 13k
Beobachtung der Sonnenfinsternis - Das Heliotop - Kunstaktionen
Anläßlich der Finsternis sind eine Reihe von Happenings und Kunstaktionen geplant. Die Beobachtung der Sonne und der Sonnenfinsternis erfordert wegen der starken Sonnenstrahlung spezielle Vorsichtsmaßnahmen. Keinesfalls darf direkt in die Sonne geschaut werden. Der Verein Kuffner-Sternwarte wird daher wie auch anläßlich der partiellen Sonnenfinsternis 1996 wieder eine Beobachtungsstation in Wien einrichten. Barbara Szüts entwickelt für den Schutz der Augen ein "Sonnenvinster" (Multiple in einer begrenzten Auflage). Angela Schwank konzipiert in Zusammenarbeit mit dem Verein Kuffner-Sternwarte ein "Heliotop". Dabei handelt es sich um ein begehbares Instrument, das zugleich einigen hundert Menschen die gefahrlose Beobachtung der Sonnenfinsternis ermöglichen soll. Es kann an allen Orten aufgestellt werden, wo die Sonne zu den oben angegebenen Zeiten beobachtbar ist.
Informationen: Verein Kuffner-Sternwarte (Tel. 0664/23 00 336).![]()
Heliotop; Entwurf Angela Schwank, Zeichnung Maria Pflug
Hohe Auflösung: GIF, 55kFinsternis Eckdaten für Österreich:
- Totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999
- Zeitrahmen für Österreich: 11h10 bis 14h20
- Sonne total verfinstert in Graz, Linz, Salzburg
- Sonne mehr als 99% verfinstert in Eisenstadt, St. Pölten, Wien
- Sonne mehr als 98% verfinstert in Bregenz, Innsbruck, Klagenfurt
Eine auf drei Din A4 Seiten formartierte Version dieses Textes findet sich unter:
http://amok.astro.univie.ac.at/~wuchterl/PR-11Aug1998.htmlKontakt:
Günther Wuchterl, Institut für Astronomie 427 75 18 /31 wuchterl@amok.astro.univie.ac.at
Bernhard Aringer, Institut für Astronomie 427 75 18 /55 aringer@astro.astro.univie.ac.atHOME