Die Verfinsterung findet 13,4s vor der Verfinsterung des Pogusch statt.
Ein bis zwei Minuten nach dem Beginn Finsternis wird eine Delle in der
Sonnenscheibe merkbar.
Am Himmel steht zu diesem Zeitpunkt eine hauchdünne, messerscharfe Lichtsichel.
Bis zur Totalität sind es nur noch wenige Minuten. Im (filtergeschützten)
Fernglas
kann bei aufmerksamer Beobachtung nun die Bewegung des Mondes als
Wanderung der Sichelenden erkannt werden.
Etwa 5 Minuten vor der Totalität beginnt die dramatische Phase. Die
Ankunft des
Mondschattens kündigt sich durch bedrohliche Dunkelheit im WNW (Richtung
Hochschwab an). Während die Lichtsichel immer dünner wird spielt sich
ein
rasantes Licht und Farbspiel am Himmel und in der Umgebung ab.
Je nach atmosphärischen Bedingungen kann man ab etwa 3 Minuten vor
Beginn der Totalität "fliegende Schatten" sehen. Das sind längliche
Licht
und Schattenschlieren die am einfachsten auf gößeren weißen Flächen
(Tischtuch, Hauswand) sichtbar sind. In ausgeprägter Form hängen sie
als Licht/Schattengardinen in der Luft. Das Phänomen ist verwadt mit
den
Licht/Schattenstreifen am Boden von Schwimmbecken.
Kurz vor dem Verlöschen beginnt das Licht der Sonnensichel zu flackern,
so wie man es vom Blinzeln der Sterne kennt.
Unmittelbar vor der Totalität beginnt die Sonnensichel (immer noch durch
Filter/Brille
betrachtet) zu zerfallen. Mondberge beginnen die Lichtsichel zu teilen.
Das durch
ein Mondtal fallende Licht wird als Lichtperle wahrgenommen. Die zerfallende
Lichtsichel
wird zur Licht-Perlenreihe. Dieses "Perlschnurphänomen" kann während
etwa 15 Sekunden
gesehen werden.
13,4 Sekunden vor Beginn der Totalität auf dem Pogusch erreicht der
Mondschatten
den Hauptgipfel des Hochschwabs und schaltent ihn wie mit einem Lichtdimmer
ab.
Sollten Wolken vorhanden sein, werden sie ebenfalls der Reihe nach
"ausgeschaltet".
Die letzte Lichtperle erzeugt gemeinsam mit der bereits schemenhaft
erkennbaren
Korona das "Diamantring"-Phänomen.
----> Brille bzw. Filter jetzt abnemen!
Sekunden danach ist ein rötlicher Lichtsaum, die Chromospäre erkennbar.
Es ist Nacht.
Die schwarze Mondscheibe gibt den Strahlenkranz der "Sonnenkorona" frei.
Links der Sonne (oestlich) strahlt die Venus, darüber der hellste Stern
im Löwen,
Regulus. Eine Handspanne rechts der Sonne (östlich) steht Merkur, darüber
die hellsten Sterne der Zwillinge, Kastor und Pollux.
Ein Blick direkt nach oben lohnt sich, dort wird je nach Sichtbedigungen
der
grosse Wagen, Richtung NO sichtbar. Im Westen stehen in Horizontnähe
Jupiter und Saturn und kämpfen mit der dortigen Dämmerung.
Im Südwesten, ist über dem Horizont der Orion sichtbar, noch weiter
Richtung
Süden der hellste Stern, Sirius.
Direkt um die schwarze Mondscheibe herum sind je nach "Sonnenwetter"
rötliche
Lichtwolken, die Protuberanzen erkennbar. Freiäugig nur die allergrößten.
Ob es große
Protuberanzen gibt hängt von der aktuellen Aktivitätslage der Sonne
ab. Die Chancen
dafür stehen aber gut. Bei genauer Betrachtung der Sonnenkorona zeigen
sich
feine Lichtfilamente.
Die Landschaft liegt wie in eine Vollmondnacht getaucht im Licht der
Korona, am
Horizont allerdings eine rundum-Dämmerung.
Nach 2m21s dringt der erste Lichtstrahl wieder durch ein Mondtal zum
Pogusch.
Es bildet sich wieder ein Lichtperle und das Diamantringphänomen wiederholt
sich.
----> Brille bzw, Filter wieder aufsetzen
Die beim Einsetzen der Totalität aufgetretenen Ereignisse wiederholen
sich jetzt,
allerdings in umgekehrter Reihenfolge.
Nach weiteren zehn Minuten ist der übliche Eindruck von der (Um) Welt
wieder
einigermassen hergestellt.