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Völlig unerwartet verstarb am 11. August 2001 Rudolf Pressberger in den Osttiroler Bergen.Der Verein Kuffner-Sternwarte trauert um einen Förderer und Retter der Sternwarte und ihrer Instrumente.
In den kritischen Jahren (1980-1990) als erst ganz wenige den Wert der Sternwarte und der Instrumente erkannten, war Ing. Pressberger immer zu Hilfe und rettete Optik und Mechanik vor dem Niedergang.
Und er machte die Fernrohre laufen. Mit geringsten Mitteln und ohne großes Aufheben über innovative Lösungen. Doch immer war die Reparatur getragen von einem tiefen Verständnis der historischen Mechanik und des Denkens der Menschen die diese geschaffen hatten. Getragen von der tiefen Wertschätzung eines Meisters der Fernrohre der Gegenwart für jene der Vergangenheit.
Wenn ich dabeisein konnte wie Pressberger dachte oder besser einfach Lösungen schuf, hatte ich den ganz seltenen Eindruck einem wahrhaft schöpferischen, genialen Menschen nahe zu sein. Er verstand die Fernrohre einfach, praktisch, er konnte schaffen ohne in Worte zu fassen was er tat.
Als es dann dem Verein gelang 1989-1994 die Finanzierung der Restaurierung der Sternwarte und Instrumente zu erwirken, war es wieder Ing. Pressberger der das Wissen bereitstellte, das es möglich machte die Meisterwerke der Mechanik möglichst originalgetreu in Funktion zu bringen, nach den alten Techniken.
Doch die Fernrohre der Kuffner-Sternwarte gehören noch zu den geringeren Österreichs. Kein großes Teleskop das in Östereich läuft ist mir bekannt, das nicht mit und durch 'den Pressberger' läuft.
Österreich hat seinen Meister der Fernrohre verloren!
Die, die ihn kannten trauern um einen einmaligen, liebenswerten Menschen.
Für den Verein Kuffner-Sternwarte
Günther Wuchterl, im August 2001
Informationen zu Leben und Werk:
- Ing. Rudolf Pressberger 1942-2001, Institut für Astronomie
- Ing. Rudolf Pressberger zum Gedenken, v. Prof. Hermann Mucke, Astronomisches Büro, Sternenbote 9/2001